WSBK Magny-Cours FT2: Rote Flaggen und Ducati-Bestzeit

Erneut drei Hersteller in den Top 3: Bei der Superbike-WM in Magny-Cours fährt Michael Rinaldi die FT2-Bestzeit - BMW und Yamaha in Schlagdistanz

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Werkspilot Michael Rinaldi hat sich bei der Superbike-WM in Magny-Cours (Frankreich) die Bestzeit im zweiten Freien Training gesichert (zum FT2-Ergebnis). Rinaldi umrundete den Kurs in 1:36.973 Minuten und schob sich damit auf die zweite Position der kombinierten Wertung beider Freitags-Trainings. BMW-Pilot Garrett Gerloff bestätigte die starke Form vom Vormittag und verpasste die Bestzeit nur um wenige Tausendstelsekunden.

Titel-Bild zur News: Michael Ruben Rinaldi

Ducati-Pilot Michael Rinaldi war am Nachmittag der schnellste Fahrer Zoom

Im FT2 fanden die Piloten für Magny-Cours ungewohnt hohe Temperaturen vor. Bei 34°C Lufttemperatur nahmen die 24 Piloten die 45-minütige Session in Angriff. Am Vormittag war Kawasaki-Pilot Jonathan Rea mit einer 1:36.900er-Runde der Spitzenreiter. Diese Zeit sollte im FT2 nicht unterboten werden.

Bereits nach fünf Minuten Trainingszeit gab es den ersten Zwischenfall. BMW-Werkspilot Michael van der Mark war in Kurve 13 gestürzt, konnte sein Motorrad aber aus eigener Kraft wieder an die Box zurückbringen.

Xavi Vierge stürzt nach Schrecksekunde von Toprak Razgatlioglu

Zwei Minuten später erwischte es Honda-Werkspilot Xavi Vierge. Der Spanier kam in Kurve 3 auf den schmutzigen Teil der Strecke und flog via Highsider ab. Dabei wurde die Honda CBR1000RR-R Fireblade schwer beschädigt. Vorausgegangen war eine Fahrfehler von Toprak Razgatlioglu, durch den Dreck auf die Strecke geschleudert wurde.

Xavi Vierge wurde beim Sturz vom Motorrad getroffen und musste ins Medical Center eingeliefert werden. Es wurden mehrere Prellungen sowie Schürfwunden an der rechten Hüfte und am rechten Unterarm diagnostiziert. Eine Untersuchung am Samstag soll klären, ob Vierge das Wochenende fortsetzen kann.

Auch die zweite Werks-Honda landete im Kies: Iker Lecuona verlor ebenfalls die Kontrolle über sein Motorrad. Die Verantwortlichen handelten und stoppten die Session mit roten Flaggen, um die Strecke zu reinigen.

Weitere Zwischenfälle und eine weitere Unterbrechung des FT2

Nach einer knapp zehnminütigen Reinigung wurde das FT2 fortgesetzt. Kurz nach dem Neustart kam es zu einer weiteren heiklen Szene in Kurve 3. Yamaha-Pilot Bradley Ray kam zu Sturz und beschädigte seine R1 dabei stark. Der Brite konnte die Unfallstelle aus eigener Kraft verlassen.

Die Session ging dramatisch weiter. Dominique Aegerter (GRT-Yamaha) rollte mit einem Motorschaden aus. Die Yamaha R1 qualmte und verteilte dabei offensichtlich Öl. Das FT2 musste erneut unterbrochen werden.

Ducati bei hohen Temperaturen stark

Ducati-Werkspilot Michael Rinaldi übernahm 17 Minuten vor dem Ende des FT2 die Spitze und kratzte mit seiner 1:36.973er-Runde an der FT1-Bestzeit von Jonathan Rea. Die Ducatis waren bei den hohen Temperaturen im FT2 konkurrenzfähiger als am Vormittag im FT1.

BMW-Pilot Garrett Gerloff setzte sich bereits am Vormittag stark in Szene und bestätigte seine Form am Nachmittag. Der US-Amerikaner war der dritte Fahrer, der unter 1:37 Minuten fahren konnte und setzte sich im FT2 auf die zweite Position.

An der Kawasaki von FT1-Spitzenreiter Jonathan Rea wurde im FT2 eifrig geschraubt. Die Maschine mit der Nummer 65 stand für eine große Änderung lange in der Kawasaki-Box. Rea konnte danach nicht die Rundenzeiten fahren, die er am Vormittag fuhr.

Erneut drei verschiedene Hersteller in den Top 3

In der Schlussphase gab es keine großen Veränderungen. Michael Rinaldi behauptete sich 0,008 Sekunden vor Garrett Gerloff. Toprak Razgatlioglu brachte Yamaha in die Top 3, war aber langsamer als am Vormittag.

Auf Position vier folgte WM-Leader Alvaro Bautista (Ducati). Scott Redding rundete mit seiner Werks-BMW die Top 5 ab. Die beiden Werks-Kawasakis von Alex Lowes und Jonathan Rea belegten die Positionen sechs und sieben. Andrea Locatelli (Yamaha), Remy Gardner (GRT-Yamaha) und Danilo Petrucci (Barni-Ducati) komplettierten die Top 10.

Philipp Öttl (GoEleven-Ducati) belegte wie am Vormittag die 13. Position. Auf die Bestzeit verlor der Deutsche 1,324 Sekunden. Dominique Aegerter (GRT-Yamaha) verpasste den Großteil der Session und kam nur auf acht Runden. Der Schweizer wurde mit 1,499 Sekunden auf P16 geführt.

Philipp Öttl

Philipp Öttl konnte seine FT1-Zeit nicht verbessern Zoom

Am Samstag folgen das FT3 (9:00 Uhr), die Superpole (11:10 Uhr) und das erste Rennen (14:00 Uhr) (zur TV-Übersicht).