• 01.11.2015 13:52

WM-Titel: Porsche-Verantwortliche sind "unsagbar stolz"

Im zweiten Jahr in der WEC-Szene: Zuerst der Sieg in Le Mans, nun der Gewinn der Hersteller-WM - Bei Porsche herrscht nach dem China-Sieg großer Jubel

(Motorsport-Total.com) - Mit dem fünften Sieg in Folge hat sich Porsche in Schanghai zum Weltmeister gekrönt. Bereits ein Rennen vor Saisonende kann dem jungen Team aus Weissach niemand mehr den Titel in der Herstellerwertung der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) streitig machen. In China siegten Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber in dem Rennen, das zu etwa zwei Dritteln auf nasser Strecke ausgetragen wurde.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Timo Bernhard

Podestparty: Teamchef Seidl mit den Piloten Hartley, Webber und Bernhard Zoom

Das Schwesterauto mit Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb belegte Platz zwei und machte damit den vierten Doppelerfolg der Saison für das Porsche-Team perfekt. Die Mannschaft aus Weissach hat sich mit 308 Punkten gegen Audi (238 Punkte) und Toyota (137) durchgesetzt. Es ist der 13. Langstrecken-WM-Titel für den Hersteller Porsche und der erste seit 1986. Zwischen 1964 und 1986 gewann Porsche zwölf mal die damalige Sportwagen-Weltmeisterschaft.

Porsche-LMP1-Stimmen nach dem Rennen

Fritz Enzinger (Leiter LMP1): "Es dauert sicher einige Tage, bis wir vollständig realisieren, was wir heute geschafft haben. In unserer erst zweiten Saison nach Le Mans auch die Hersteller-Weltmeisterschaft zu gewinnen, ist unglaublich. Aufgrund der wechselnden Witterungsbedingungen haben wir sechs Stunden extreme Anspannung erlebt. Danke an alle, die an diesem Erfolg mitgearbeitet haben, in Weissach und ganz generell bei Porsche. Jetzt bemühen wir uns darum, auch den Fahrertitel nach Stuttgart zu holen."

Andreas Seidl (Teamchef): "Erst einmal mein Dank an alle daheim in Weissach und hier an der Strecke. Dieser Titel gehört allen Beteiligten im Team. Nach dem schwierigen Rennen in Fuji haben wir heute als Mannschaft eine weitere strategische Meisterleistung vollbracht. Wir konnten uns in jedem Moment und unter allen Umständen auf unsere Reifen von Michelin verlassen."

"Trotz der Rückschläge, die wir speziell mit dem Nummer-18-Porsche verkraften mussten, ließen wir uns nicht aus der Ruhe bringen. Die drei Fahrer haben sich in unglaublicher Manier vom letzten Platz wieder zurück ins Rennen und an die Spitze gekämpft. Die Crew der Nummer 17 hat ihren Lauf fortgesetzt und auch verdient gewonnen. Unsere Mechaniker waren heute die besten in der Boxengasse."

Alexander Hitzinger (Technischer Direktor): "Im zweiten Jahr Le Mans zu gewinnen und schon ein Rennen vor Saisonende Weltmeister zu werden, dazu jedes Qualifying dominiert zu haben - mehr geht nicht. Ich bin unsagbar stolz auf diese Truppe. Wir waren in der Entwicklung aggressiv und haben bei der Performance keine Kompromisse zugelassen, sind dafür aber auch Risiken eingegangen. Trotzdem haben wir den Porsche 919 Hybrid rechtzeitig standfest gemacht."


Fotos: WEC in Schanghai, Sonntag


Timo Bernhard: "Es war ein ereignisreiches Rennen. Als ich während einer Neutralisationsphase einstieg, stand richtig viel Wasser auf der Strecke und ich fuhr zwischen den beiden Audi in der Gischt. Ich musste mich erst orientieren, denn ich bin hier zuvor keine einzige Runde im Nassen gefahren und wollte kein zu großes Risiko eingehen. Unser Porsche war schnell - und als die Strecke abtrocknete, das schnellste von allen. Ich hatte schöne Positionskämpfe mit den Audi und mit Neel. Letztlich konnte ich die Führung übernehmen. Heute haben wir unser großes Ziel erreicht."

Brendon Hartley: "Meine beiden Stints zu Rennbeginn waren gut. Es herrschten keine einfachen Bedingungen, vor allem als der Regen ungefähr ab der 45. Runde wieder zunahm. Die Sicht war sehr schlecht, und ich hatte Aquaplaning. Ich musste hart fahren, weil die Audi von hinten drückten. Aber mir ist kein Fehler unterlaufen, und so konnte ich Timo das Auto in Führung liegend übergeben."

Mark Webber: "Was dieses Team in so kurzer Zeit geschaffen hat, ist unfassbar. Ich war ja schon in einige ziemlich professionelle Sportprojekte involviert und kann sagen: Es ist beeindruckend, auf diesem Level einzusteigen und im zweiten Jahr solche Ergebnisse zu erzielen. Es ist hoch komplex, diese Autos zu bauen und Wochenende für Wochenende so eine Vorstellung zu liefern. Das Fahrzeugkonzept ist mutig, und jeder hat hart gearbeitet. Der Hersteller-Titel ist großartig für Porsche. Es macht Spaß, für dieses Team Rennen zu fahren."


WEC Schanghai: Die Sieger-Pressekonferenz

Die Klassensieger des 6-Stunden-Rennens der WEC in Schanghai berichten von ihren Erlebnissen

Romain Dumas: "Es war ein tolles Rennen mit einem großartigen Ergebnis für Porsche. Unser Schwesterauto hatte den Sieg heute verdient, sie waren stark unterwegs. Ich musste mehr Risiko eingehen als nötig gewesen wäre, weil ich hinter Mark einen Fehler gemacht und mich rausgedreht habe. Trotzdem war es ein klasse Renntag für uns alle."

Neel Jani: "Marc hatte das Auto nach dem Zwischenfall in Kurve eins super wieder an die Führungsgruppe zurückgebracht. Als ich es übernahm, regnete es gerade sehr stark. Die Sicht war schlecht und es gab Aquaplaning. Aber das Auto fuhr sich super unter diesen Bedingungen, ich konnte attackieren und habe mich von Platz vier aus an die Spitze gekämpft. Gegen Ende des ersten Stints bekam ich aber Probleme mit der Bremstemperatur. Das war etwas problematisch, denn bei nasser und halbnasser Strecke kann man eine unberechenbare Bremsbalance nicht gut brauchen. Ich hatte einige Momente, in denen ich fast von der Strecke geflogen wäre. Mein Stint hatte also alles."

Marc Lieb: "Ich hatte einen guten Start, wurde in der ersten Runde aber leider getroffen und landete neben der Strecke. Ich hatte Schwierigkeiten, das Auto wieder zu starten, das kostete weitere Zeit. Dann habe ich mich auf den langen Weg zurück nach vorn gemacht. Das Auto untersteuerte anfangs ein bisschen zu stark, dann lag es gut. Als es stärker regnete, wurde es noch besser."

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