• 19.04.2016 15:01

  • von Roman Wittemeier

Fotostrecke: "Normaler Rennunfall" von Brendon Hartley

Die Rennleitung wertet den spektakulären Zusammenstoß zwischen Brendon Hartley und Michael Wainwright als normalen Zwischenfall: Schuldfrage dennoch gestellt

(Motorsport-Total.com) - Beim Saisonauftakt der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2016 in Silverstone stockte allen Zuschauern nach zwei von sechs Rennstunden der Atem. Nach einem Kontakt mit dem Porsche 911 von Michael Wainwright hob der führende Porsche 919 von Brendon Hartley spektakulär ab und schlug anschließend in die Barrieren ein. Der heftige Unfall riss das favorisierte Autos aus dem Rennen, beide Fahrer blieben bei dem Zwischenfall glücklicherweise unverletzt (hier zur Fotostrecke!).

"Ich habe ihn überhaupt nicht gesehen", erklärte Wainwright nach dem Unfall. "Ich war einfach nur noch Passagier. Ich bin meine Linie gefahren und sehe keinerlei Schuld bei mir." Der Brite war mit seiner Ansicht nicht allein, auch die Rennleitung sah keine Schuld beim WEC-Neuling. Auch Hartley erhielt keine Strafe. Ein "normaler Rennunfall" sei es aus Sicht der Kommissare gewesen. "Ich wollte überrunden, bin in der Ecke nach außen gegangen - was eigentlich völlig normal ist", so der Neuseeländer.

Hartley war in die 71. Runde des Rennens gegangen, kam mit Tempo 220 km/h durch die erste Kurve und stand anschließend in der "Farm"-Kurve voll auf dem Gas. Bei Tempo 250 km/h zog der Porsche 919 nach außen, um am in Gulf-Farben lackierten GTE-Am-Auto vorbei zu ziehen. "Ich will nicht negativ über einen GT-Fahrer sprechen, der dort in seinem ersten WM-Rennen unterwegs war. Das Wichtigste ist erst einmal, dass sich keiner verletzt hat", erklärt Porsche-Teamchef Andreas Seidl.

"Die LMP1-Autos kommen dort mit viel Überschuss an, die GTs fahren dort sonst nie so weit nach außen, sondern sie bleiben innen, um für die folgende Rechtskurve auszuholen. Die LMPs gehen an der Stelle eigentlich immer außen vorbei. Der Fahrer im GT ist halt plötzlich komplett rüber gefahren", so Seidl im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Für die erste enge Rechtskurve der sogenannten "Arena" ziehen die Fahrzeuge stets zum äußersten linken Fahrbahnrand, um den Radius zu vergrößern.


WEC 2016: Eindrücke aus Silverstone

"Die erfahrenen GT-Fahrer sehen, dass der LMP dort angeflogen kommt", meint Seidl und schiebt somit Wainwright zumindest eine Teilschuld zu. "Hilft nichts - die Punkte sind weg. Es war ein Rennunfall. Schade ist es trotzdem, denn unsere Nummer 1 hatte bis dorthin eine regelrechte Demonstration hingelegt." Der 919 von Hartley hatte nach einem starken Stint von Mark Webber ("Es ging nur bumm-bumm-bumm!") und schnellen Runden des Teamkollegen mit 46 Sekunden Vorsprung in Führung gelegen.

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