Morand: Schweizer Neuzugang für die ELMS
Mit Morand wird 2013 ein Schweizer Team in der ELMS antreten - Die Technik steht schon fest, die Fahrerfrage ist noch ungeklärt
(Motorsport-Total.com) - 2013 wird mit Morand ein neues Team in der Langstreckenszene auftauchen. Hinter dem Schweizer Rennstall steckt jedoch ein alter Bekannter: Benoit Morand war eine der führenden Köpfe hinter dem Hope-Team, das 2011 mit dem Oreca-SwissHyTech erstmals in der Geschichte der 24 Stunden von Le Mans ein Fahrzeug mit Hybrid-Antrieb an den Start brachte. Nach dem Aus des Hope-Projekts kehrt Morand nun mit seinem eigenen Team in den Langstreckensport zurück und wird in der European-Le-Mans-Series (ELMS) einen Morgen einsetzen.

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ELMS-Neuzugang Morand setzt 2013 auf einen Morgan-Judd
"Das ist ein neues Projekt für mich, nachdem ich Hope verlassen haben. Ich denke, dass die Wahl des Morgan eine gute ist, denn das Auto hat im vergangenen Jahr sein Potenzial gezeigt", wird Morand von 'endurance-info.com' zitiert. Beim Antrieb zeigt der Schweizer Mut und setzt auf ein Treibwerk, welches in der Saison 2012 sehr in der Kritik stand: "Wir haben uns gerade erst für einen Motor entschieden, es wird ein Judd sein."
Neben der Teilnahme an der ELMS spekuliert Morand auch auf eine Einladung zu den 24 Stunden von Le Mans. "Unser Fokus wird auf dem Europaprogramm liegen, Le Mans wäre das i-Tüpfelchen", so der Schweizer. Ziel des neuen Rennstalls ist jedoch die erste Liga im Langstreckensport. "Wir arbeiten schon mit Blick auf 2014 und wollen mittelfristig in die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wechseln." Wegen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sei aber nur ein schrittweises Wachstum möglich.
Wer den Morgan-Judd von Morand fahren wird, steht noch nicht fest. Bei der Suche nach Piloten sucht der Teamchef auch, aber nicht nur in seinem Heimatland. "Wir hoffen auf einen Schweizer, aber das ist keine Verpflichtung", so Morand, der auch junge Talente im Blick hat: "Wir müssen auch auf junge Fahrer beispielsweise aus der Renault-World-Series achten, die auf die Langstrecke wechseln könnten." Wegen des neuen Rennformats der ELMS, die ab 2013 Drei-Stunden-Rennen fährt, will Morand nur zwei Fahrer auf dem Auto einsetzen. "Es könnte eine Überraschung geben, denn einer der Piloten könnte möglicherweise weiblich sein."
Das Thema Hybrid kommt für Morand nach dem Aus von Hope vorerst nicht mehr in Frage: "Das ist für uns 2013 keine Option, aber wir wissen nicht, was die Zukunft bringt. Wir mussten aus Geldnot 2012 das Handtuch werfen", blickt der Schweizer auf das Hope-Projekt zurück. "Für ein Privatteam ist das eine sehr komplizierte Technik."

