Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Silverstone aus Pirelli-Sicht
In Silverstone erwarten Reifenhersteller Pirelli unterschiedliche Herausforderungen, doch die größte Unbekannte ist das britische Wetter
(Motorsport-Total.com) - Pirelli und Silverstone - die Kombination weckt bei vielen Motorsportfans schlechte Erinnerungen. Doch was für die Formel 1 galt, hat in der Superbike-WM noch lange keinen Bestand. Denn einerseits hat Pirelli natürlich aus dem Debakel gelernt und zum anderen sind Reifen bei den Vier- und bei den Zweirädern natürlich zwei verschiedene paar Schuhe. Dennoch erwarten die Italiener auf dem Traditionskurse einige große Herausforderungen.

© BMW
Silverstone hat sich in den letzten Jahren nicht nur optisch verändert Zoom
In Silverstone gibt es einige sehr schnelle Geraden und Hochgeschwindigkeitsabschnitte, auf denen im Zentrum des Vorderreifens lokal hoher Druck herrscht (vor allem im Bereich Stowe). Dazu kommen sehr technische, schnelle Kurven, in denen die Seiten enorm belastet werden (wie in Becketts) und wo die Räder häufig durchdrehen. Diese Eigenheiten, kombiniert mit den zahlreichen Vertiefungen im Asphalt, dem eher niedrigen mechanischen Grip und dem aggressiven Belag, spielen bei der Reifenwahl eine Schlüsselrolle. Die größte Unbekannte ist sicherlich das Wetter, das wie in England üblich, sehr wechselhaft ist und im Sommer einige Überraschungen bereithalten könnte.
Die Fahrer in der Superbike-Klasse können in Silverstone zwischen zwei verschiedenen Vorderreifen und drei unterschiedlichen Hinterreifen wählen. Dazu kommen wie üblich die Qualifikations-, Intermediate- und Regenreifen. Für vorne hat Pirelli den Standard-SC1 R426 in einer weichen Mischung im Gepäck. Dieser Reifen ist ideal für niedrige Außentemperaturen und/oder einen mittelrauen Streckenbelag. Die andere Option ist der Standard-SC2 R982, der sich bestens für hohe Außentemperaturen eignet, da er über eine solide Lauffläche verfügt. Beide Reifen waren bisher bei jeder Runde dieser Saison im Einsatz.
Zu den verschiedenen Typen Hinterreifen gehört der neue Entwicklungsreifen R1431 in einer SC1-Mischung, der in Imola sein Debüt gegeben hatte und in Russland von allen Fahrern eingesetzt wurde. Diese Variante soll gleich viel Grip bieten wie der Standard-SC1, dabei aber widerstandsfähiger gegen Abrieb sein. Damit die Performance dieses Typs besser evaluiert werden kann, bringt Pirelli auch den SC1-Reifen R828 mit nach Silverstone. Dieser Reifen war bereits bei den ersten drei Saisonrunden dabei und wurde im Motorland Aragon von allen Fahrern benutzt. Bei der dritten Slick-Option für hinten handelt es sich um den R1301, einen SC2-Entwicklungsreifen. Er sollte vor allem bei niedrigeren Temperaturen ideal sein, da er besser gegen Kaltriss geschützt ist.

