Superbike-WM Aragon: Pirelli bringt neuen Qualifying-Reifen

Der neue Qualifyer von Pirelli soll mehr als eine schnelle Runde halten - Damit erhoffen sich die Verantwortlichen mehr Fahrbetrieb und Spannung in der Superpole

(Motorsport-Total.com) - Pirelli stellt an diesem Wochenende bei der Superbike-WM in Aragon zum ersten Mal einen neuen Qualifying-Reifen vor. Es ist schon länger geplant, einen neuen weichen Reifen für die Superpole einzusetzen, der etwas länger als eine Runde hält, aber trotzdem kein Rennreifen ist. Bei den Wintertests konnten die Fahrer diesen neuen Qualifyer bereits ausprobieren.

Titel-Bild zur News: Tom Sykes, Marco Melandri

Tom Sykes ist mit 38 Pole-Positions ein Spezialist für die Superpole Zoom

Die Herangehensweise an diesen neuen Reifen ist komplett anders. Bisher bot der Reifen für eine fliegende Runde extrem viel Grip, war dann aber nicht mehr zu gebrauchen. Die neue Variante soll mindestens zwei schnelle Runden ermöglichen und je nach Strecke auch mehr. Sollte ein Fahrer in der Superpole einen Fehler machen oder abdrehen müssen, so wird er nun einen zweiten Versuch erhalten.

Das könnte die Superpole verändern. Verlieren Spezialisten wie Tom Sykes einen Vorteil? Ist jemand wie Jonathan Rea, der vor allem mit Rennreifen schnell ist, jetzt im Vorteil? Mit dem neuen Qualifyer will man auch bezwecken, dass die Fahrer nicht bis zum Schluss an der Box warten und mehr Fahrbetrieb auf der Strecke ist.

Zu den Fahrern, die bei den Wintertests den neuen Qualifyer ausprobiert haben, zählt auch Chaz Davies. Der Ducati-Fahrer gilt für Aragon als Topfavorit. "Ich konnte damit die gleiche Zeit wie mit dem normalen Qualifying-Reifen fahren, obwohl ich sechs Runden damit fuhr", bestätigt er seine Eindrücke bei 'WorldSBK.com'. "Ich finde aber, dass es kein richtiger Qualifying-Reifen ist, weil er nicht sofort den maximalen Grip bietet."

"Trotzdem gefällt er mir, weil man mindestens drei Runden damit fahren kann. Man hat etwas weniger Grip als mit dem normalen Qualifyer, aber man kann länger attackieren. Für die Fernsehübertragung sollte das gut sein. Bisher musste ein Fahrer seine Zeit in der ersten Runde fahren. Jetzt hat man etwas mehr Zeit, um seine Zeit aufzustellen", sieht Davies den neuen Reifen als Verbesserung für die Show an.