• 04.05.2012 16:57

  • von Roman Wittemeier

Lieb sicher: Ferrari pokert in Spa

Porsche-Pilot Marc Lieb über die Qualifikation zum WEC-Rennen in Spa-Francorchamps: Platz vier für den Felbermayr-911er - Hofft Porsche auf ein Regenrennen?

(Motorsport-Total.com) - Als Porsche-Werkspilot Marc Lieb nach dem Qualifying in Spa-Francorchamps aus seinem 911er kletterte, diskutierte er zunächst mit einigen Beobachtern und schüttelte entnervt den Kopf. Der Felbermayr-Pilot, der sich den Porsche in der WEC mit seinem Kollegen Richard Lietz teilt, war in der Zeitenjagd mehrfach von GTE-Am-Autos aufgehalten worden und somit nur auf Rang vier gekommen. "Es ist ärgerlich, wenn drei Amateurfahrzeuge keinen Platz machen", sagt Lieb.

Titel-Bild zur News: Richard Lietz, Marc Lieb

Richard Lietz und Marc Lieb wollen von Platz vier nach vorne fahren

"Da habe ich Zeit verloren. Platz zwei wäre möglich gewesen", meint der Porsche-Werkspilot, der sich das Heck einer Corvette (Larbre) und zweier Ferrari (AF Corse und Krohn) ganz genau anschauen musste. "Das grüne Auto steht immer im Weg herum. Wenn der Tracy (Krohn; Anm. d. Red.) am Steuer sitzt, dann ist das eben so", lacht Lieb. "Ich glaube aber auch, dass Ferrari nicht alles zeigt. Die arbeiten für Le Mans, sind hier auf den Geraden langsam und haben bestimmt Leistung zurückgedreht."

Porsche zeigte sich in den Freien Trainings absolut konkurrenzfähig. Im Gegensatz zu Sebring, wo man kaum Chancen hatte, war der GTE-Pro-Wagen von Felbermayr in Spa jederzeit auf Augenhöhe mit der Spitze. "Das Auto hat im Vergleich zu Sebring einen Sprung gemacht", sagt Lieb. "Hier gibt es außerdem weniger Bodenwellen, was uns wirklich entgegen kommt. Das war jetzt zunächst ein erster Schritt. Nun müssen wir weiter daran arbeiten."

Im Lager von Porsche dürfte man darauf hoffen, dass der für den Renntag erwartete Regen wirklich kommt, denn im Nassen kann der 911er oft seine Stärken ausspielen. "Wir wissen es nicht genau. Unser Auto ist neuerdings breiter. Eine breitere Spur hilft im Regen nicht unbedingt", sagt Lieb. "Aber grundsätzlich ist der Porsche im Regen oft sehr gut. Die Reifen werden entscheiden. Der Richard ist einmal einen Michelin-Test mit Regenreifen gefahren, aber ich habe noch gar keine Erfahrung damit. Wir müssen es mal abwarten."