• 19.05.2021 10:07

WSBK-Saisonvorschau 2021: Hersteller, Fahrer und Teams in der Übersicht

Kawasaki peilt mit Jonathan Rea den siebten Titel in Folge an - Ducati möchte im dritten Jahr mit der V4-Panigale nach der WSBK-Krone greifen - BMW mit Jonas Folger

(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-WM startet am Wochenende in die neue Saison. Corona-bedingt beginnt die WSBK-Saison in diesem Jahr erst Ende Mai. Normalerweise starteten die Superbike-Piloten im Februar in Australien in die neue Saison, doch die Pandemie brachte die Planungen auch in diesem Jahr durcheinander. Wir geben einen Überblick, welche Fahrer und Hersteller 2021 als Favoriten in die Saison gehen.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Die Superbike-WM startet in diesem Jahr deutlich später in die neue Saison als üblich Zoom

Motorrad: Das Weltmeister-Team arbeitet 2021 mit einer neuen Version der Kawasaki ZX-10RR. Das neue Kawasaki-Superbike unterscheidet sich durch eine aggressivere Frontkanzel und einen stärkeren Motor von der Vorgängermaschine. Die neue Verkleidung soll dabei helfen, die Front beim Beschleunigen auf den Boden zu drücken. Der zusätzliche Anpressdruck soll zudem in schnellen Kurven für mehr Stabilität sorgen. Der überarbeitete Motor dreht höher und hat mehr Spitzenleistung. Dadurch möchte Kawasaki den Rückstand beim Topspeed aufholen.

Jonathan Rea, Alex Lowes

Kawasaki 2021: Jonathan Rea und Teamkollege Alex Lowes Zoom

Fahrer: Weltmeister Jonathan Rea steht vor seiner siebten Saison mit Kawasaki und strebt gleichzeitig seinen siebten WM-Titel in Folge an. Im Lager von Kawasaki ist Rea der Teamleader. Teamkollege Alex Lowes erlebte im Vorjahr einige Höhen und Tiefen und peilt konstantere Spitzenergebnisse an.

Ducati

Motorrad: Die Ducati Panigale V4R geht in ihre dritte Saison. Nach dem fulminanten Auftakt in der WSBK-Saison 2019 mit Seriensiegen von Alvaro Bautista suchte Ducati nach mehr Konstanz. Das Arbeitsfenster der V4-Maschine war in den vergangenen Jahren deutlich kleiner als das der Kawasaki ZX-10RR. Im Winter wurde erneut am Fahrwerk und an der Elektronik getüftelt, um die Panigale konstanter zu machen. Bei der Spitzenleistung ist Ducati weiterhin führend.

Michael Ruben Rinaldi, Scott Redding

Ducati setzt auf Michael Ruben Rinaldi und Scott Redding Zoom

Fahrer: Scott Redding beendete seine WSBK-Debütsaison als Vize-Weltmeister und strebt 2021 den WM-Titel an. Im Winter machte Redding aber nicht mit Spitzenzeiten auf sich aufmerksam und gestand, dass er noch kein perfektes Gefühl für die 2021er-Spezifikation aufbauen konnte. Michael Ruben Rinaldi bringt frischen Wind ins Ducati-Werksteam. Der Italiener ersetzt Chaz Davies, der von 2013 bis 2020 für Ducati fuhr und ab 2021 im Kundenteam GoEleven eine Werksmaschine pilotiert.

Yamaha

Motorrad: Die Yamaha R1 wurde für 2020 leicht überarbeitet. Die Grundkonstruktion stammt aber aus der Saison 2016. Das R1-Projekt ist mittlerweile ausgereizt. Bis auf wenige kosmetische Änderungen entspricht die 2021er-Version dem Modell aus dem Vorjahr. In der Saison 2021 ist die Yamaha das einzige Superbike ohne Aero-Elemente, wie Winglets (Ducati, Honda und BMW) oder eine Kanzel mit integrierten Kanälen (Kawasaki). Auch bei der Spitzenleistung liegt Yamaha zurück. Die Stärke der R1 ist das gute Handling. Wenn Yamaha auch in den kommenden Jahren mithalten möchte, dann muss die R1 aber früher oder später aufgefrischt werden.

Toprak Razgatlioglu, Andrea Locatelli

Yamaha vertraut auf die Dienste von Andrea Locatelli und Toprak Razgatlioglu Zoom

Fahrer: Toprak Razgatlioglu zeigte bereits im Vorjahr bei seiner Yamaha-Debütsaison starke Leistungen. Der Türke dürfte in diesem Jahr die Yamaha-Speerspitze sein, denn Teamkollege Andrea Locatelli steht vor seiner ersten Saison in der Superbike-WM und benötigt Zeit für den Wechsel von der 600er-Maschine zur R1. Im Auge behalten sollte man Garrett Gerloff, der wie im Vorjahr für GRT-Yamaha fährt, in diesem Jahr aber aktuelles Material bekommt.

Honda

Motorrad: Im Vorjahr präsentierte Honda mit der CBR1000RR-R Fireblade die wohl radikalste Fireblade aller Zeiten. Im Vergleich zur Vorgängermaschine konnte Honda in Sachen Leistung einen großen Sprung machen und befand sich mit Alvaro Bautista auf Augenhöhe zu Ducati. Über den Winter kümmerte sich Honda um Detailverbesserungen. Damit sollte Honda in diesem Jahr deutlich konkurrenzfähiger sein als im Vorjahr.

Alvaro Bautista; Leon Haslam

Honda setzt auch 2021 auf Alvaro Bautista und Leon Haslam Zoom

Fahrer: Honda setzt weiterhin auf Alvaro Bautista und Leon Haslam. Damit verfügt HRC über eine Fahrerpaarung, die sehr viel Erfahrung mitbringt. Gleichzeitig zählen Bautista und Haslam zu den ältesten Fahrern im Feld und müssen sich 2021 empfehlen, um auch in der kommenden Saison für das Werksteam der Japaner in Frage zu kommen.

BMW

Motorrad: Nach zwei Lernjahren mit der S1000RR schickt BMW mit der M1000RR ein neues Superbike ins Rennen. Die M1000RR basiert auf der Maschine der beiden vergangenen Jahre, verfügt beim Motor, Chassis und der Aerodynamik aber über deutlich mehr Potenzial. Leichtere Motorinnereien helfen dabei, die Drehzahl und die Leistung zu erhöhen. Erstmals gibt es an einem BMW-Superbike Winglets.

Jonas Folger

Jonas Folger pilotiert eine von vier neuen BMW M1000RR Zoom

Fahrer: Tom Sykes steht vor seiner dritten Saison bei BMW und bekommt seinen dritten Teamkollegen in drei Jahren. Michael van der Mark wechselte nach vielen Jahren bei Yamaha zu BMW und ersetzt Eugene Laverty, der 2021 für das BMW-Satelliten-Team RC Squadra Corse antritt. Jonas Folger rundet das BMW-Fahreraufgebot ab.

Drehzahllimits der Motorräder beim Saisonstart
Aprilia: 14.700 Umdrehungen pro Minute
BMW: 14.950
BMW 2019 (K67): 14.900
BMW 2021 (M) (K66): 15.500
Ducati V2: 12.400
Ducati V4: 16.100
Honda (SC77): 15.050
Honda (SC82): 15.600
Kawasaki 2019: 14.600
Kawasaki (RR) 2021: 14.600
MV Agusta: 14.950
Suzuki: 14.900
Yamaha: 14.950


Fotos: WSBK 2021: BMW zeigt die neue M1000RR


Der WSBK-Kalender 2021 (Stand 19. Mai 2021):
21. - 23. Mai: Aragon (Spanien)
28. - 30. Mai: Estoril (Portugal)
11. - 13. Juni: Misano (Italien)
2. - 4. Juli: Donington (Großbritannien)
23. - 25. Juli: Assen (Niederlande)
6. - 8. August: Most (Tschechien)
20. - 22. August: Navarra (Spanien)
3. - 5. September: Magny-Cours (Frankreich)
17. - 19. September: Barcelona (Spanien)
24. - 26. September: Jerez (Spanien)
1. - 3. Oktober: Portimao (Portugal)
15. - 17. Oktober: San Juan (Argentinien)
12. - 14. November: Mandalika (Indonesien)