Gassner: "Die härteste Rallye meiner Karriere"

Hermann Gassner Jun. hat bei der anstrengenden Akropolis-Rallye wieder einiges gelernt - Der Aufstieg des Deutschen war in den vergangenen Jahren rasant

(Motorsport-Total.com) - Hermann Gassner Jun. bewältigte die schwierigen Prüfungen der Griechenland-Rallye und belegte im Ziel den 14. Platz. In der S-WRC-Wertung bedeutete das Rang vier. An oberster Stelle der Prioritätenliste stand eine weitere Zielankunft. Das wurde trotz einiger Probleme, wie Dreher oder leichter Ölverlust, auch geschafft. Außerdem machte sich der aufstrebende Fahrer um einige Zahlen Gedanken, die in seinem Leben eine Rolle spielen.

Titel-Bild zur News: Hermann Gassner Jun.

Hermann Gassner ist mit einem Skoda Fabia S2000 in der S-WRC unterwegs

"Das war sicher die härteste Rallye meiner Karriere", sagt Gassner. "Und ich muss trotz der Probleme froh sein, das Ziel erreicht zu haben. Es war unheimlich schwer, den richtigen Rhythmus zwischen Speed und Sicherheit zu finden, aber es ist ganz gut gelungen. Ohne der Probleme wäre sogar ein Podium drinnen gewesen."

"Die Nummer 27 ist meine permanente Startnummer in der S-WRC. Ich finde, es ist eine schöne Nummer. Außerdem fahre ich zum ersten Mal mit einer permanenten Startnummer. Das ist das Zeichen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen." Die S-WRC ist das richtige Umfeld, um sich an die Weltspitze heranzutasten. Mit Juho Hänninen hat Gassner einen Teamkollegen, der mit S2000-Boliden viel Erfahrung hat. Der Finne hat auch die Akropolis gewonnen.


Fotos: WRC: Rallye Griechenland


"Mein Auto hat einen Motor mit zwei Litern Hubraum, es ist ein Saugmotor. Der Skoda Fabia hat Allradantrieb", beschreibt der Deutsche seinen Boliden. "Im Vergleich zur Gruppe N kann man das Auto viel besser auf die Bedingungen einstellen. In Griechenland sind die Straßen zum Beispiel sehr hart und felsig. Wir können viel mit der Aufhängung spielen."

Einen wichtigen Beitrag zum Erfolg leistet Co-Pilotin Kathi Wüstenhagen. "Wir sind ein richtiges Team und helfen uns gegenseitig", sagt Gassner. "Wir haben in jüngster Zeit viel an unserem Aufschrieb gearbeitet. Gute Notizen sind wichtig, denn dadurch haben wir unseren Gesamtspeed stark verbessert."

"Sieben Rallyes bestreite ich in diesem Jahr. Bisher ist es ganz gut gelaufen. Ich bin vor der Akropolis bereits in Jordanien und Italien gefahren. Es stehen noch Finnland, Deutschland, Franreich und Spanien auf dem Programm. Ich liebe alle Rallyes, aber am meisten freue ich mich auf meine Heimveranstaltung in Deutschland."

Die Reisen zu diesen Rallyes nehmen auch viel Zeit in Anspruch. 106 Tage ist Gassner im Jahr unterwegs. "106 Nächte verbringe ich nicht daheim. Wir haben mit den Rallyes, den Tests und Werbeauftritten viel zu tun. Ich möchte aber immer mehr. Man verbringt bis zu zwei Drittel seiner Zeit nicht zuhause, je weiter man in seiner Karriere kommt. Ich ärgere mich aber nicht, denn das bedeutet, dass wir die komplette WM-Saison absolvieren."

Begonnen hat der Höhenflug vor zwei Jahren. "Im Jahr 2009 bin ich mit 20 Jahren der jüngste Deutsche Meister geworden. Das war ein schöner Erfolg und seither bin ich in der WM unterwegs. Es war also ein wichtiger Erfolg." Mit dem DRM-Titel ist Gassner in die Fußstapfen seines Vaters gestiegen. "Die Nummer acht ist die Glückszahl meiner Familie."

"Mein Vater, der auch Hermann Gassner heißt, hat im Jahr 1995 mit seinem eigenen Auto die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Die Zahl acht war die letzte Ziffer seiner Nummerntafel. Seither haben alle unsere Autos eine acht am Ende der Nummerntafel. Es ist eine Tradition."