Turbulente Zeiten für Crescent: Trennung und Neubeginn

Paul Denning spricht über den Wechsel von Suzuki zu Yamaha und grübelt, ob Suzuki in die Superbike-WM zurückkehrt oder sich voll auf die MotoGP konzentriert

(Motorsport-Total.com) - Paul Denning war in den vergangenen Jahren so eng mit Suzuki verbunden wie Ronald ten Kate mit Honda. Doch im Winter kam es zur überraschenden Trennung. Suzuki lieferte jahrelang kein konkurrenzfähiges Material, die Unterstützung aus Japan hielt sich in Grenzen und mit Yamaha bot sich für Denning eine reizvolle Alternative. 2016 kümmert sich Denning mit seiner Crescent-Crew um das Superbike-WM-Projekt von Yamaha und bringt die neue R1 in die Serie.

Titel-Bild zur News: Sylvain Guintoli

Mit Ex-Champion Sylvain Guintoli und Yamaha hat Crescent gute Karten Zoom

Mehr als 20 Jahre arbeitete Denning mit Suzuki zusammen. "Die Leute von Suzuki waren nicht sauer. Sie haben alles Gute gewünscht. Ehrlich gesagt weiß ich aber nicht, ob das ehrlich war oder nicht", grübelt der Brite gegenüber 'Crash.net'. Wann Suzuki in die Superbike-WM zurückkommen wird, kann Denning aktuell nicht sagen. Im Sommer soll eine neue GSX-R1000 präsentiert werden. Mit dem aktuellen Modell steht Suzuki auf verlorenem Posten.

"Sie haben eine gute Ausrede, indem sie sich auf die MotoGP konzentrieren. Warten wir ab, wie es in Zukunft weitergeht", lässt Denning die Superbike-WM-Zukunft von Suzuki offen. Für Crescent bot sich mit der Yamaha-Kooperation auf jeden Fall eine große Chance. "Wir waren ein Team von zwölf Mitarbeitern. Nun steht Yamaha-Europa hinter uns, die von Yamaha in Japan unterstützt werden. Es ist überhaupt nicht zu vergleichen. Jetzt ist alles doppelt so groß", betont der Teamchef.

Paul Denning

Denning geht nicht davon aus, dass Suzuki bald wieder in der Superbike-WM mitmischt Zoom

Über die Jahre hat Denning im Motorsport einige Stationen durchlaufen: "Wir waren in der Britischen Meisterschaft ein privates Team, das von Suzuki unterstützt wurde", erklärt der spätere Suzuki-MotoGP-Teammanager. "In der MotoGP war ich nicht der Teambesitzer, doch es war ein Traumjob. Ich konnte ohne Risiko ein Team eines Herstellers leiten und wurde dafür bezahlt."

Nach dem Rückzug der Japaner wechselte Denning 2012 mit Suzuki in die Superbike-WM. Mit Leon Camier und John Hopkins erlebte Crescent eine durchwachsene Saison. "In der Superbike-WM verfolgten wir das BSB-Modell und waren ein privates Team. Jetzt haben wir etwas, das sich in der Mitte befindet. Es ist eine Kooperation. Wir haben Verpflichtungen gegenüber Yamaha, doch es ist eine wunderbare Zusammenarbeit", schildert Denning und freut sich über die reibungslose Kooperation: "Bisher konnten wir zusammen alle Probleme beheben."