Solberg: "Ich bin sehr glücklich, ein guter Start"

Zum ersten Mal schaffte es Petter Solberg bei der Rallye Monte Carlo auf das Podium - Der Norweger kam mit dem für ihn neuen Ford Fiesta RS WRC immer besser klar

(Motorsport-Total.com) - Petter Solberg saß bei der Rallye Monte Carlo zum ersten Mal seit der Finnland-Rallye im Jahr 2000 in einem Ford. Der Weltmeister von 2003 hatte im Vorfeld nur wenige Testtage, um sich auf den Fiesta einzuschießen. Kontinuierlich tastete er sich an die Grenzen und wurde immer schneller. Erstmals meldete er sich in der elften von 18 Sonderprüfungen mit einer Bestzeit an der Spitze. Zu diesem Zeitpunkt versuchte Solberg noch den Rückstand auf Platz zwei, den Dani Sordo (MINI) bis ins Ziel verteidigte, aufzuholen.

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Petter Solberg versprüht nach der ersten Rallye Begeisterung und Motivation

Anschließend fuhr Solberg noch in drei weitere Bestzeiten am vierten Tag, als in die Nacht hinein gefahren wurde. Der Norweger schwärmte nach drei Jahren in seinem eigenen Team vom aktuellen Werksauto."Das Auto passte sehr schnell in meine Hände. Wir hatten vor der Rallye einen guten Eintagestest. Es ist gut, dass ich ein richtiges Team mit vielen Leuten um mich habe", vergleicht Solberg die Situation mit der näheren Vergangenheit.

"Bei den Tests hatte ich immer ein gutes Gefühl, aber ich muss sagen, dass dieses Auto schnell ist. Diese Rallye war immer schon die schwierigste für mich, aber ich hatte ein sehr gutes Gefühl. Das ist mein bester Saisonstart überhaupt", freut sich Solberg, der in Monte Carlo bislang nie über Platz sechs hinausgekommen war.


Fotos: Petter Solberg, WRC: Rallye Monte Carlo


Diesmal durfte er als Dritter im Fürstentum Champagner verspritzen. "Ich habe vier Prüfungen gewonnen. Ich bin sehr glücklich, ein guter Start. Sie sagen mir, dass das Auto auf Schnee und Schotter noch besser ist, also freue ich mich darauf, das auszuprobieren."

Die Reifen spielten eine entscheidende Rolle in den vergangenen fünf Tagen. In der zwölften Prüfung hatte Solberg bei verschneiten Bedingungen die falschen Pneus montiert und dadurch den Anschluss an Sordo verloren. "Es ist immer schwierig, aber wir hatten viele Jungs, die sehr gut gearbeitet haben. Wir sind einige Risiken bei der Reifenwahl eingegangen, aber das ist das Risiko bei dieser Veranstaltung."

"Wir hatten Sordo fast eingeholt, das ist genau jene Herausforderung, die ich liebe." Interessant war auch Solbergs Reifenwahl in der abschließenden Power Stage. Es herrschten trockene Bedingungen, bei denen Sebastien Loeb (Citroen) mit vier neuen soft Reifen die Bestzeit aufstellte. Solberg hatte drei gebrauchte Reifen und einen Winterreifen aufgezogen. Warum, denn so hatte er keine Chance auf Bonuspunkte und wurde lediglich 13.

"Wir dachten, dass es auf der linken Straßenseite schneien würde. Ich hatte im Laufe der Rallye einen Reifenschaden. Das war der Pneu, denn ich verwendet hätte, aber so ist es eben", schildert der 37-Jährige. "Unglücklicherweise konnte ich nicht um die Bonuspunkte kämpfen, aber beim nächsten Mal werden wir kämpfen. Es ist großartig wieder bei diesem Team zu sein. Es herrscht eine familiäre Atmosphäre."

Gemeinsam mit Latvala gegen Loeb

Solberg sammelte 15 WM-Punkte, sein Teamkollege Jari-Matti Latvala steht nach dem Unfall am ersten Tag mit leeren Händen da. Der Finne ist von Ford eigentlich als Nummer eins bestimmt worden. "Es tut mir für Jari-Matti sehr leid. Er ist sehr gut gestartet und ein guter Teamkollege. Er arbeitet verbissen. Als Team arbeiten wir sehr gut zusammen und wir werden stark sein", meint Solberg.

"Gemeinsam wollen wir um den Herstellertitel kämpfen, wir wollen den Titel gewinnen. Ich glaube, jeder ist davon gelangweilt, dass Loeb immer den Titel gewinnt. Er ist eine sehr gute Rallye gefahren, aber wir müssen ein Ziel haben, ansonsten gibt es keinen Grund zu fahren."

Teamchef Malcolm Wilson ist begeistert von der Leistung seiner Neuverpflichtung: "Die enorme Erfahrung, die Petter mitbringt, hat uns diesen grandiosen Auftakt ermöglicht. Unser Fiesta RS WRC funktionierte während der gesamten Rallye makellos. Petter, der sich bereits perfekt in unserer Mannschaft eingelebt hat, zeigte sich mit dem Fahrverhalten rundherum zufrieden."

"Ich freue mich, dass er mit Platz drei sein bisher bestes 'Monte'-Ergebnis einfahren konnte. Auf diesem Resultat können wir aufbauen, denn es verleiht uns viel Selbstvertrauen für die bevorstehenden Aufgaben."