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  • 03.10.2010 16:44

Weltmeister Biaggi siegt im Final-Krimi

Max Biaggi gewann das zweite Frankreich-Rennen hauchdünn vor Cal Crutchlow, Michel Fabrizio rempelt in letzter Sekunde Sylvain Guintoli vom Podest

(Motorsport-Total.com) - Am Ende einer langen Saison konnten die Fans von Weltmeister Max Biaggi noch einmal die Piratenfahne hissen: Der Römer entschied das in der Schlussphase extrem packende letzte Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft 2010 in Magny-Cours für sich. Yamaha-Pilot Cal Crutchlow hing bis zum Schluss in Biaggis Windschatten, doch die Kombination aus der Erfahrung des Weltmeisters und der Beschleunigung der Aprilia war nicht zu schlagen. Biaggi kam mit dem hauchdünnen Vorsprung von 86 Tausendstelsekunden auf Crutchlow ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Max Biaggi

Weltmeister Max Biaggi sicherte sich zum Abschluss der Saison noch den Sieg

Auch Platz drei hinter Biaggi und Crutchlow war bis zur letzten Kurve heiß umkämpft. Die Hauptdarsteller: Lokalmatador Sylvain Guintoli, der sein letztes Rennen für Alstare-Suzuki bestritt, und Michel Fabrizio, für dessen Ducati-Werksteam dies der letzte Auftritt in der Weltmeisterschaft war. Die beiden wechselten sich in den letzten Runden mehrfach auf Platz drei an. Im letzten Umlauf hatte Guintoli die Nase vorn und seinen ersten Podestplatz in der Superbike-Weltmeisterschaft schon vor Augen - angefeuert von seinen Fans.#w1#

Doch in der letzten Kurve konnte sich Fabrizio mit einem beherzten Manöver noch vorbeirempeln und für Ducati zum Abschied noch einen Podiumsplatz holen. Der Italiener vergoss mit seinem Team im Parc Fermé erst einmal emotionale Tränen, bevor er auf das Podest kletterte. Guintoli musste sich also mit Platz vier begnügen, doch nach seiner Disqualifikation im ersten Rennen war dies doch ein versöhnlicher Abschluss für ihn.

Noriyuki Haga beendete das letzte Rennen für die Ducati-Werksmannschaft auf dem fünften Platz vor Jakub Smrz (B&G) und Lucas Scassa (Supersonic). Die beiden Althea-Piloten Shane Byrne und Carlos Checa fuhren auf die Plätze acht und neun. Leon Haslam wurde in seinem letzten Rennen für Alstare-Suzuki auf dem zehnten Rang. Der künftige BMW Fahrer musste in der sechsten Runde dem stürzenden James Toseland (Yamaha) ausweichen und fiel dadurch weit zurück.

Cal Crutchlow

Cal Crutchlows Final-Bilanz: Ein Sieg und ein zweiter Platz in Magny-Cours Zoom

Der spätere Sieger Biaggi war wie schon im ersten Rennen am Start von Platz vier nach vorn an die Spitze geschossen, Crutchlow folgte zunächst auf Rang zwei, wurde dann aber bald von Guintoli verdrängt. Noch in der ersten Runde konnte Guintoli sogar unter dem Jubel seiner Landsleute die Führung übernehmen, unterdessen fiel Crutchlow zurück auf den fünften Platz. Doch der Brite profitierte von einem heißen Fight der beiden Ducati-Piloten Fabrizio und Haga und konnte wieder auf Platz drei nach vorn schlüpfen.

An der Spitze wechselten sich Guintoli und Biaggi mehrfach ab, bevor sich der Weltmeister zur Rennmitte endgültig an die Spitze setzen konnte. Sieben Runden vor Schluss konnten auch Crutchlow und Fabrizio an Guintoli vorbeigehen. Und danach entspannen sich die heißen Positionskämpfe unter den Top 4, die bis zur Ziellinie andauerten.

Max Neukirchner beendete sein Abschiedsrennen für Ten-Kate-Honda auf dem zwölften Platz. Sein Teamkollege Jonathan Rea trat im zweiten Lauf nicht mehr an. Der Nordire, der sich mit gebrochenem Handgelenk und ausgerenktem Schlüsselbein durch das Wochenende gekämpft hatte, war im Warmup heute Morgen erneut gestürzt. Im ersten Lauf wurde Rea Zwölfter, im zweiten Lauf verzichtete er dann auf den Start.


Fotos: Superbike-WM in Magny-Cours


Das BMW Team erlebte zum Saisonabschluss einen rabenschwarzen Rennsonntag. Troy Corser konnte sich in beiden Rennen mit Raketenstarts von Platz neun auf Platz fünf katapultieren, musste aber jeweils nach wenigen Runden mit technischen Defekten aufgeben. Ruben Xaus, der das Team nun verlässt, stürzte im ersten Lauf in der zweiten Runde. Zum zweiten Rennen, das sein 200. in der Superbike-Weltmeisterschaft gewesen wäre, trat der Katalane dann gar nicht mehr an.