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WSBK Donington: Alvaro Bautista nach Sturz im Regen erstmals der Jäger

Alvaro Bautista verliert in Donington erstmals seit seinem Superbike-Debüt die WM-Führung und stellt klar, dass die Ducati in seinen Augen nicht das beste Motorrad ist

(Motorsport-Total.com) - Für Ducati-Werkspilot Alvaro Bautista endete das Samstagsrennen in Donington (zum Rennbericht) mit einem Highsider zur Halbzeit des Rennens. Der Spanier schlug mit dem Helm hart auf den Asphalt auf, blieb aber unverletzt. Die WM-Führung ist Bautista nach dem Nuller in Lauf eins los. Bereits in Jerez und Misano stürzte der WSBK-Rookie und verlor viele Punkte auf Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki), der jetzt der neue WM-Leader ist.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista kam in den letzten fünf Rennen drei Mal zu Sturz Zoom

"Die Meisterschaft beginnt von Neuem", scherzt Bautista nach seinem Missgeschick in Donington. "Ich hatte Glück, dass ich mich nicht verletzt habe, denn der Sturz war ziemlich heftig. Ich schlug hart mit dem Kopf auf den Asphalt auf. Ich hatte wirklich Glück. So ist das im Rennsport. Manchmal trifft es dich selbst, manchmal trifft es einen anderen Fahrer. Wir müssen weiterarbeiten und eine positive Einstellung beibehalten."

In Donington hatte Bautista im Trockenen und im Nassen einige Mühe, den schnellen Lokalmatadoren zu folgen. Vor dem Sturz fuhr der Spanier auf Position fünf. "Ich war überrascht, dass die Rundenzeiten nicht allzu schlecht waren, obwohl ich ein sehr schlechtes Gefühl hatte", bemerkt er.

"Jedes Mal, wenn ich auf der Zielgeraden meine Rundenzeit sah, wunderte ich mich, wie ich so schnell sein kann, obwohl das Gefühl so schlecht ist. Aus diesem Grund bin ich dann gestürzt. Ich fuhr zu schnell für das Gefühl, das ich hatte. Das kann passieren", erklärt er den Sturz.


Fotos: Superbike-WM in Donington


Ducati für die Stürze in Jerez und Misano verantwortlich?

Bereits in Jerez und Misano kam Bautista zu Sturz. Somit beendete er nur zwei der letzten fünf Rennen. "Wir kennen den Grund, warum ich gestürzt bin. In Jerez und Misano gab es ähnliche Ursachen", enthüllt Bautista und erklärt diplomatisch: "An diesen beiden Wochenenden gab es technische Probleme, die dazu beisteuerten, dass ich stürzte. Wir haben das herausgefunden und behoben. Der Sturz heute ist auf die Bedingungen zurückzuführen."

"Nach dem Sturz in Misano entdeckten wir etwas ziemlich Interessantes", so Bautista. In der Meisterschaft liegt der ehemalige MotoGP-Pilot nun neun Punkte hinter Titelverteidiger Jonathan Rea. "Ich rechnete vor der Saison nicht mit dem Start, den ich hatte. Es ist unser erstes Jahr in der Superbike-WM. Wir lernen viele Dinge, die neu für uns sind. Das Motorrad muss verbessert werden", fordert Bautista.

"Ich erinnere mich, wie behauptet wurde, dass die Ducati das beste Motorrad ist. Doch ich denke nicht so. Der Motor ist gut, aber es dreht sich nicht alles um den Motor. Es gibt auch Kurven. Im TV sieht man, wie unruhig mein Motorrad ist. Die anderen Ducati-Fahrer haben Probleme", stellt der ehemalige Grand-Prix-Pilot klar.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista hatte in Donington kein gutes Gefühl, fuhr aber ordentliche Rundenzeiten Zoom

"Unser Ziel ist nicht, die WM im ersten Jahr zu gewinnen", betont Bautista und nimmt sich damit den Druck. Wie es 2020 weiter geht, lässt er weiterhin offen. Doch die Entscheidung für 2020 soll noch vor der Sommerpause getroffen werden.

Jonathan Rea nimmt Alvaro Bautistas Geschenke an

Jonathan Rea nutzte in Donington seine Routine und kassierte 25 Punkte für ein fehlerfreies Rennen. "Fairness halber muss man sagen, dass er noch nicht viel Zeit hatte, in der Superbike-WM im Nassen zu fahren", kommentiert Rea den Ausfall seines WM-Gegners und lobt: "Seine Rundenzeiten waren ziemlich gut."

Nach vier Jahren Kawasaki-Dominanz hat sich Reas Situation in diesem Jahr verändert. Doch die Herangehensweise blieb laut Rea unverändert: "Ich habe mein Ding gemacht. Er war derjenige, der Geschenke verteilt hat. Ich habe meine Strategie nicht verändert. Ich habe mich angestrengt und das gemacht, was in meiner Macht stand."

Jonathan Rea

Jonathan Rea führt die WM erstmals in der Saison 2019 an Zoom

"Ich wusste, dass es Rennen gibt, die ich nicht gewinnen kann. Es ist wichtig, möglichst viele Punkte zu holen. In Misano machte ich im Sprintrennen einen blöden Fehler und verlor einige Punkte. Doch abgesehen davon, beendeten wir jedes Wochenende auf den Positionen, die möglich waren", berichtet der Nordire.

Nicht nur die Fahrerwertung wurde durch das Ergebnis des ersten Laufs in Donington durcheinander gebracht. Ducati verlor auch in der Herstellerwertung (zum WM-Stand) viele Punkte. Kawasaki kam dank Reas Sieg bis auf 19 Zähler an Ducati heran und halbierte damit den Rückstand.

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