Hirvonen: Alles oder nichts

Nach 2009 hat Mikko Hirvonen zum zweiten Mal die Chance auf den Titel - Abgesehen von dem Beginn der Rallye in Great Orme möchte der Finne voll angreifen

(Motorsport-Total.com) - Ford-Speerspitze Mikko Hirvonen reist nach der Rallye in Spanien mit acht Zählern Rückstand auf Sebastien Loeb nach Wales. Der Finne steht nach 2009 zum zweiten Mal vor der Chance, den WM-Titel im Saisonfinale zu holen. Damals verpasste Hirvonen die Rallye-Krone um einen Punkt. Dieses Jahr geht er deutlich entspannter zu Werke.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen wirkt deutlich gelassener als beim Saisonfinale vor zwei Jahren

"Nun habe ich eine zweite Chance. Es würde mir und einigen Leuten, die mich seit dem Beginn meiner Karriere unterstützen, sehr viel bedeuten. Ich bin mir sicher, dass es Sebastien sehr gelassen angehen wird. Deshalb werde ich alles riskieren", schildert Hirvonen. "Ich bin entspannter und weniger nervös."

"Die Situation ist anders. Wenn Loeb etwas passiert, bräuchte ich nicht einmal gewinnen, um den Titel zu gewinnen. Ich muss die Rallye und die Power Stage gewinnen und dann abwarten, was hinter mir passiert", fügt er hinzu.

Durch einen zusätzlichen Test konnte Hirvonen den Rhythmus für das WM-Finale finden. "Es war nur, um ein paar Kilometer zu fahren", berichtet er den Kollegen von 'Autosport.' "Wir haben nichts am Auto geändert. Es ging nur darum, zu fahren und einen Tag lang hart zu fahren, um das finale Gefühl fürs Auto und die Zuversicht zu erlangen."

"Nachdem wir auf Asphalt waren, benötigt man einige Kilometer auf dem schlammigen und rutschigen Schotter, um das Gefühl dafür wieder zu erlangen. Das Auto fühlt sich sehr gut an", erklärt er und wagt eine Prognose: "Wenn alles gut läuft, werden das Auto und ich definitiv sehr schnell sein. Ich bin für die Rallye zuversichtlich."

Die Tage vor dem Showdown hat der Ford-Pilot damit verbracht, sich vorrangig zu schonen: "Ich habe mir die Prüfungen angesehen und versucht, etwas zu schlafen und mich für das Wochenende auszuruhen." Besonders viel Aufmerksamkeit verlangt vor allem das Wetter: "Wir müssen für alles bereit sein bei dieser Veranstaltung. Wenn es neblig, schlammig und rutschig wird, was typisch für diese Rallye ist, dann kann man mehr Risiko im Nebel und diesen Bedingungen eingehen."


Fotos: Mikko Hirvonen, WRC: Rallye Spanien


"Ich werde an den ersten beiden Tagen konstant fahren und dann höllisch Druck machen." Der Beginn der Rallye ist knifflig. Hirvonen ist sich dessen bewusst und schildert das Problem: "Ich mag den Start bei Great Orme nicht. Aber die Schotteretappen am Freitag sind fantastisch. Die bei Orme sieht spektakulär aus, aber da kann man lediglich sein Auto kaputt machen. Mich kümmert es nicht besonders, ob ich dort zehn Sekunden verliere."

"Es sind die Randsteine. Zudem ist es an einigen Stellen sehr schnell. Einige Kurven wurden jahrelang nicht befahren. Sie sind schlammig und rutschiger als andere. Da kommt man schnell weit heraus und macht das Auto kaputt", fügt er hinzu. "Mit Schotterreifen auf Asphalt und womöglich kalten Reifen sowie feuchtkaltem und nassem Wetter wird es rutschig. Aber sobald wir in den Wald kommen, fahre ich nach dem Motto alles oder nicht."