• 05.05.2018 09:02

  • von Roman Wittemeier

GTE-Pro-Rennen: Sie wollten bisher doch nur spielen ...

Ford und Porsche im Duell, dahinter ein Dreikampf von BMW, Ferrari und Aston Martin? Die Wahrheit des GTE-Wettbewerbs kommt frühestens im Rennen heraus

(Motorsport-Total.com) - Während Toyota und Fernando Alonso im Kampf um den Gesamtsieg beim 6-Stunden-Rennen der WEC in Spa-Francorchamps voraussichtlich leichtes Spiel haben werden, tobt in der GTE-Pro-Klasse ein harter Kampf. In den Trainings der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Belgien zeigte sich das gleiche Bild wie beim Prolog in Le Castellet: Porsche und Ford an der Spitze, dahinter die Konkurrenz von Aston Martin, BMW und Ferrari. Aber ist dies die ganze Wahrheit?

Titel-Bild zur News: Tom Blomqvist

Bisher mit Rückstand: Kann BMW im Rennen weiter zulegen? Zoom

"Die Konkurrenz ist schnell! Wir tun uns schwer, die Zeiten der anderen in diesem Tempo zu fahren und zu reproduzieren", meint BMW-Werksfahrer Martin Tomczyk. "Der Eindruck, dass Porsche und Ford einen Vorsprung haben, täuscht nicht. Das zeigen auch unsere Daten. Wenn man sich die aktuelle BoP anschaut, dann kommt man zu dem Schluss, dass das Bild aus den Trainings durchaus realistisch ist." Im Qualifying wurde dieser Eindruck allerdings etwas relativiert.

Ford setzte die deutlich schnellsten Rundenzeiten, war zudem auf den teils langen Geraden in Spa-Francorchamps mit hohem Topspeed unterwegs. Im Vergleich zum Vorjahr legte der amerikanische Hersteller um satte 2,5 Sekunden zu. Die besseren Bedingungen seien teils der Grund, ein anderer Teil komme von der intensiven Reifenentwicklung gemeinsam mit Michelin. Im Lager von Porsche hat man Hoffnung. "Bisher war es immer so, dass sich deren Vorsprung im Rennen relativiert hat", meint Porsche-GT-Projektleiter Pascal Zurlinden.

Olivier Pla, Billy Johnson

Der Ford GT war im Qualifying von Spa-Francorchamps nicht zu packen Zoom

Die Vergangenheit hat ebenfalls gezeigt, dass Ferrari trotz oftmals zurückhaltender Leistungen im Training und im Qualifying über die Distanz immer als Siegkandidat gilt. "Wir sind erstaunt über unseren eigenen Rückstand und über die Tatsache, dass Ford im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Sekunden zulegen konnte", erklärt James Calado vor dem Saisonstart am Samstag. "Die fahren doch das gleiche Auto. Kommt das wirklich alles von den Reifen?"

Ford hat im Gegensatz zu Ferrari keinen Update-Joker für sein Auto gezogen. Die Italiener verbesserten ihren ohnehin schon starken 488 GTE (Calaldo und Pier Guidi holten 2017 den Titel) hingegen an vielen Stellen - und ist trotzdem nicht viel schneller als im Vorjahr? Seltsam. "Unser Evo-Paket ist perfekt. Das Auto fühlt sich einfach nur wunderbar an. Aber die Zeitenlisten zeigen etwas anderes. Es liegt wohl an der BoP. Auf den Geraden verlieren wir viel zu viel auf Ford", meint Calado.

"Ich gehe davon aus, dass Ferrari noch zulegen kann", sagt Martin Tomczyk. Der Deutsche spricht damit das aus, was viele Ferrari-Konkurrenten denken: Italien wird es mit Ford und Porsche aufnehmen können. "BMW und Aston Martin werden diejenigen sein, die es an diesem Wochenende am schwersten haben. Leider müssen wir auf die erste Anpassung der automatischen BoP einige Zeit warten. Es wird dauern, bis es eine wirkliche Angleichung haben werden", sagt Ex-DTM-Champion Tomczyk.

"Wir konzentrieren und auf unsere eigenen Aufgaben, auf Set-up und Einsatz. Wir müssen auf der aktuellen Grundlage das Maximum für uns herausholen. Alles andere haben wir nicht in der Hand. Wir Fahrer schon mal gar nicht, weil wir das Politische anderen überlassen", fügt der Deutsche an. Die Konkurrenten beäugen sich gegenseitig mit einigem Argwohn. Es wunderte viele Beobachter, dass ausgerechnet Farfus-Ersatzmann Tom Blomqvist im Qualifying derart schnell war im BMW.

"Wir müssen ehrlich sagen, dass man davon ausgehen muss, dass alle etwas herumspielen", spricht Aston-Martin-Haudegen Nicki Thiim die Wahrheit offen aus. Seine britische Mannschaft hat den neuen Vantage auf 14 (!) verschiedenen Strecken über 35.000 Kilometer getestet. "Wir haben Rückstand - und die Anpassung über die automatische BoP dauert seine Zeit. Wir können nichts machen. Uns fehlen zehn km/h auf den Geraden gegenüber Ford. Das ist eine Welt. Sehr schade, aber so ist es eben", sagt er vor dem Start des ersten WEC-Rennens der Supersaison 2018/19.

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