SS10: Grönholm gewinnt die Königsprüfung
Marcus Grönholm konnte seinen Vorsprung ausbauen, Sébastien Loeb nun auf Rang drei, Manfred Stohl erbte einen Punkterang
(Motorsport-Total.com) - Die erste Durchfahrt der längsten Prüfung der WRC-Saison ist absolviert, zum ersten Mal ging es über die 48,88 Kilometer lange, harte "Agii Theodori". Hier könnte eine Vorentscheidung fallen, hatten alle vorher prophezeit. Und tatsächlich hat sich das bislang eng beieinander liegende Feld etwas entzerrt.

© Ford
Marcus Grönholm konnte sich auf den 48,88 Kilometern an der Spitze absetzen
Der Gesamtführende Marcus Grönholm jedenfalls gab sich keine Blöße: Der Ford-Werkspilot holte mit 32:47.9 Minuten die Bestzeit auf der langen, abwechslungsreichen und anstrengenden Prüfung. Damit konnte er sich an der Spitze etwas Luft verschaffen. Der Finne konnte seinen Vorsprung auf den Gesamtzweiten Petter Solberg im Subaru auf 20,1 Sekunden ausbauen.#w1#
Seine Aufholjagd hat der Weltmeister fortgesetzt: Citroën-Pilot Sébastien Loeb, der gestern noch mit seinem Rhythmus und seinem Selbstvertrauen haderte, holte sich mit 32:58.6 Minuten die zweitschnellste Zeit und konnte sich in der Gesamtwertung auf Rang drei verbessern. Und er ist drauf und dran, sich bald auch Solberg zu schnappen, denn er hat nur 0,3 Sekunden Rückstand auf Rang zwei.
Atkinson nach hinten durchgereicht
Der bisherige Gesamtdritte, Chris Atkinson im zweiten Subaru, musste auf der Königsprüfung Federn lassen, holte mit fast zwei Minuten Rückstand auf Grönholm nur die zehntschnellste Zeit und stürzte im Gesamtklassement ab auf Rang sieben. Damit verschob sich das Feld weiter vorn: Loebs Teamkollege Daniel Sordo, der hinter Solberg die viertschnellste Zeit holte, liegt nun auch in der Gesamtwertung auf Rang vier. Auf Loeb hat er jedoch schon knapp 30 Sekunden Rückstand.
Sordo überholte auch Mikko Hirvonen im zweiten Werks-Ford, der die fünftschnellste Zeit holte und weiter Gesamtfünfter bleibt. Der Finne, der am Abend noch realistische Siegchancen sah, hat nun schon über eine Minute Rückstand auf seinen führenden Teamkollegen Grönholm. Hinter ihm landete sowohl in der Prüfung als auch im Gesamtklassement Stobart-Pilot Henning Solberg auf Rang sechs.
Stohls Taktik geht auf
Bei Manfred Stohl scheint die Taktik, selbst fehlerfrei zu fahren und auf Probleme der anderen zu lauern, aufzugehen. Der Kronos-Pilot hat es geschafft, einen Sprung in die punkteränge zu machen. Mit 34.06.0 Minuten holte der Österreicher die siebtschnellste Zeit, gleichzeitig profitierte er davon, dass der bisher vor ihm liegende Jari-Matti Latvala weit abgeschlagen ins Ziel kam und nach hinten durchgereicht wurde. Damit liegt Stohl nun auf Rang acht mit einem komfortablen Polster von fast eineinhalb Minuten auf den Neunten Jan Kopecky.
Urmo Aava, Kopecky und Atkinson komplettierten die Top 10 in dieser Prüfung, die die Spreu etwas vom Weizen trennte.

