Lamborghini erklärt großen Rückstand: SC63 drei Stunden mit Handicap

Ein kleines Aufhängungsproblem erklärt einen Teil des Rückstands von Lamborghini in Katar - Daniil Kwjat mahnt: "Müssen realistisch bleiben"

(Motorsport-Total.com) - Debüt hin oder her: Als Schlusslicht (minus Isotta Fraschini) und mit fünf Runden Rückstand in die Saison gestartet zu sein, dürfte bei Lamborghini und dem Einsatzteam Iron Lynx für wenig Zufriedenheit gesorgt haben. Auf die anderen Debütanten Alpine und BMW fehlten bei den 1.812 Kilometern von Katar drei beziehungsweise zwei Runden.

Titel-Bild zur News: Der Lamborghini SC63 erreichte bei seiner Feuertaufe in Katar das Ziel

Der Lamborghini SC63 erreichte bei seiner Feuertaufe in Katar das Ziel Zoom

Doch der Rückstand hatte einen guten Grund. Mirko Bortolotti, Edoardo Mortara und Daniil Kwjat mussten die letzten drei Rennstunden mit einem Problem an der Vorderradaufhängung bestreiten. Sie beendeten den WEC-Auftakt auf P14, vor den problembehafteten Hypercars von BMW und Peugeot.

Nach der Testbestzeit in Daytona im Dezember wurde Lamborghini in Katar auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Schon beim Test war der SC63 das zweitlangsamste Hypercar, nur gefolgt vom Isotta Fraschini. Im Freien Training gab es dann ein Getriebeproblem, der einzige größere technische Defekt der Woche für Iron Lynx.

Daran änderte sich auch im Rennen nichts, obwohl es einige Lichtblicke gab. Danill Kwjat konnte zu Beginn des Rennens mit den beiden BMW und dem Alpine #35 (Chatin/Habsburg/Milesi) mithalten, wobei letzterer schon früh im Rennen auf eine Spritspartaktik setzte.

Im weiteren Rennverlauf duellierte sich Edoardo Mortara mit dem Ferrari #51 (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi), nachdem dieser durch einen Zwischenfall beim Überrunden zurückgefallen war. Im weiteren Rennverlauf fiel der nagelneue LMDh-Bolide dann sukzessive zurück, in der Schlussphase mit einem nicht näher beschriebenen Aufhängungsproblem umso mehr.

Zielankunft als positives Signal

"Ich denke, es war wichtig, die Zielflagge zu sehen", sagt Kwjat gegenüber Motorsport.com, der globalen Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com. "Das war eine solide Basis an diesem Wochenende. Wir hatten unsere erste Qualifying-Simulation und unser erstes Rennen überhaupt, daher ist es sehr wichtig, so viele Daten wie möglich zu sammeln."

"Wir müssen das anwenden, was wir hier gelernt haben. Natürlich erwarten wir keinen Riesenschritt. Wir müssen realistisch sein, aber müssen das anwenden, was wir hier gelernt haben. Wir wissen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt, aber das Rennen zu beenden war schon sehr wichtig."

Kwjat spricht von "ein paar Vorsichtsmaßnahmen", die Lamborghini nach dem Aufhängungsproblem getroffen habe. "Wir wussten, dass wir etwas Zeit verlieren würden. Aber wir wollten heute die Zielflagge sehen. Und es war keine große Sache."

Cheftechniker Rouven Mohr zufolge war "die grundlegende Performance des Autos vorhanden". Es gebe zwar noch Verbesserungsbedarf, "aber insgesamt bin ich sehr zufrieden."


Fotos: WEC 2024: 1.812 Kilometer von Katar, Rennen


Lamborghini-Ikone Mirko Bortolotti sieht es so: "Wir müssen das Positive sehen und können das sicherlich als einen großartigen Start in die Saison betrachten. Wir haben das Rennen beendet, das war unser Ziel. Es war ein ausgiebiger Test, wir haben in jeder Session an diesem Wochenende dazugelernt und ich denke, das ist ein guter Ausgangspunkt für uns."

"Wir haben noch viel Arbeit vor uns und freuen uns darauf. Aber für Katar war es ein guter Start, denn wir haben das Rennen beendet und viele nützliche Daten für die Zukunft gesammelt."

Edo Mortara ist erleichtert: "Unser erstes Rennen in der WEC war nicht einfach, aber wir sind froh, dass wir mit den anderen mithalten konnten. Natürlich gibt es noch viel zu verbessern, aber zumindest in Sachen Zuverlässigkeit haben wir bewiesen, dass wir das Rennen ohne größere Probleme beenden können. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wie wir mehr Performance aus unserem Paket herausholen können."


Lamborghini-Dokumentation "Rush to the Hyper" - Teil 1

Der nächste Auftritt des Lamborghini SC63 ist die Premiere in der IMSA SportsCar Championship bei den 12 Stunden von Sebring am 16. März. Dann werden die IMSA-Piloten Romain Grosjean, Matteo Cairoli und Andrea Caldarelli ihr Renndebüt in der GTP-Klasse geben.

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