• 01.06.2007 22:01

  • von Britta Weddige

Citroën in Lauerstellung

Der Gesamtvierte Sébastien Loeb ist nicht ganz zufrieden mit dem Tag, doch dank der engen Zeitabstände ist für ihn und Teamkollege Daniel Sordo noch alles drin

(Motorsport-Total.com) - Eine Bestzeit und am Ende der ersten Etappe Rang vier, normalerweise ist Citroën-Star Sébastien Loeb andere Statistiken gewöhnt. Doch diesmal könnte er mit diesem Zwischenergebnis ruhig schlafen gehen: Als Gesamtvierter hat er in Griechenland nur 9,7 Sekunden Rückstand auf den Führenden, seinen Rivalen Marcus Grönholm. Und das kann er morgen früh in der 48,88 Kilometer langen ersten Prüfung schon wettmachen, wenn es gut für ihn läuft. Dennoch wollte der Franzose mit dem ersten Tag nicht so ganz zufrieden sein.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb hatte mit einigen Problemen zu kämpfen, hat aber noch alle Chancen

Loeb haderte am Morgen noch mit mangelndem Grip: "Ich bin nicht besonders gut gefahren und die Strecke war teilweise überraschend tief mit Staub und Schotter bedeckt. Da hatte ich dann teilweise überhaupt keinen Grip mehr", berichtete der Weltmeister, der in Griechenland eigentlich gewinnen muss, wenn er in der WM Boden gut machen will. "Unter diesen Umständen habe ich nicht viel Vertrauen gehabt und wollte keine Risiken eingehen."#w1#

Auch der Nachmittag noch nicht perfekt

Beim Mittagsservice änderte das Team die Abstimmung an Loebs C4 WRC, aber auch dadurch stellte sich beim Weltmeister noch nicht die totale Befriedigung ein, auch wenn er eine Bestzeit holen konnte. "Ich fühle mich noch nicht völlig wohl", räumte er ein. "wir müssen an der Abstimmung noch etwas Feintuning vornehmen. Aber die Abstände sind sehr klein, obwohl wir alle einen harten Tag hinter uns haben. Es ist bei weitem noch nichts verloren und wir werden morgen unser Bestes geben, um das Blatt zu wenden."

In Lauerstellung liegt auch sein Teamkollege Daniel Sordo als Gesamtsechster: Sein Abstand zu Grönholm beträgt nur 10,7 Sekunden, damit ist auch für den Spanier noch alles drin. Auch er holte eine Bestzeit und war im Gegensatz zu Loeb mit dem Tag rundherum zufrieden.

"Heute ist alles sehr gut gelaufen", berichtete Sordo. "Wir hatten mit unserem C4 nicht das geringste Problem, weder auf den schnellen noch auf den rauen Abschnitten. Ich bin zufrieden und ich habe es geschafft, konzentriert zu bleiben und keinen Fehler zu machen. Ich konnte von den Zeiten her bei Piloten mithalten, die auf Schotter wesentlich mehr Erfahrung haben als ich."

Fréquelin: "Reelle Chance auf den Sieg"

Zufrieden fiel auch das Fazit von Teamchef Guy Fréquelin aus: "Es war ein harter Tag, aber ich denke, wir haben ihn ganz gut beendet", bilanzierte er. "Sébastien musste heute Morgen mehr Straßekehren als erwartet und er musste nach seinem Unfall auf Sardinien auch erst wieder richtig rein kommen, das erklärt vielleicht seinen Dreher in der zweiten Prüfung. Das alles hat ihn ein paar wertvolle Sekunden gekostet. Aber er konnte etwas Boden gut machen."

Und weiter: "Sébastien hat immer noch eine reelle Chance auf den Sieg. Dani war hier genauso schnell wie auf Sardinien. Ich bin mit seiner Perfomance zufrieden, sie zeigt den Fortschritt, den er auf Schotter macht. In der Gesamtwertung liegen alle sehr eng beieinander, aber es ist noch weit bis ins Ziel. Die morgigen Prüfungen werden sehr herausfordernd und vielleicht auch vorentscheidend."