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WEC-Finale 2022: Diese Entscheidungen fallen bei den 8h Bahrain

Ein WEC-Finale, in dem buchstäblich noch alles offen ist: In allen Wertungen werden bei den 8h Bahrain die Champions gesucht - Toyota vs. Alpine in der Hypercar-Klasse

(Motorsport-Total.com) - Das Finale in der FIA Langstrecken-WM 2022 steht an - und beim abschließenden WEC-Rennen in Bahrain ist noch in keiner der zehn Wertungen ein Titelträger gefunden. Zusätzliche Spannung bringt das Punktesystem beim Finale.

Titel-Bild zur News: Ryo Hirakawa, Matthieu Vaxiviere, Mike Conway, Kamui Kobayashi, Olivier Pla

Toyota oder Alpine: Wer wird Langstrecken-Weltmeister 2022? Zoom

Denn in Bahrain bestreitet die WEC ein 8-Stunden-Rennen, dementsprechend wird die eineinhalbfache Punktzahl ausgeschüttet. Der Schlüssel für die Top 10 lautet: 38-27-23-18-15-12-9-6-3-2. Außerdem erhält jedes weitere Fahrzeug im Ziel einen Punkt, ebenso gibt es einen Punkt für die Poleposition in allen Klassen.

Hypercar: Toyota und Alpine gleichauf

Am spannendsten ist der Titelkampf in der Fahrer-WM - und die Langstrecken-WM entscheidet sich nicht Toyota-intern! Denn Buemi/Hartley/Hirakawa haben sich zwar mit dem Sieg bei den 6h von Fuji die Gesamtführung erkämpft. Doch mit derselben Punkteanzahl (121) wie das Trio im Toyota #8 gehen auch Lapierre/Negrao/Vaxiviere im Alpine #36 ins Rennen.

Das Toyota-Trio liegt nur aufgrund der höheren Anzahl an zweiten Plätzen vorne. Diese Ausgangslage sorgt für eine simple Rechnung: Wer zuerst ins Ziel kommt, ist Weltmeister. Conway/Kobayashi/Lopez werden nur dann Weltmeister, wenn sie mindestens Platz zwei holen und sowohl der Toyota #8 als auch der Alpine ausscheiden.

In der Hersteller-WM haben die Japaner einen komfortablen Vorsprung von 26 Punkten. Damit gilt dasselbe Szenario wie beim Toyota #7 in der Fahrerwertung: Alpine müsste mindestens Zweiter werden und Toyota gleichzeitig mit beiden Autos ausscheiden, um die Team-WM noch zu drehen.

Dass es in beiden Fällen ein Ausfall der Konkurrenten sein muss, ist darauf zurückzuführen, dass nur fünf Hypercars in Bahrain am Start stehen. Kein Fahrzeug kann also schlechter als auf Platz fünf (zwölf Punkte) gewertet werden. Die frühere Regel, dass zur Fahrerwertung auch LMP2-Fahrzeuge zählen, gilt nicht mehr. In der Herstellerwertung ist sogar Platz vier (18 Punkte) das schlechteste mögliche Ergebnis, wenn man in Wertung kommt.

Um in Wertung zu kommen, muss ein Fahrzeug die Zielflagge sehen und mindestens 70 Prozent der Renndistanz des Gesamtsiegers absolviert haben.

Stand WEC-Fahrer-Weltmeisterschaft
1. Sebastien Buemi/Brendon Hartley/Ryo Hirakawa - 121 Punkte
2. Nicolas Lapierre/Andre Negrao/Matthieu Vaxiviere - 121
3. Mike Conway/Kamui Kobayashi/Jose-Maria Lopez - 95


24h Le Mans 2022: 24 Stunden in 10 Minuten

Die Highlights von der 90. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans, dem dritten Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2022

Stand Hypercar-Teamweltmeisterschaft
1. Toyota - 147 Punkte
2. Alpine - 121
3. Glickenhaus - 70

GTE Pro: Das Qualifying entscheidet mit

Ferrari gegen Porsche, das ist auch in diesem Jahr der Kampf um den offiziellen GT-Weltmeistertitel. Im Vorjahr eskalierte die Entscheidung in den letzten Minuten. Diesmal hat Ferrari jedoch eine relativ komfortable Ausgangssituation: Pier Guidi/Calado haben elf Punkte Vorsprung auf das Porsche-Duo Christensen/Estre und ein Polster von 14 Punkten auf Gianmaria Bruni im Porsche #91.

Dem Ferrari-Duo reicht ein zweiter Platz für den Titelgewinn, solange der Porsche #92 nicht die Pole holt. Sie würden im Falle des Punktegleichstands einen zweiten Platz mehr aufweisen.

Fahren Christensen/Estre dagegen auf den ersten Startplatz und gewinnen im Anschluss das Rennen, sind sie GT-Weltmeister, egal was die #51 macht. Dann machen sie zwölf Punkte gut.

Auch beim Schwesterauto #91 könnte der Zusatzpunkt im Qualifying zum Zünglein an der Waage werden. Geht dieser an Pier Guidi/Calado, reicht ihnen bei einem Sieg des Porsche #91 auch der dritte Platz für den Titelgewinn.

Alessandro Pier Guidi, James Calado

Pier Guidi/Calado (Ferrari) liegen vor beiden Porsches Zoom

In der Hersteller-WM hingegen ist die Rechnung denkbar simpel: Wer vor seinem Gegner ankommt, ist Weltmeister. Achtung: Anders als bei Hypercar/LMP2 fließen in die GT-Weltmeisterschaften auch die GTE-Am-Fahrzeuge in die Gesamtwertung ein. Für die Herstellerwertung zählen die beiden bestplatzierten Fahrzeuge eines Herstellers.

Stand GTE-Fahrerweltmeisterschaft
1. Alessandro Pier Guidi/James Calado - 120 Punkte
2. Michael Christensen/Kevin Estre - 109
3. Gianmaria Bruni - 106

Stand GTE-Herstellerweltmeisterschaft
1. Ferrari - 216 Punkte
2. Porsche - 215
3. Corvette - 75

LMP2: Alles angerichtet für Jota

Jota Sport geht als haushoher Favorit in der kleinen Prototypen-Klasse LMP2 ins WEC-Finale. Gonzalez/Felix da Costa/Stevens und ihr Oreca #38 haben 28 Punkte Vorsprung auf die schärfsten Verfolger, Jarvis/Pierson im United-Autosports-Oreca #23. Ein Top-6-Resultat im Rennen reicht den aktuell Gesamtführenden auf jeden Fall für den Titelgewinn, alternativ auch ein siebter Platz samt Poleposition.

28 Punkte Rückstand bedeuten, dass die #23 auf jeden Fall gewinnen muss, um eine Titelchance zu haben. Selbst ein zweiter Platz und der Zusatzpunkt für die Poleposition würde bei einem Nuller der #38 nicht reichen. In diesem Fall ziehen Jarvis/Pierson zwar mit Gonzalez/Felix da Costa/Stevens gleich, doch dann entscheidet die höhere Anzahl an zweiten Plätzen für den Jota-Oreca #38.

Theoretische Chancen haben auch noch Ferdinand Habsburg, Rui Andrade und Robin Frijns aus dem Realteam-WRT-Oreca #41 mit 34 Punkten Rückstand. Im Fall eines Sieges dürfte die #38 bestenfalls Neunter werden (der Bonuspunkt spielt hier keine Rolle, denn beim Tiebreak gewänne die #41 mit dann zwei Siegen). Das Resultat der #23 spielt bei einem Sieg der #41 keine Rolle.

Ähnliches gilt auch für den anderen WRT-Oreca #31, der zwei weitere Punkte dahinter liegt. Nur, dass die #38 hier maximal Zehnter werden darf. Außer, die #31 holt die Pole, dann würde ein neunter Platz der #38 zum Tiebreak führen, den die #31 mit dann drei Siegen für sich entscheiden würde.

Roberto Gonzalez, Antonio Felix da Costa

Jota ist in der LMP2-Klasse in einer hervorragenden Position Zoom

In der LMP2 Pro-Am gibt es ein spannendes Rennen zwischen dem AF-Corse-Oreca #83 (Perrodo/Nielsen/Rovera) und dem Algarve-Pro-Oreca #45 (Thomas/Allen/Binder). Acht Punkte trennen die beiden Fahrzeuge, das schlechteste mögliche Ergebnis in Wertung ist P4. Einen Bonuspunkt gibt es in der Pro-Am-Subwertung nicht, außer das Fahrzeug landet in der LMP2-Gesamtwertung auf der Pole.

Ein Sieg eines der beiden Fahrzeuge würde die Meisterschaft sofort entscheiden. Bei einem zweiten Platz der #45 muss die #83 Dritter werden. Wird die #45 schlechter als Zweiter, ist der Titel nur noch über eine Nullrunde der #83 zu holen. Die Rechnung in der Teamwertung gilt analog.

Stand Endurance-Trophäe für LMP2-Fahrer
1. Roberto Gonzalez/Antonio Felix da Costa/Will Stevens - 114 Punkte
2. Oliver Jarvis/Josh Pierson - 86
3. Rui Andrade/Ferdinand Habsburg/Norman Nato - 80

Alessio Rovera, Francois Perrodo und Nicklas Nielsen können ihren zweiten Titel nach dem GTE-Am-Sieg 2021 holen

Alessio Rovera, Francois Perrodo und Nicklas Nielsen können ihren zweiten Titel nach dem GTE-Am-Sieg 2021 holen Zoom

Stand Endurance-Trophäe für LMP2-Teams
1. Jota #38 - 114 Punkte
2. United Autosports USA #23 - 86
3. RealTeam by WRT #41 - 80

Stand Endurance-Trophäe für LMP2-Pro-Am-Fahrer
1. Francois Perrodo/Nicklas Nielsen/Alessio Rovera - 139 Punkte
2. James Allen/Rene Binder/Steven Thomas - 131
3. Francois Herieau/Jean-Baptiste Lahaye/Matthieu Lahaye - 102

Stand Endurance-Trophäe für LMP2-Pro-Am-Teams
1. AF Corse - 139 Punkte
2. Algarve Pro Racing - 131
3. Ultimate - 102

GTE Am: Aston Martin ist bereits Champion

Bei den GT-Amateuren ist die Sache klar: Aston Martin darf hier schon seit den 6h von Fuji über den Titelgewinn in der Fahrer- und Team-Wertung jubeln. Nur: Welcher Vantage setzt sich durch? Ben Keating und Marco Sörensen (TF Sport) gehen mit 20 Punkten Vorsprung auf Paul Dalla Lana, David Pittard und Nicki Thiim (Northwest AMR) ins Finale von Bahrain.

Ein dritter Platz - oder ein vierter und der Zusatzpunkt für die Pole - reicht Keating/Sörensen und TF Sport, um nicht mehr einholbar zu sein. Im Umkehrschluss müssen Dalla Lana/Pittard/Thiim das Rennen auf jeden Fall auf dem Podium beenden, um ihre Titelchancen zu wahren.

Stand Endurance-Trophäe GTE-Am-Fahrer
1. Ben Keating/Marco Sörensen - 123 Punkte
2. Paul Dalla Lana/David Pittard/Nicki Thiim - 103
3. Henrique Chaves - 95

Ben Keating

Der TF-Sport-Aston-Martin #33 hat in der GTE-Am-Klasse alle Trümpfe in der Hand Zoom

Stand Endurance-Trophäe GTE-Am-Teams
1. TF Sport #33 - 123 Punkte
2. Northwest AMR #98 - 103
3. Dempsey Proton Racing #77 - 77