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Porsche-Sportchef übt Kritik an LMGT3-Konkurrenz: Kein Kundensport mehr!

Porsche-Sportchef Thomas Laudenbach kritisiert, dass das LMGT3-Programm vieler Hersteller ein Werkseinsatz sei, während es bei Manthey "ein Kundenansatz" wird

(Motorsport-Total.com) - Die GTE-Klasse in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wird im kommenden Jahr durch die LMGT3-Klasse ersetzt. Jeder Hersteller darf ein Team mit bis zu zwei Fahrzeugen benennen, was die Vermutung aufkommen lässt, dass sich die Werke aktiv engagieren werden. "Das ist eine Tendenz, über die ich nicht zu 100 Prozent glücklich bin", kritisiert Porsche-Sportchef Thomas Laudenbach.

Michael Christensen, Kevin Estre, Thomas Preining

Der WEC-Einsatz von Manthey soll ein Kundeneinsatz werden ... Zoom

"Die WEC hat mit Le Mans das größte Langstreckenrennen der Welt, und wissen wir alle, dass das Interesse ziemlich groß ist. Jeder hat zwei Nennungen", holt Laudenbach etwas weiter aus. "Und jetzt kommt der Punkt, und das habe ich immer gesagt: GT-Rennen sind für uns Kundenrennen. Es sind professionelle Autos auf höchstem Niveau, aber es ist Kundenrennsport."

"Ich denke, wir werden dort eine große Anzahl von Autos sehen", vermutet der Porsche-Sportchef. Tatsächlich haben schon viele Hersteller ein ernsthaftes Interesse an der WEC 2024 kundgetan. "Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass wir eine Menge werksunterstützter Autos sehen werden, Werksteams, wie auch immer wir es nennen wollen."

Porsche wird 2024 durch Manthey vertreten - offenbar ohne Unterstützung des Herstellers, wobei das erfolgreiche Rennteam mittlerweile sogar eine Tochtergesellschaft von Porsche ist. "Wir werden also unseren Weg gehen und sehen, ob es klappt", so Laudenbach. "Da gibt es nicht viel zu sagen, weil es auch eine gewisse Unsicherheit gibt."

WEC-Programm 2024 "ist ein Kundenansatz"

"Es ist kein Geheimnis, dass Manthey hoffentlich zwei Autos an den Start bringen wird", so Laudenbach. "Ich denke, Manthey hat schon in der DTM gezeigt, was sie können. Sie waren viele Jahre lang unser Werksteam mit dem RSR, sie wissen also, was sie tun. Aber auch hier wird es ein Kundenansatz sein, und wir werden sehen, ob das ausreicht."

Patrick Pilet, Frederic Makowiecki, Wolf Henzler

Beim letzten WEC-Engagement übernahm Manthey den Werkseinsatz Zoom

Mit dem 911 GT3 R ist Porsche jedenfalls gut aufgestellt, weshalb Laudenbach auch verrät, dass die Produktion neuer Fahrzeuge wieder anläuft. "Das Auto läuft gut. Es hat gerade die DTM gewonnen", erinnert der Porsche-Sportchef an die Erfolge von Manthey und Thomas Preining.

Große Änderungen, Upgrades oder Optimierungen sind nicht geplant. "Man kann damit fahren, wenn man will. Man macht immer kleine Dinge, um es zu 100 Prozent richtigzumachen. Aber es ist sicher nicht so, dass wir das Auto überarbeiten werden. Das Auto wird im Grunde so bleiben, wie es ist."

"Ich denke, wenn man sich die verschiedenen Meisterschaften während der Saison ansieht, funktioniert das Auto ganz gut. Sonst würde man die DTM nicht gewinnen", ist Laudenbach stolz. "Wir werden das Auto so fahren, wie es ist."