• 03.05.2013 15:18

  • von Roman Wittemeier

Neues WEC-Qualifying: Geringe Anpassungen

Das in Silverstone kritisierte neue Qualifying-Format der WEC bleibt nahezu unverändert: Etwas mehr Zeit soll mehr Sicherheit und Fairness bringen

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Saisonstart der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2013 gibt es ein neues Qualifying in der Szene. Jeweils zwei Piloten eines Teams müssen je (mindestens) zwei schnelle Runden absolvieren. Der Durchschnitt dieser insgesamt vier Rundenzeiten dient schließlich als Kriterium für die Startaufstellung. Nach der ersten Bewährungsprobe für das neue System vor drei Wochen in Silverstone gab es viel Kritik: für die Zuschauer nicht nachvollziehbar, aus Sicht der Piloten sogar gefährlich.

Titel-Bild zur News: G-Drive Oak Pecom

Im Qualifying der LMP- und GT-Klassen gibt es immer viel Action Zoom

Der Zeitkorridor war zu knapp bemessen. Die Teams und Piloten waren in den zur Verfügung stehenden 20 Minuten gezwungen, unter Volldampf und kompromisslos zu arbeiten. "Das ist gefährlich, weil alle dann im Verkehr hart durchziehen müssen, um keine Zeit zu verlieren", erklärte beispielsweise Alexander Wurz. Die WEC-Macher haben sich diese Kritik zu Herzen genommen und reagiert. Bei allen verbleibenden WEC-Rennen (außer Le Mans) wird es 25 Minuten Qualifyingzeit geben. An diesem Wochenende in Spa gibt es aufgrund der Streckenlänge von über sieben Kilometern sogar noch einmal fünf Minuten mehr.

"Wir nehmen damit etwas den Druck heraus und mindern damit die Gefahren", erklärt WEC-Chef Gerard Neveu. Das Computersystem, das beim Debüt in Silverstone unglücklicherweise ausfiel, soll in Belgien stabil funktionieren. Generell will man am Konzept des Qualifyings nichts ändern. "Wir waren im vergangenen Jahr in Fuji und hatten am Samstag tausende Fans auf den Tribünen. Das war super. Weniger super war, dass die damals im Qualifying höchstens mal zwei oder drei Autos gleichzeitig auf der Strecke sehen konnten", sagt Neveu.


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps


"Wir mussten etwas tun. Mit dem neuen Konzept wird gewährleistet, dass immer viel Action auf der Strecke ist. Außerdem entspricht ein solches Format auch dem 'Le-Mans-Spirit'. Es ist ein Teamsport", sagt der Franzose. Viele Piloten sehen die Vergrößerung des Zeitkorridors positiv. Allerdings gibt es bei Audi-Werksfahrer Allan McNish gemischte Gefühle. "Rennfahrer sind wir, weil wir Vollgas und das Fahren am Limit lieben. Ich wäre daher für eine klare Sache: frische Reifen, wenig Sprit und ab geht die Post. Im Qualifying geht es doch darum, die schnellste Zeit herauszuquetschen. Ich glaube, dass viele Fahrer so denken."

Von Seiten des ACO und der FIA wünscht man sich, dass Piloten, Teams, Fans und Medien dem neuen Format eine echte Chance geben. "Wir müssen es uns in Ruhe ein Jahr lang mal anschauen und dürfen nicht die Momentaufnahme betrachten", appelliert Neveu. "Wir ziehen es jetzt mal ein Jahr lang durch und dann analysieren wir, was wir vielleicht verbessern können." Für die Fans soll die Zeitnahme im Qualifying unter anderem im Internet-Livetiming in der Darstellung verbessert werden.

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