• 01.06.2007 21:32

  • von Britta Weddige

Grönholm: Straßenkehrer auf Rang eins

Marcus Grönholm hatte keinen leichten Tag und freut sich um so mehr über seine Führung - Auch Ford-Teamkollege Mikko Hirvonen sieht noch Siegchancen

(Motorsport-Total.com) - Marcus Grönholm wusste schon vorher, was ihn erwartet: Als WM-Führender musste er am heutigen Freitag als Erster auf die griechischen Strecken. Der Ford-Werkspilot musste sich durch den tiefen Schotter wühlen und entsprechend waren auch seine Zeiten am Vormittag, wo er nur bei der ersten WP keine Probleme hatte und die Bestzeit holte. Doch am Nachmittag wendete sich das Blatt, der Finne holte auf und überholte: In der vorletzten Prüfung des Tages übernahm er die Führung und behielt sie auch.

Titel-Bild zur News: Marcus Grönholm

Marcus Grönholm hat mit seiner Führung in Griechenland sogar den Teamchef überrascht

Allerdings beträgt Grönholms Vorsprung auf den Gesamtzweiten Petter Solberg nur 8,3 Sekunden. Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass diese achte Runde die bisher spannendste der WM-Saison 2007 ist. Auf der ersten Etappe haben drei verschiedene Piloten geführt und die Top 6 liegen nur 10,7 Sekunden auseinander.#w1#

"Enger Wettbewerb ist gut für den Sport"

"Mit meiner Startposition ist es super, dass ich heute Abend in Führung liege", freute sich Grönholm. "Das war ein harter Tag, aber das ist hier in Griechenland normal. Ich habe heute Morgen als Straßenkehrer viel Zeit verloren. Die Zeitabstände sind ungewöhnlich klein, aber ein enger Wettkampf ist gut für den Sport. Die morgige lange Prüfung wird vor allem die Reifen angreifen, und ich denke, da werden wir sehen, wer hellwach ist und wer noch schläft."

"Das Team hat das hydraulische Schaltsystem in nur zehn Minuten gewechselt, normalerweise dauert das 25 Minuten." Mikko Hirvonen

Teamkollege Mikko Hirvonen hatte den Tag als Führender begonnen - und mit Hektik: "Wir hatten heute am frühen Morgen einen interessanten Service", berichtete der 26-Jährige. "Denn ich habe gestern nach der Prüfung festgestellt, dass ich ein Problem mit der Schaltung habe. Das Team hat das hydraulische Schaltsystem heute Morgen in nur zehn Minuten gewechselt, normalerweise dauert das 25 Minuten. Das war eine super Leistung, aber für mich war es stressig zuzuschauen und zu hoffen, dass sie es schaffen!"

Nachdem das Problem gelöst war, lag Hirvonen nach einem zufrieden stellenden Vormittag auf Rang drei. Am Nachmittag rutschte er wegen durchdrehender Räder allerdings ab auf Rang sechs, in der letzten Prüfung schaffte er dann wieder den Sprung auf Rang fünf, mit nur zwei Sekunden Rückstand auf Rang zwei.

Hirvonen: "Für mich ist der Sieg noch drin"

"Es ist unglaublich, ich bin Fünfter und liege nur zehn Sekunden hinter dem Führenden", sagte der Finne. "Das war ein klasse Fight bisher und es ist so eng, dass für mich der Sieg noch drin ist. Ich hatte heute keine größeren Probleme, war allerdings am Nachmittag mit meiner Abstimmung nicht so zufrieden. Das muss ich vor der langen Prüfung morgen noch aussortieren."

"Ich hätte nicht erwartet, dass Marcus in Führung liegt, nachdem er heute als Erster auf die Strecke musste", verriet Teamchef Malcolm Wilson. "Er hatte letzte Woche einen guten Test und profitiert hier davon. Jetzt müssen wir uns auf die lange Prüfung morgen früh vorbereiten. Da wird viel passieren - und nachmittags müssen wir sie noch einmal fahren!"