• 09.11.2013 13:35

Ullrich: "Eine besondere Mannschaftsleistung"

Jubelnde Audi-Stimmen zum WEC-Rennen in Schanghai: Ein Ingolstädter Trio gewinnt das Rennen, das andere den Weltmeistertitel

(Motorsport-Total.com) - Audi hatte beim siebten von acht Läufen zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) mit einem Titelerfolg und dem sechsten Saisonsieg gleich doppelt Grund zum Feiern. Nachdem der Erfolg in der Marken-Weltmeisterschaft bereits vor drei Wochen in Japan feststand, gewannen Loic Duval/Tom Kristensen/Allan McNish in China im Audi R18 e-tron quattro die Fahrerwertung. Dem Trio genügte in Schanghai der dritte Platz. Ihre Teamkollegen Marcel Fässler/Andre Lotterer/Benoit Treluyer gewannen das Rennen nach einer starken Leistung.

Titel-Bild zur News: audi

Viel Audi auf dem Podest von Schanghai: Sieger und Champions Zoom

Nun haben alle sechs Audi-Werkspiloten, die die gesamte WEC bestreiten, in ihrer Karriere eine Weltmeisterschaft gewonnen: Loic Duval/Tom Kristensen/Allan McNish folgen auf Marcel Fässler/Andre Lotterer/Benoit Treluyer, die im Vorjahr als Erste die neue Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC für sich entschieden haben haben. Drei Siege - in Silverstone, bei den 24 Stunden von Le Mans und in Austin -, dazu drei zweite Plätze in Spa, Sao Paulo und Fuji sowie der dritte Rang in Schanghai waren die Grundlage für den Meisterschaftserfolg.

In der aktuellen Saison hat Audi 14 Podiumserfolge einschließlich sechs Siegen in der WEC gefeiert. Die Entscheidung um den Fahrertitel fiel im wichtigsten Einzelmarkt von Audi in China ausgerechnet auf einem Kurs, der dem Audi R18 e-tron quattro eigentlich nicht entgegenkommt. Trotz dieses Faktors und eines Reifenschadens, der einen zusätzlichen Boxenstopp erforderte, sicherten Fässler/Lotterer/Treluyer Audi den ersten Sportwagen-Sieg in China.

Treluyer überquerte nach einem starken Schlussspurt die Ziellinie mit 15,374 Sekunden Vorsprung. Duval/Kristensen/McNish vermieden im Kampf um den Titel jegliches unnötige Risiko und konzentrierten sich darauf, ein fehlerfreies Rennen zu absolvieren. Nun geht Audi ohne Druck ins WEC-Finale in drei Wochen in Bahrain. Dort peilt die Marke ihren siebten WEC-Saisonsieg an.

Audi-Stimmen nach dem China-Rennen

Wolfgang Ullrich (Motorsportchef): "Das war ein ganz toller Sieg, weil er sehr hart erkämpft war. Das Rennen war spannend bis zum Schluss und hat sich erst in der letzten halben Stunde entschieden. Die Mannschaftsleistung war ganz besonders schön, weil das Auto Nummer 2 der Startnummer 1 mit Reifensätzen ausgeholfen haben. So haben wir für die Marke Audi ein tolles Ergebnis erbracht und haben gezeigt, wie harmonisch unser Team funktioniert. Im Siegerteam hatte Benoit Treluyer einen ganz wichtigen Anteil. Die Strecke liegt ihm besonders gut."

Chris Reinke (Leiter LMP): "Ein gigantisches Ergebnis. Wir wussten schon vorher, dass uns die Strecke nicht so sehr liegt. Es war die größte Herausforderung in der Weltmeisterschaft. Zu Rennbeginn hat man gesehen, wie schwierig die Situation für uns war. Wir haben uns zum Schluss aber stark nach vorn gekämpft. So haben wir das Rennen gewonnen und die Fahrer der Nummer 2 auch den Weltmeistertitel."

Ralf Jüttner (Technischer Direktor): "Das Rennen hat sehr hart begonnen, kam aber schließlich zu einem tollen Abschluss für uns. Die Verhältnisse haben sich im Lauf des Rennens zwischen unserem Mitstreiter und uns komplett gewendet. Noch zu Rennhalbzeit haben wir nicht an den Sieg geglaubt. Wir haben gewonnen und auch die neuen Fahrer-Weltmeister standen auf dem Podium. Kompliment an die ganze Mannschaft."

Marcel Fässler: "Heute war der Tag von Ben Treluyer. Er war einfach unglaublich gut, und das schon am ganzen Wochenende. Unser Team hat ebenfalls genial gearbeitet und eine perfekte Strategie verwirklicht. Das ist ein großer Tag für Audi. Auch die Fahrer-Weltmeisterschaft ist entschieden. Glückwunsch an die Teamkollegen in der Nummer 2. Auch wir können sehr zufrieden sein heute."


Fotos: Audi Sport, WEC in Schanghai


Andre Lotterer: "Ein Super-Tag für Audi mit unserem Sieg. Wir hatten heute Super-Ben im Auto. Ursprünglich wollte er nur zwei Stints fahren. Doch weil er extrem schnell war, wurden es dann vier. Am Anfang fielen wir etwas zurück und mussten einen platten Reifen wechseln. Aber wir konnten das Blatt wenden mit besserer Strategie und besseren Reifen. Dann haben wir auf Toyota aufgeholt, die ebenfalls einen Reifenschaden hatten. So wurde es extrem spannend. Und unsere Teamkollegen haben den WM-Titel gewonnen. Ein schöner Tag!"

Benoit Treluyer: "Glückwunsch an unsere Teamkollegen zum WM-Titel. Tom und Allan sind schon so lange Spitzenfahrer, sie haben es einfach verdient - ebenso wie Loic, der eine tolle Saison erlebt hat. Unser Audi war großartig. Nachdem wir am Anfang des Rennens nicht die richtigen Reifen hatten, wurden wir mit einer anderen Reifensorte später deutlich schneller. Das Auto Nummer 2 hat uns mit diesen Reifensätzen ausgeholfen. Vielen Dank dafür! So konnte ich im Verkehr Alex Wurz überholen. Es war spannend bis ins Ziel."

Loic Duval: "Ich bin erst in diesem Jahr eine gesamte Saison für Audi an der Seite von Tom und Allan gefahren. Damit war einiger Druck verbunden, aber auch eine schöne Hoffnung. Ich fahre schließlich im besten Team der Welt. Wir haben immer unser Bestes gegeben und dafür heute den WM-Titel gewonnen. Das ist ein überwältigendes Gefühl in einem großartigen Jahr, in dem wir auch schon zusammen in Le Mans gewonnen haben. Mehr ist nicht möglich."


Fotostrecke: Der Weg der WEC-Champions

Tom Kristensen: "Im Kartsport bin ich einmal Vizeweltmeister geworden. Nun habe ich mit Audi den Weltmeistertitel gewonnen. Das ist ein schönes Gefühl. Und wir sind gegen die Vorjahres-Weltmeister angetreten und mussten uns behaupten. Loic, Allan und das Audi Sport Team Joest haben brillant gearbeitet. Ein schönes Gefühl."

Allan McNish: "Auf diesen Augenblick habe ich seit 1985 gewartet. Schon im Kartsport habe ich um Weltmeisterschaftstitel gekämpft - damals übrigens in Le Mans. In der Formel 1 hatte ich keine echte Chance. In meiner dritten Motorsport-Disziplin hat es nun funktioniert. Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam in diesem Jahr erreicht haben. Es lief sehr gut. Für mich war das Rennen in Austin ein ganz wichtiger Baustein zum heutigen Erfolg. Jetzt empfinde ich ein Gefühl von besonderer Wärme in meinem Körper und eines von besonderer Nässe auf meinem Rücken, nachdem Alex Wurz mich mit Champagner imprägniert hat..."