Superbike-WM Phillip Island: Rea gewinnt packenden Auftakt

Jonathan Rea besiegt beim Saisonauftakt in Australien knapp Chaz Davies - Starkes Debüt von Randy Krummenacher, Stefan Bradl sammelt einen WM-Punkt

(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-WM startete mit einem spannenden Rennen in die Saison 2017. Erst auf den letzten Kilometern fiel auf Phillip Island die Entscheidung. Chaz Davies (Ducati) attackierte Jonathan Rea (Kawasaki) zu Beginn der letzten Runde in Kurve 1, doch der Weltmeister schlug sofort zurück. Davies klebte am Hinterrad der Kawasaki, doch er konnte auch im Zielsprint seine Nase nicht mehr vorbeischieben. Rea kreuzte 0,042 Sekunden vor Davies die Ziellinie und holte seinen insgesamt vierten Sieg in Australien.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea, Chaz Davies

Weltmeister Jonathan Rea eröffnet die neue Saison mit einem Sieg Zoom

Hinter Rea und Davies machte Tom Sykes (Kawasaki) als Dritter das komplett britische Podium perfekt. Mit Alex Lowes (Yamaha) und Leon Camier (MV Agusta) folgten auch auf den Plätzen vier und fünf zwei Briten (zum Rennergebnis!). Ein starkes Debüt zeigte Randy Krummenacher (Puccetti-Kawasaki). Der Schweizer kämpfte im Mittelfeld und kam als Zehnter ins Ziel. Bester Deutscher war BMW-Pilot Markus Reiterberger auf Position zwölf. Stefan Bradl (Honda) nahm bei seinem Debüt als 15. einen WM-Punkt mit (zum WM-Stand!).

Das erste Saisonrennen war über die kompletten 22 Runden spannend. Im ersten Renndrittel blieb das Feld dicht beisammen, die Positionen und auch die Führung wechselten ständig. Das Kawasaki-Duo und das Ducati-Duo mussten sich hart gegen Fahrer wie Lowes und Xavi Fores (Barni-Ducati) zur Wehr setzen. Melandri präsentierte sich bei seinem Comeback stark, lag mehrmals an der Spitze, machte allerdings acht Runden vor Schluss den entscheidenden Fehler. Der Italiener kam im Southern Loop von der Strecke ab und musste anschließend an der Box aufgeben.

Langsames Rennen, viele Duelle

Erst in der zweiten Rennhälfte verkleinerte sich die Spitzengruppe auf sechs Fahrer, bis sich schließlich Rea, Davies und Sykes in der Schlussphase lösen konnten. "Am Ende habe ich es gegen Johnny versucht. Nachfahren ist einfach, aber ihn zu schlagen ist schwierig", seufzt Davies nach seiner knappen Niederlage. "Wir müssen uns jetzt für morgen etwas überlegen. Es war wichtig, dass wir im ersten Rennen viele Punkte holen. Ich versuchte eine andere Strategie als in den vergangenen Jahren, aber es hat am Ende nicht ganz für den Sieg geklappt." Es war sein 50. Podestplatz in der Superbike-WM.

Sieger Rea fand im Parc Ferme markige Worte: "Niemand wollte kämpfen, es war mehr ein Fahrradrennen." Aufgrund der hohen Streckentemperatur mussten die Fahrer auf den Pirelli-Hinterreifen achtgeben. "Zweimal habe ich versucht vorne wegzufahren, aber niemand wollte außer Tom und Alex die Pace erhöhen. Als ich drei Runden vor Schluss vorne war, fuhr ich im letzten Sektor defensiv, um es nach Hause zu bringen", so Rea. "Die Saison mit 25 Punkten zu starten, war genau das, was ich nach dem Herbst der vergangenen Saison tun musste. Es war ein merkwürdiges Rennen und hätte viel schneller sein müssen."

Yamaha und MV Agusta überraschen

Sykes konnte in den letzten Runden nicht mehr ins Duell um den Sieg eingreifen. Mit seinem dritten Podestplatz auf Phillip Island ist er dennoch zufrieden: "Ich kann es gar nicht glauben. Bei den Tests waren meine Runden nicht gut, aber gestern haben wir das Puzzle zusammengesetzt. Dass ich hier auf dem Podium stehe und dicht hinter den anderen beiden bin, gibt mir viel Zuversicht. Es war heute heißer und das Rennen war sehr taktisch. Es machte Spaß, aber in manchen Kurven war es sehr knapp. Hoffentlich kann ich mich morgen noch ein wenig steigern."

Mit Platz vier zeigte Lowes, dass mit Yamaha in diesem Jahr zu rechnen sein wird. Der Brite wird nach der neuen Regel am Sonntag auch auf der Pole-Position stehen. Auch für MV Agusta war Rang fünf von Camier ein starker Saisonauftakt. Der Brite konnte sich am Ende noch knapp gegen Fores durchsetzen. Dahinter kam Jordi Torres (BMW) alleine fahrend als Siebter über die Ziellinie. Den Dreikampf um Platz acht entschied Eugene Laverty (Milwaukee-Aprilia) gegen Michael van der Mark (Yamaha) und Krummenacher für sich.

Das Honda-Duo verpasste die Top 10. Auffällig war der Einbruch in der zweiten Rennhälfte. Zunächst mischte Nicky Hayden weiter vorne mit und hatte die Spitze auch lange im Blick. Bradl war nach einem guten Start Zwölfter und in der Mittelfeldgruppe gut dabei. Mit Fortdauer des Rennens brachen die Rundenzeiten aber immer weiter ein. Im Ziel hatte der Deutsche eine knappe halbe Minute Rückstand. 18 der 21 Fahrer kamen über die Distanz.

Das zweite Rennen am Sonntag startet ebenfalls um 05:00 Uhr MEZ (die neue Startaufstellung für Lauf 2!).

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