• 29.07.2013 19:47

Trotz Rückzugs: BMW will weiter kämpfen

Nach der Ankündigung von BMW, das Superbike-Engagement Ende des Jahres zu beenden, will sich das Team standesgemäß aus der WM verabschieden

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende macht das BMW mit den Werksfahrern Marco Melandri und Chaz Davies im britischen Silverstone Station. Auf der berühmten Strecke wird am kommenden Wochenende (2. bis 4. August) die neunte Runde der Superbike-Weltmeisterschaft 2013 ausgetragen. Für Davies ist dies nach den Rennen Ende Mai in Donington das zweite Heimspiel der Saison. Mit seinem Sieg am vergangenen Rennwochenende in Russland hat sich Melandri in der Fahrerwertung auf den dritten Platz verbessert.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

BMW will trotz des Rückzugs bis zum Saisonende um Siege kämpfen Zoom

Er hat nun 207 Punkte auf seinem Konto, 32 Zähler weniger als der Spitzenreiter. Davies, der mit seiner BMW S 1000 RR in Russland Zweiter wurde, liegt mit 174 Punkten auf dem fünften Rang. In der Herstellerwertung hat BMW in der bisherigen Saison 262 Punkte gesammelt und belegt mit 38 Zählern Rückstand auf die Spitze den dritten Platz. Nachdem BMW vergangene Woche bekanntgegeben hat, sich mit Ablauf der Saison 2013 aus der Superbike-Weltmeisterschaft zurückzuziehen, konzentriert sich die Mannschaft weiter darauf, in den verbleibenden Rennen dieses Jahres weitere Topergebnisse zu holen.

"Wir akzeptieren die strategische Entscheidung, die das Unternehmen getroffen hat", sagt Sportdirektor Serafino Foti. "Ich möchte BMW für das hohe Leistungsniveau, das wir erreicht haben, und für die großartige Performance in der bisherigen Saison danken. Unsere Fahrer leisten tolle Arbeit, und so werden sie auch bis zum Ende der Saison weitermachen. Sie konzentrieren sich auf die Gegenwart, denn die Ergebnisse die wir jetzt holen, sind die Basis, auf der wir unsere Zukunft aufbauen werden."

Davies freut sich aufs Heimspiel

"Dies gilt auch für alle Jungs im Team. Sie werden weiterhin mit vollem Einsatz arbeiten, und ich bin sicher, dass die Entscheidung keinerlei Einfluss haben wird, denn sie sind wirkliche Profis. Wir fahren in diesem Jahr in Silverstone auf demselben Layout wie 2011, und das ist ganz anders als die Strecke in Moskau. Doch wir werden unser Bestes geben und wir werden konkurrenzfähig sein", so Foti.

Chaz Davies

Silverstone zählt nicht zu Chaz Davies' Lieblingskursen Zoom

"Silverstone ist eine großartige und schnelle Strecke, die gleichzeitig wegen der Tempowechsel und wegen des unebenen Belags sehr schwierig ist", findet Meldandri. "Ich fahre dort aber trotzdem wirklich gern. Ich hoffe, dass das Wetter, das in Großbritannien immer unberechenbar ist, dieses Mal gut sein wird. Ich bedaure die Entscheidung von BMW, aber leider bin ich an solche Situationen schon gewöhnt. Ich mache mir keine großen Sorgen, denn für uns Fahrer findet sich immer eine Lösung. Allerdings ist dies natürlich in einer so wichtigen Phase der Saison nicht gerade gut für die Stimmung. Ich hoffe, dass mir meine Erfahrung helfen wird, damit umzugehen."

"Natürlich bedaure ich die Entscheidung von BMW, doch in diesem Jahr haben wir noch eine lange Saison mit vielen Rennen vor uns, in denen wir weiter erfolgreich sein möchten", sagt auch Teamkollege Davies. "Deshalb bleiben wir konzentriert und setzen unsere harte Arbeit fort. Für uns geht es nun zu meinem Heimspiel in Silverstone. Selbst wenn dies nicht meine absolute Lieblingsstrecke ist, fahre ich gern dort. Dort warten ganz eigene Herausforderungen auf uns, denn der Kurs ist recht schnell und breit. Zudem gibt es dort spezielle Kurven, wie man sie sonst auf keiner anderen Strecke findet."

Abstimmung schwierig

"Der Kurs ist vollkommen flach, aber es ist sehr schwierig, das Motorrad richtig abzustimmen, vor allem ein Superbike, da der Belag so uneben ist. Die Abstimmung der Aufhängung erfordert viel Arbeit, und manchmal kann man richtig liegen, aber manchmal kann man auch falsch liegen", meint der Brite. "Für die Crews ist dieser Kurs eine echte Herausforderung. Ich freue mich auf mein Heimrennen. Die Superbikes sind in Großbritannien sehr populär, und ich hoffe, dass viele Fans kommen und uns anfeuern."

The Wing, Silverstone

Silverstone ist einer der technisch anspruchsvollsten Kurse Zoom

"Nach dem emotional sehr schwierigen Rennwochenende in Moskau musste das Team zudem die strategische Entscheidung von BMW zur Zukunft des Superbike-Projekts verstehen und verarbeiten. Die vergangenen Tage waren für uns alle nicht gerade einfach, doch ich bin sicher, dass alle weiter so hart arbeiten wie gewohnt", sagt Andrea Dosoli, Technischer Direktor des Teams. "Sie sind Profis und hoch motiviert, in jedem Rennen die Ergebnisse zu holen, die wir alle verdienen. In Moskau waren beide Fahrer sowohl im Trockenen als auch im Regen recht schnell."

"Das ist ein sehr wichtiger Aspekt für das nächste Rennen in Silverstone, wo sich das Wetter schnell ändern kann. das haben wir im vergangenen Jahr gesehen. Die britische Strecke ist einer der längsten Kurse im Kalender. Es gibt sehr schnelle Kurven, in denen die Piloten mit einem sanften und flüssigen Rhythmus fahren können", so Dosoli. "Es ist aber auch ein technischer Kurs, auf dem der seitlichen Haftung eine große Bedeutung zukommt, vor allem in den langgezogenen Kurven. Die Motorräder beider Fahrer haben wir nach dem erfolgreichen Einsatz in Russland praktisch unverändert gelassen."

"Mit dieser Basis werden wir das Wochenende beginnen und dann vor allem an der Abstimmung arbeiten. Sowohl das Team als auch die Fahrer freuen sich auf die Rennen in Silverstone. Unser klares Ziel lautet, unsere in Moskau gezeigten Leistungen zu bestätigen. Beide Fahrer sind gut in Form, und sie werden noch eine Extraportion Motivation mitbringen, denn es ist Chaz' Heimspiel, und auch für Marco ist es eine Art zweites 'Heimrennen?, da er früher in England gelebt hat", so der Technische Direktor.