WEC Spa 2016: Toyota schlägt im zweiten Training zurück

Toyota zeigt Porsche, dass Köln nicht Weissach das Feld in Belgien überlassen wird - Audi in Problemen, enges GT-Rennen zwischen Ferrari und Aston Martin

(Motorsport-Total.com) - Nach der deutlichen Dominanz von Porsche im ersten Freien Training hat am späten Donnerstagnachmittag Toyota bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) auf dem Circuit de Spa-Francorchamps aufgezeigt: Die beiden Toyota TS050 Hybrid belegten die beiden ersten Plätze im zweiten Freien Training. Die Zeit von 1:58.556 Minuten, vorgelegt vom Fahrzeug von Kamui Kobayashi, Stephane Sarrazin und Mike Conway, war aber eine halbe Sekunde langsamer als die Porsche-Marke aus dem ersten Freien Training.

Titel-Bild zur News: Toyota TS050 Hybrid

Toyota beendete eine eineinhalb Jahre dauernde Bestzeiten-Dürre Zoom

Für Toyota war es die erste Sessionbestzeit in der WEC seit dem ersten Freien Training in Bahrain 2014. Das Schwesterfahrzeug #5 mit Sebastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima (2./+0,155 Sekunden) rundete ein perfektes Teamergebnis ab. Porsche begnügte sich mit 1:59er-Zeiten. Die Weltmeister Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley (3./+0,620) waren dabei vier Zehntelsekunden schneller als ihre Teamkollegen Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb (4./+1,045).

Große Probleme hingegen bei Audi: Der R18 von Lucas di Grassi, Loic Duval und Oliver Jarvis zog wieder einmal das Technikpech auf sich und konnte aufgrund eines Antriebswellenschadens, den sich Startnummer 8 im ersten Freien Training zugezogen hatte, gar nicht erst an der Sitzung teilnehmen. Für Audi ist das besonders bitter, da dies der erste Wettbewerbseinsatz der Le-Mans-Aerodynamik ist und angesichts der Testbeschränkungen jeder Kilometer wichtig ist. Das Schwesterfahrzeug von Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer kam mit einem Rückstand von 1,743 Sekunden auf den fünften Rang.

Anders als im ersten Freien Training konnte ByKolles diesmal ein ordentliches Programm abspulen. Simon Trummer, Oliver Webb und James Rossiter waren Zweitschnellste in der privaten LMP1, 0,881 Sekunden hinter dem Rebellion R-One von Nicolas Prost, Nelson Piquet jun. und Nick Heidfeld. In der LMP2 machte Manor ein erstes Mal auf sich aufmerksam: Bestzeit für den #45 Oreca von Matt Rao, Richard Bradley und Roberto Merhi mit einem satten Vorsprung auf den gaststartenden G-Drive-Gibson von Dolan/van der Garde/Menezes (2./+0,854) und dem Signatech-Alpine #36, der nur eine Tausendstelsekunde dahinter lag.

Ferrari hat in der GTE Pro das Ruder von Aston Martin zurückerobert: Bestzeit für den Ferrari 488 GTE von Gimmi Bruni und James Calado in 2:18.494 Minuten und fast eine halbe Sekunde Vorsprung auf den Aston Martin von Fernando Rees, Jonny Adam und Richie Stanaway (2./+0,473). Die jeweiligen Schwesterfahrzeuge von Rigon/Bird (3./+0,725) und Thiim/Sörensen/Turner (4./+0,930) reihten sich dahinter ein, Ford und Porsche haben derzeit das Nachsehen. Die Bestzeit in der GTE Am sicherten sich Francois Perrodo, Emmanuel Collard und Rui Aguas im Ferrari 458 Italia in 2:20.130 Minuten.


WEC in Spa-Francorchamps

Wieder war es die #50 Larbre-Corvette, die Schlagzeilen machte: Zehn Minuten vor Schluss baute Yutaka Yamagishi einen Unfall im Bereich Stavelot, wodurch das Training vorzeitig abgebrochen wurde. Am Samstag steht um 11:10 Uhr das letzte Freie Training auf dem Programm, bevor es ab 16:05 Uhr ins Qualifying geht.