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  • 16.08.2012 15:06

Stepney: "Wollen den Abstand zu Rebellion verkürzen"

JRM-Teammanager Nigel Stepney spricht über die Ereignisse im britischen Team während der zurückliegenden Wochen und blickt auf das Heimspiel voraus

(Motorsport-Total.com) - Vor zwei Monaten fuhr JRM beim ersten Start bei den legendären 24 Stunden von Le Mans auf Anhieb auf Platz sechs. David Brabham/Karun Chandhok/Peter Dumbreck sorgten mit einer fehlerfreien Vorstellung im HPD ARX-03a für strahlende Gesichter in der Mannschaft rund um Teamchef James Rumsey, in der der aus der Formel 1 bekannte Nigel Stepney als Teammanager und Chefingenieur fungiert.

Titel-Bild zur News: Nigel Stepney

Auch JRM-Teammanager Nigel Stepney gönnte sich nach Le Mans eine Pause

Im Vorfeld des anstehenden Heimspiels in Silverstone absolvierte JRM einen zweitägigen Test im Motorland Aragon in Spanien. Im Interview spricht Stepney über das Programm und die Erkenntnisse der Testfahrten, über die lange Pause seit den 24 Stunden von Le Mans und über das bevorstehende Heimspiel in Silverstone.

Frage: "Nigel, worum ging es beim zweitätigen Aragon-Test?"
Nigel Stepney: "Nun, die 24 Stunden von Le Mans liegen inzwischen zwei Monate zurück. Auch wenn wir in dieser Zeit nicht gänzlich untätig waren, so war es dennoch eine lange Zeit ohne Rennen und ohne die Zusammenarbeit als Crew. Am Morgen des ersten Tages ging es zunächst darum, alle Mitglieder des Teams - sowohl Fahrer als auch Mechaniker - wieder auf Touren zu bringen. David und Peter waren in der Vergangenheit bereits auf der Aragon-Strecke unterwegs. Für Karun hingegen war die Piste komplettes Neuland. Er hatte eine besonders steile Lernkurve im Rahmen des Tests."

Frage: "Wie lief der Test?"
Stepney: "Richtig gut. Es war unser erster zweitägiger Test mit diesem Auto. Schließlich konnten wir es erst kurz vor dem Rennen in Sebring aufbauen und im Anschluss an den Lauf in Spa nur einen Tag testen. Insgesamt war es ein sehr produktiver Test, bei dem wir keinerlei Probleme mit dem Auto hatten. Wir konnten viele Runden abspulen und alle drei Fahrer an beiden Tagen zum Zug kommen lassen. Insgesamt haben wir mehr als 800 Kilometer zurückgelegt. Eines der Hauptaugenmerke lag auf dem Verstehen der Reifen bei hohen Temperaturen. Michelin brachte die neue Entwicklungsstufe der Medium-Mischung mit. Diese wird später im Jahr in Bahrain erstmals im Rennen eingesetzt. Dort erwarten wir Asphalttemperaturen von mehr als 50 Grad. In Silverstone oder auch in Brasilien werden wir solche Werte nicht erleben."

Frage: "Wie hat das Team die lange Zeit seit Le Mans verbracht?"
Stepney: "In der Woche nach dem Rennen wurde das Auto in unsere Werkstatt nach Rye zurückgebracht. Von dort ging es sofort weiter zu ein paar Medienterminen. Anschließend wurde der Wagen komplett auseinandergenommen und jedes Teil wurde sorgfältig analysiert, gereinigt und ausgetauscht falls notwendig. Im Vorfeld des Rennens in Le Mans hatten wir durch das kurz zuvor stattgefundene Rennen in Spa und den Le-Mans-Vortest nicht viel Zeit. Da wir als Team neu in der Serie sind und zudem erstmals in Le Mans antraten, hatten wir eine lange Liste an Punkten, die wir abarbeiten mussten. Im Anschluss an das Rennen haben sich die Mechaniker eine verdiente Auszeit genommen. Nach der Rückkehr in die Fabrik standen sofort der Aufbau des Autos für den Aragon-Test und die Testfahrten selbst auf dem Programm. Seitdem bereiten wir das Fahrzeug für den Einsatz in Silverstone am nächsten Wochenende vor."

Frage: "Das Le-Mans-Ergebnis war fantastisch. Was ging dir beim Zieleinlauf durch den Kopf?"
Stepney: "Le Mans zählt zu den schwierigsten Rennen auf der ganzen Welt. Dort beim ersten Start auf Anhieb ins Ziel zu kommen, ist eine großartige Leistung. Egal, ob du schon zehn Jahre Erfahrung hast oder zum ersten Mal antrittst, nach 24 Stunden die Zielflagge zu sehen, ist ein phänomenales Gefühl. Aufgrund unseres steinigen Weges im Vorfeld war das Ergebnis umso eindrucksvoller. Ich war auf das gesamte Team inklusive der Fahrer sehr stolz. Es war wahrlich eine tolle Leistung des gesamten Teams."

Frage: "Mit welchem Gefühl reist das Team nach Silverstone?"
Stepney: "Es ist unser Heimspiel und wir alle würden natürlich gern ein gutes Ergebnis auf heimischem Boden einfahren. Gleichzeitig ist es ein Rennen, bei dem wir wie bei jedem anderen gut aussehen müssen. In der Teamwertung liegen wir derzeit mit nur 24 Punkten Rückstand auf Rebellion auf Platz zwei. Unser Ziel ist es, den Abstand zu verkürzen."