• 03.05.2013 17:03

  • von Roman Wittemeier

Sonne in Spa: Audi glänzt im Training

Audi distanziert die Konkurrenz von Toyota im zweiten Freien Training in Spa-Francorchamps, Rebellion stark - Buntes Gemisch in der GTE-Szene

(Motorsport-Total.com) - Audi hat die LMP1-Klasse beim WEC-Wochenende in Spa-Francorchamps weiterhin fest im Griff. Die Ingolstädter setzten sich auch im zweiten Freien Training mit allen drei Autos gegen die Konkurrenz durch. Überraschend dabei: Die neue Langheck-Version des R18, die speziell für den Einsatz in Le Mans konzipiert wurde, kann das Tempo der Schwesterautos offenbar auch in Belgien mitgehen. Gene/di Grassi/Jarvis konnten sich 2:01.377 Minuten auf Platz zwei setzen.

Titel-Bild zur News: Lotterer Fässler Treluyer

Andre Lotterer holte im zweiten Training in Spa die Bestzeit Zoom

"Das Auto ist gut. Wir haben insgesamt weniger Abtrieb, sind dadurch auf den Geraden sehr schnell", erklärt Oliver Jarvis. Die Top-Speed-Messungen zeigen es deutlich: Der R18-Langheck ist erheblich schneller als alle anderen LMP1-Autos. Die Bestzeit konnte das neue Konzept dennoch nicht darstellen. Weltmeister Andre Lotterer schoss sich kurz vor dem Ende der Session, die bei besten Bedingungen ausgetragen wurde, in 2:01.276 Minuten an die Spitze.

"Es war besser als heute Morgen. Wir wollen auch im Quali auf Platz eins. Wir sind bisher Schritt für Schritt vorangekommen", bilanziert Lotterer nach dem zweiten Freien Training. Auf Rang drei rundeten Kristensen/McNish/Duval das gute Ergebnis von Audi ab. Hinter der Ingolstädter Armada reihte sich überraschend der beste Lola-Toyota von Rebellion ein. Neel Jani wuchtete sein Fahrzeug, das er sich mit Nicolas Prost und Nick Heidfeld teilt, in 2:02.305 Minuten vor beide Werks-Toyotas.

"Wir waren schon in Silverstone stark, hier auch wieder. Es sieht gut aus", sagt Heidfeld nach der guten Session für das Trio im privaten LMP1-Auto. Kann es im Qualifying ein Duell zwischen Werksautos und dem Rebellion mit der Startnummer 12 geben? "Die anderen haben sicherlich noch etwas im Ärmel. Aber wir auch", meint Heidfeld. "Im Qualifying können wir noch zulegen. Wir wollen uns in eine Position bringen, um im Rennen im Falle des Falles zur Stelle zu sein."

GTE-Hersteller eng beisammen

Bei Toyota läuft es bislang noch nicht rund. Die 2013er-Version des TS030 präsentiert sich bislang nur wenig schneller als das Vorjahresmodell. "Wir haben ein paar Probleme, müssen noch ein paar Dinge aussortieren. Wir waren im vergangenen Jahr nicht hier beim Rennen, daher müssen wir hier noch einiges lernen", erklärt Nicolas Lapierre, der sich in 2:02.332 um knapp zwei Zehntelsekunden von Stephane Sarrazin im Schwesterauto absetzen konnte. Erheblichen Rückstand hatten der Strakka-HPD und der zweite Rebellion.

In der LMP2-Klasse markierte Oliver Turvey (Jota) die Bestmarke. Der Brite, der sich den Zytek-Nissan mit seinem Landsmann und Teamteilhaber Simon Dolan sowie dem Deutschen Lucas Luhr teilt, holte sich die Bestzeit vor den beiden stark besetzten Morgans von Oak sowie den Oreca-Nissans von Pecom, Delta-ADR und G-Drive. Aus Reihen von G-Drive stand Roman Rusinov im Fokus. Der Russe, der den Wagen finanziert, hielt zuerst einige LMP1-Autos erheblich auf, anschließend legte er einen Dreher hin.


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps, Freitag


Bei Lotus ging die Grundlagenarbeit mit dem neuen T128 auch im zweiten Training weiter. Der Wagen läuft mittlerweile zuverlässig, lässt aber bislang keine intensive Setuparbeit zu. Die Piloten haben mit Lenkungsproblemen zu kämpfen, spüren das Fahrverhalten nicht immer und können entsprechend kein tiefgehendes Feedback geben. Am Auto von Dominik Kraihamer, Thomas Holzer und Jan Charouz tauschte man die Lenkungseinheit auch im zweiten Training noch einmal.

In der interessanten Klasse GTE-Pro, wo sich die Hersteller Porsche, Aston Martin und Ferrari begegnen, gibt es reichlich Spannung. Bislang ist kein Favorit für das Rennen in Spa auszumachen. In der zweiten Session am Freitag lagen der AF-Corse-Ferrari von Fisichella/Bruni, der Aston Martin Vantage von Mücke/Turner/Dumbreck und der Porsche 911 RSR von Bergmeister/Pilet/Bernhard an der Spitze innerhalb von nicht einmal drei Zehntelsekunden. Die Bestzeit in der GTE-Am-Klasse holte Matt Griffin im Ferrari.