WEC-Liveticker
Prolog 2017 in Monza: Toyota am Nachmittag vorn
Der Prolog der WEC 2017 in Monza im Live-Ticker: +++ Porsche und Toyota mit gleichem Tempo +++ ByKolles steht noch +++ LMP2 schnell auf den Geraden +++
Nachttraining ab 19:00 Uhr
Die Teams signalisieren mir, dass man im Nachttraining voraussichtlich nur sehr wenig fahren wird. Keiner will hier Risiko eingehen. Nur jene Piloten, die in diesem Jahr erstmals in Le Mans antreten, wir man wohl für ein paar Runden herausschicken, damit diese sich an die Nachtfahrten gewöhnen können. Vor diesem Hintergrund beenden wir den Liveticker für heute. Wir melden uns morgen pünktlich ab 9:00 Uhr zurück! Schönen Samstagabend noch.
Leserfrage zu LMP1-Tempo in Monza
Guido Büttemeier hat unser Kontaktformular für Fragen und Anregungen genutzt. Er schreibt: "Hallo, Grüße nach Monza! Warum betreiben denn die LMP 1 das sogenannte Sandbagging? Es gibt doch keine BoP"
Stimmt, eine BoP gibt es in der LMP1-Klasse nicht. Aber keiner will dem anderen offenbaren, wie schnell man ist. Ganz nach dem Motto: Soll der andere sich in Sicherheit wähnen. Zudem fährt man hier mit den Le-Mans-Paketen, deren Tempo tatsächlich immer erst im Rennen an der Sarthe so wirklich gezeigt wird. Der wichtigste Grund aber: Porsche und Toyota haben hier brandneue Chassis im Einsatz. Es sind genau die Autos, die in nicht einmal zwei Wochen in Silverstone fahren müssen. Da will man unter keinen Umständen Schäden risikieren.
Zweite Session beendet
Auch der zweite Durchgang über drei Stunden ist beendet. Am Klassement hat sich nur noch wenig verändert. Die Bestzeit von Mike Conway hat gehalten - und zwar locker. Der Brite war zu Beginn am frühen Nachmittag eine Runde in 1:31.332 Minuten gefahren. Andre Lotterer wollte im Porsche kontern, musste aber wegen gelber Flaggen abbrechen. So holte sich Kazuki Nakajima (1:32.062) den zweiten Rang knapp vor den beiden Porsche 919. In der LMP2-Klasse war Gustavo Menezes (Alpine) am schnellsten. Die Bestzeit in der GTE-Pro-Klasse sicherte Kevin Estre für Porsche. Bei den Amateuren war wieder der Porsche #88 von Dempsey-Proton am schnellsten. Um 19:00 Uhr geht es hier mit einer zweistündigen Nachtsession weiter.
Nakajima bringt zweiten Toyota näher dran
Kazuki Nakajima hat den Toyota #8 in 1:32.204 Minuten auf Platz zwei gebracht. Der Japaner war um 0,007 Sekunden schneller als der beste der beiden Porsche 919. Toyota nun also mit beiden Autos vor der Konkurrenz. Aussagekraft: null. Bei diesem Test geht es eher um mittellange Läufe und darum, dass sich die Fahrer auf schnelle Bahnen einschließen können. Porsche nutzt den heutigen Tag beispielsweise für Versuche mit der Bodenfreiheit. Man schaut sich einfach noch genauer an, welche Veränderungen sich in welcher Form auf die Aeroperformance auswirken.
Webcam aus der Monza-Boxengasse
GTE-Pro: Porsche und Ford vorn, die anderen dahinter?
Porsche führt die GTE-Pro-Klasse trotz des Abflugs von Kevin Estre immer noch an, dahinter folgen Olivier Pla (Ford); Richard Lietz (Porsche) und Harry Tincknell (Ford). Aston Martin und Ferrari haben etwas Abstand. Ist das ein reales Bild der Hackordnung? Wahrscheinlich nicht. In der WEC tritt in diesem Jahr ein neuer Modus zur Festlegung der BoP in Kraft. Nach dem Vorbild aus den USA versucht man, ein automatisches System zu finden. Wichtige Grundlage dafür: Die erste BoP des Jahres muss passen. Und da fühlt sich Ferrari bislang nicht ganz wohl... Bislanng wurde übrigens keine BoP 2017 veröffentlicht, aber man hat sich im Hintergrund auf gewisse Daten geeinigt. Mehr zum Thema automatische BoP könnte ihr bald auf unserem Portal lesen. Das erklären wir, wie es funktionieren soll und was das bisherige System mit einer Flasche Wein zu tun hatte ;)
In der LMP1 tut sich nur wenig
Das Klassement scheint hier regelrecht eingefroren zu sein. Vor allem die Werksteams von Toyota und Porsche fahren hier rundenlang ihren Stiefel runter. Der Toyota #7, der aktuell von Neuling Yuji Kunimoto bewegt wird, liegt mit einem Vorsprung von über 0,8 Sekunden vor dem Porsche #1. Ist Toyota wirklich so viel schneller? Keinesfalls. Andre Lotterer hätte am frühen Nachmittag einen Versuch mit wenig Sprit und frischen Reifen fahren sollen, doch just zum Ende seiner Einrollrunde gab es Gelb, weil sich Gonzalez mit dem Manor-Oreca in der ersten Schikane auf dem Randstein festgesetzt hatte. Danach wurde der Porsche betankt und das Programm auf längere Runs umgestellt.
Full Course Yellow
Es gibt die dritte Gelbphse des Tages, denn Kevin Estre hat den in der GTE-Pro-Klasse führenden Porsche #92 in der Ascari-Schikane in den Kies gesetzt. Die Helfer zeihen den Wagen schnell raus, es kann gleich sofort weitergehen.
Davidson, übernehmen Sie!
Im Toyota #7 sitzt derzeit Kamui Kobayashi. Das Auto steht nach den schnellen Runden von Mike Conway gleich zu Beginn der Session immer noch an der Spitze des Klassements. Im Schwesterauto agiert derzeit noch Nicolas Lapierre, der nun aber offenbar an Anthony Davidson abgeben muss. Toyota und Porsche liegen in der Rangfolge derzeit schön abwechselnd zwischen den Rängen eins und vier. In der LMP2-Klasse steht der G-Drive-Oreca mit Roman Russinow an der Spitze, die GTE-Pro-Klasse sieht wieder den Porsche #92 vorn. Bei den Amateuren war bislang der 911er von Dempsey-Proton am schnellsten.
Manor hat noch Probleme
Nachdem sich Robert Gonzalez eben mit dem Manor #24 in der ersten Schikane gedreht hatte und auf dem Randstein hängen geblieben war, ist man mit dem Auto wieder auf die Strecke gegangen. Aber das gibt es noch ein Problem: Die Marshalls berichten, dass das Fahrzeug irgendeine Flüssigkeit verliert - vermutlich Kühlwasser. In der Anfahrt zur ersten Ecke ist es dadurch jetzt derart rutschig, dass einige Autos gerade fahren müssen. Wenn es Wasser sein sollte, dann wird das schnell trocknen.
Hier wird nicht nur getestet, sondern auch Promotion vorbereitet
Gelb: LMP2-Auto steht
In der ersten Schikane ist Gelb. Dort ist gerade Roberto Gonzalez mit dem Oreca-Gibson von Manor ausgerollt. Vielleicht ist er sogar eingeschlagen, denn jetzt werden alle angehalten, rechts zu fahren. Full Course Yellow jetzt sogar. Ah, jetzt sieht man hier auf den Monitoren: Gonzalez sitzt mit dem Unterboden auf dem Randstein fest ;)
Sektorenzeiten deuten an, was wirklich gehen könnte
Die LMP1-Piloten sind hier bisher nie ans Limit gegangen. Das wird anhand der optimalen Rundenzeiten, also der Kombination der besten Sektorenwerte, recht deutlich. Große Differenzen zwischen diesen theoretischen und realen Werten deuten darauf hin, dass bewusst immer mal wieder verlangsamt wurde. So war das am Vormittag der Fall. Oftmals wurden die besten Sektorenzeiten in der Inlap vor dem Ende eines Stints gefahren. Das sagt alles! Den längsten Run hatte am Morgen Timo Bernhard (Porsche #2) mit elf Runden auf einem mittleren 1:33-Minuten-Niveau. Toyota war da nicht langsamer.

