• 02.05.2014 23:55

Audi mit solider Ausgangsposition in Spa

Audi verpasste beim Sechs-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps die erste Startreihe und brachte je ein Auto in die Reihen zwei, drei und vier

(Motorsport-Total.com) - Im Wetterpoker von Spa erlebte das Publikum beim zweiten Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC ein spannendes Qualifying. Auf abtrocknender Strecke entschieden sich die besten Teams nicht nur wie sonst üblich für einen vorgeschriebenen, sondern zusätzlich für einen zweiten Fahrerwechsel. Beste Audi-Mannschaft waren die Weltmeister von 2012, Marcel Fässler/Andre Lotterer/Benoit Treluyer. Sie erreichten im Audi R18 e-tron quattro Position drei.

Titel-Bild zur News: Marcel Fässler, Benoit Treluyer

Audi spielte beim Qualifying in Spa nur die dritte Geige hinter Porsche und Toyota Zoom

Auf nasser Strecke begannen Lucas di Grassi in der Startnummer eins und Andre Lotterer in der Nummer zwei das Zeittraining auf Intermediate-Reifen. Als Tom Kristensen die Nummer eins und Marcel Fässler die Nummer zwei jeweils von ihren Teamkollegen übernahmen, zog Audi auf beiden Hybrid-Sportwagen Slick-Reifen auf. Beide Fahrer konnten so jeweils ihre zwei gezeiteten Pflichtrunden absolvieren.

Da sich die Zeiten allerdings auf der abtrocknenden Strecke um rund fünf Sekunden verbessert hatten, entschied sich das Team, die jeweils ersten Fahrer erneut ans Steuer zu lassen. So bestand eine Möglichkeit, mit zwei neuen, schnelleren Runden den Durchschnittswert beider Piloten pro Auto zu verbessern. Dieser Schnitt bestimmt die Startreihenfolge.

Audi Nummer drei mit Le-Mans-Paket

Fässler/Lotterer/Treluyer erreichten auf diese Weise Startrang drei mit 1,3 Sekunden Rückstand auf die Pole. Lucas di Grassi und seine Mannschaft verfehlten nach einem guten Anlauf den Beginn einer abschließenden Runde nur um wenige Sekunden - die Zeit war abgelaufen.


Fotos: Audi Sport, WEC in Spa-Francorchamps, Freitag


Mit einer ganz anderen Strategie war der dritte Audi R18 e-tron quattro unterwegs. Filipe Albuquerque und Marco Bonanomi bereiten sich mit ihrem Einsatz in Belgien auf die 24 Stunden von Le Mans vor. Ihr Hybrid-Sportwagen fährt mit einer Aerodynamik-Variante, die bereits auf das Langstrecken-Rennen im Juni ausgelegt ist.

Sportwagen-Neuling Albuquerque und seinem Mitstreiter gelang eine solide Leistung. Der Portugiese war zunächst auf Regenreifen unterwegs, bevor sein italienischer Teamkollege die 7,004 Kilometer lange Strecke mit Intermediate-Pneus in Angriff nahm. In seinem finalen Anlauf vertraute Albuquerque schließlich auf Slicks. Das Duo qualifizierte sich für den siebten Startplatz. Nach dem unsteten Wetter am Freitag wird für das Rennen ein niedriges Niederschlagsrisiko erwartet.

Audi-Stimmen nach dem Qualifying

Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Es war ein sehr spannendes und enges Qualifying. Die Streckenbedingungen haben sich permanent verändert. Somit war es sehr sinnvoll, mit Intermediates zu beginnen. Die Strecke hat sich dann deutlich verbessert und wir sind mit den Autos mit mehr Abtrieb auf Slicks gewechselt. Es war extrem wichtig, am Ende noch einen Versuch zu starten. Wir haben uns mehr als den dritten Platz erhofft. Wir nehmen es dennoch positiv und konzentrieren uns jetzt auf das Rennen."

Chris Reinke (Leiter LMP): "Wir haben ein intensives Qualifying erlebt, denn die Wechselbedingungen machen die Arbeit nicht leichter. Ich denke, wir waren mit unserer Reifenwahl im richtigen Moment an der richtigen Stelle. Auch die Fahrerwechsel waren strategisch sinnvoll. Bei so wechselhaften Bedingungen gibt es viele Parameter, die sich verschieben können. Wir sind nicht euphorisch, können aber zufrieden sein mit dem Ergebnis. Auch das dritte Auto, das bewusst konservativ unterwegs war, hat sein Soll erreicht."

Ralf Jüttner (Teamdirektor Joest): "Das Qualifying war ein Novum. Alle Spitzenteams haben die Fahrer nicht nur einmal, sondern zweimal gewechselt, weil sich die Bedingungen dramatisch verbessert haben. Wir sind mit dem Auto Nummer drei mit Le-Mans-Konfiguration etwas auf Vorsicht gegangen, auch wegen der mangelnden Erfahrung der Fahrer. Sie waren erst auf Regenreifen draußen, haben dann schnell auf Intermediates gewechselt und am Schluss auf Slicks."

"Beim Auto Nummer zwei hat alles gepasst. Die ersten Runden von Andre Lotterer waren okay. Dann ist Marcel auf Slicks zwei schnelle Runden gefahren und hat wieder an Andre übergeben. Es hat für Platz drei gereicht. Das Auto Nummer eins war ein paar Sekunden zu spät dran, deshalb hat Lucas seine zweite Runde nicht mehr geschafft. Die Startposition ist für ein Sechs-Stunden-Rennen nicht so wichtig. Es ist nicht die beste Ausgangsposition, aber ich hoffe auf ein gutes Rennen."

Marcel Fässler: "Spa ist bekannt für sehr abwechslungsreiches Wetter. Genau das hatten wir wieder: Es trocknete ab und man musste zur richtigen Zeit die Reifen und Fahrer wechseln. Wir haben das nicht so schlecht hinbekommen. Vielleicht hätte ich noch eine Runde länger fahren können. Aber die dritte Startposition ist gut. Und wir haben ein tolles Auto. Dafür möchte ich meinen Mechanikern Danke sagen, denn sie haben in der vergangenen Woche viel gearbeitet. Mit dem dritten Platz ist die Ausgangslage für das Rennen sicher nicht schlecht. Wir wollen morgen angreifen."

Andre Lotterer: "Das Qualifying war sehr strategisch, denn wir hatten 30 Minuten Zeit für die vier besten Runden. Anfangs war es etwas feucht, als ich Intermediates fuhr. Danach war Marcel Fässler mit Slicks auf der Strecke. Ich bin dann mit Marcels Reifen weitergefahren. Wir konnten unseren Schnitt verbessern. Es wäre ein bisschen mehr möglich gewesen."

Benoît Treluyer: "Es war ein ganz gutes Qualifying. Das gesamte Team hat konzentriert gearbeitet. Meine Teamkollegen haben aus jeder Runde das Beste herausgeholt. Sie waren bei schwierigen Bedingungen fehlerfrei unterwegs. Ich bin glücklich mit ihrer Leistung."

Lucas di Grassi: "Es war ein sehr schwieriges Qualifying. Wir hatten nicht die perfekte Strategie. Wir sind nur drei Runden auf Slicks gefahren und eine Runde zu viel auf Intermediates, die uns im Durchschnitt viel Zeit gekostet hat. Deshalb sind wir nur auf Platz sechs. Wir hatten viel Potential und Tom Kristensen war gut unterwegs. Morgen ist ein neuer Tag, das Rennen ist sehr lang. Wir wollen wertvolle Punkte einfahren."

Loic Duval: "Es war ein kompliziertes Qualifying durch die wechselnden Wetterbedingungen. Wir hatten die richtige Strategie, aber am Ende hat es knapp nicht gereicht. Tom Kristensen und Lucas di Grassi haben gut gearbeitet. Leider konnte Lucas am Ende keine zwei Runden mit den Slicks fahren. Das hat uns um einen besseren Durchschnitt gebracht."

Tom Kristensen: "Es waren typische Spa-Bedingungen. Es war wichtig, zweimal die Fahrer zu wechseln, weil sich die Strecke verbesserte. Lucas di Grassi hat es nur um wenige Sekunden verpasst, noch eine Runde fahren zu können. Das hätte uns gewiss weiter nach vorn gebracht. Ich bin zwei gezeitete Runden gefahren und war mit der Balance des Autos bei diesen Bedingungen zufrieden. Das Rennen geht über sechs Stunden. Wir wollen Punkte für die Meisterschaft holen."

Filipe Albuquerque: "Für die Konfiguration unseres Autos waren dies nicht die besten Bedingungen. Bei trockener Strecke wären wir sicher konkurrenzfähiger gewesen. Marco war mit Intermediates unterwegs, denn die Strecke war noch feucht und wir können mit den Reifen nicht genügend Temperatur aufbauen. Ich bin noch auf Slicks gewechselt. Platz sieben war eine solide Leistung, denn wir haben nicht zu viel riskiert."

Marco Bonanomi: "Es war das erste Qualifying für uns in diesem Jahr. Ich bin glücklich, hier zu fahren und das Auto mit Filipe Albuquerque zu teilen. Natürlich ist das Ergebnis nicht das, was wir uns gewünscht hatten. Wir waren konservativ unterwegs, haben Daten für Le Mans gesammelt und das Beste versucht, ohne große Risiken einzugehen. Wir hoffen auf trockenes Wetter im Rennen. Das würde unserem Auto entgegenkommen."

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