• 16.11.2015 13:01

Richard Lietz: "Blende möglichen Titelgewinn aus"

Porsche-GTE-Pilot Richard Lietz kämpft beim Saisonfinale der WEC in Bahrain um den Titel: Reifen am 911 RSR müssen möglichst schonend behandelt werden

(Motorsport-Total.com) - Spannendes Finale der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC): Alle Titelentscheidungen in der stark besetzten und besonders hart umkämpften Klasse GTE-Pro fallen erst im letzten Saisonrennen am 21. November auf dem Bahrain International Circuit. Nach Siegen am Nürburgring, in Austin und zuletzt in Schanghai reist Porsche mit besten Meisterschaftschancen in den Wüstenstaat: Das Porsche-Team Manthey, das in Bahrain zwei 470 PS starke 911 RSR einsetzt, liegt an der Spitze der Teamwertung.

Titel-Bild zur News: Michael Christensen

In Bahrain fällt am kommenden Samstag die letzte WEC-Zielflagge des Jahres 2015 Zoom

Richard Lietz ist Tabellenführer im World-Endurance-Cup für GT-Piloten. Porsche ist bei den Herstellern mit vier Punkten Rückstand Zweiter. In Bahrain sind allerdings noch maximal 44 Herstellerpunkte zu holen. Auf dem 5,407 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs, der 2004 eine halbe Autostunde südwestlich der Hauptstadt Manama gebaut wurde, teilen sich Lietz und Michael Christensen das Cockpit des 911 RSR mit der Startnummer 91. Sie haben in dieser Saison bereits die Rennen am Nürburgring, in Austin und Schanghai gewonnen.

Im zweiten 911 RSR (Nummer 92) wechseln sich ihre französischen Teamkollegen Frederic Makowiecki und Patrick Pilet ab. Zwei Kundenteams setzen den 911 RSR in der Klasse GTE-Am ein: Bei Dempsey-Proton-Racing vertritt Christian Ried in Bahrain den US-Schauspieler und Rennfahrer Patrick Dempsey und ist zusammen mit Patrick Long und Marco Seefried am Start. Abu-Dhabi-Proton-Racing tritt mit Klaus Bachler, Khaled Al Qubaisi und Marco Mapelli an.

Porsche-GT-Stimmen vor dem Rennen

Frank-Steffen Walliser (Porsche-Motorsportchef): "Dieses Finale verspricht Spannung pur. Dass alle Titelentscheidungen in der Klasse GTE-Pro erst im letzten Rennen fallen, ist ein Indiz für die Stärke und Ausgeglichenheit des Starterfeldes speziell in dieser Kategorie sowie ein Ausdruck des harten Wettbewerbs, den sich Hersteller, Fahrer und Teams die ganze Saison über geliefert haben. Mit dem Sieg in Schanghai haben wir unsere Ausgangsposition im Titelkampf weiter verbessert. In Bahrain werden wir jetzt alles daransetzen, unsere Aufholjagd der zweiten Saisonhälfte zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen und alle drei Titel zu holen."

Marco Ujhasi (Gesamtprojektleiter): "Dieses Finale wird eine echte Herausforderung. Das liegt zum einen an der besonderen Streckencharakteristik in Bahrain, die sehr hohe Anforderungen an die Bremsen stellt. Dazu kommen die extremen Temperaturen, die vor allem für die Reifen zum Problem werden können. Ganz entscheidend wird deshalb sein, wie gut wir den Reifenverschleiß in den Griff bekommen. Wir bereiten uns sehr fokussiert auf dieses letzte Rennen des Jahres vor. Der Sieg zuletzt in Schanghai hat dem Team jedenfalls noch einmal einen großen Motivationsschub gegeben."

Michael Christensen (911 RSR #91): "Bahrain war für uns im vergangenen Jahr kein gutes Pflaster. Davon werden wir uns aber nicht beeinflussen lassen. Wir haben in dieser Saison schon viele schwierige Situationen gemeistert und dabei wichtige Erfahrungen gesammelt. Die werden wir in Bahrain versuchen umzusetzen. Wir gehen voll konzentriert und hoch motiviert in dieses Saisonfinale."

Richard Lietz (911 RSR #91): "Die Strecke ist sehr hart zu den Reifen. Wir müssen deshalb versuchen, den 911 RSR so abzustimmen, dass wir mit einem Reifensatz eine gute Stunde fahren können. Die Gedanken an den möglichen Titelgewinn versuche ich so gut es geht auszublenden. Wir müssen ein fehlerfreies Rennen fahren, brauchen eine perfekte Strategie und sicherlich auch etwas Glück. Dann haben wir im Titelkampf alle Möglichkeiten."


WEC in Schanghai: Ausführliche Renn-Highlights

52 Minuten Rückblick auf das Rennwochenende der WEC in Schanghai mit der WM-Entscheidung.

Frederic Makowiecki (Porsche 911 RSR #92): "In Bahrain steht für Porsche sehr viel auf dem Spiel. Doch wir sind gut vorbereitet und voll motiviert. Dank der großen Fortschritte, die wir nach Le Mans gemacht haben, reisen wir mit guten Meisterschaftschancen zum Saisonfinale. Natürlich wollen wir für Porsche so viele Titel wie möglich gewinnen. Wenn alles passt, kann uns das auch gelingen."

Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #92): "Ich mag die Strecke in Bahrain. Sie ist ein regelrechter Stop-and-Go-Kurs und entsprechend hart zu den Bremsen. Auf keiner anderen Strecke der WEC bremsen wir so oft und so hart. Eine vielleicht entscheidende Rolle spielen auch die Reifen. Doch da haben wir in diesem Jahr einen sehr guten Kompromiss gefunden, mit dem wir auch in Bahrain gut zurechtkommen sollten. Das wird ein sicherlich spannendes Saisonfinale."

Patrick Long (Porsche 911 RSR #77): "Ich freue mich darauf, erstmals seit 2004 wieder in Bahrain zu fahren. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll, eine echte Herausforderung. Die Reifen werden sicherlich eine entscheidende Rolle spielen. Wir hatten die Möglichkeit, auf der Strecke zu testen und sind entsprechend gut vorbereitet. Was Bahrain für mich so reizvoll macht, ist auch die Gastfreundschaft der Menschen dort."