• 24.02.2009 15:39

  • von Britta Weddige

Superbike-Start: Die Titeljagd 2009 kann beginnen

Am Wochenende startet auf Phillip Island die Superbike-WM - Rekordstarterfeld, zwei neue Hersteller, viele Titelanwärter und ein neues Qualifying

(Motorsport-Total.com) - Das Fieber steigt wieder: Am kommenden Wochenende startet auf Phillip Island an der Südspitze Australiens die 22. Saison in der Superbike-Weltmeisterschaft. Zum ersten Mal seit vielen Jahre wird einer der Stars nicht mehr dabei sein: Troy Bayliss. Er hat seine Karriere nach seinem dritten Titelgewinn 2008 beendet. Nun wird sein Nachfolger gesucht - ein neuer Pilot, der sich in die Liste von Superbike-Weltmeistern wie Merkel, Roche, Polen, Russell, Fogarty, Corser, Kocinski, Edwards, Hodgson und Toseland einreiht.

Titel-Bild zur News: Troy Bayliss

Gesucht: Welcher Pilot folgt Troy Bayliss in der Reihe der Weltmeister?

Während in der MotoGP das Feld durch die Finanzkrise dezimiert wurde, kann die Superbike-WM eine neue Rekordstarterzahl vermelden. Dank der Neuzugänge BMW und Aprilia sind nun sieben Hersteller dabei. Ducati, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha gehörten bereits dazu. Insgesamt haben 32 Piloten für die 14 Rennwochenenden umfassende Saison 2009 gemeldet.#w1#

Carlos Checa

Carlos Checa führt das Fahrertrio bei Hannspree Ten Kate Honda an Zoom

Nach den Wintertests ist es schwer, einen klaren Favoriten auszumachen, so ausgeglichen scheint das Feld zu sein. Fast jeder Hersteller hat mindestens einen heißen Kandidaten im Team. Ducati-Xerox hat sich die Dienste von Noriyuki Haga gesichert und setzt zudem den talentierten Youngster Michel Fabrizio ein. Beim Yamaha-World-Superbike-Team gibt der neue amerikanische Star Ben Spies sein Debüt in der Serie. Nach seinen sensationellen Gastauftritten in der MotoGP werden alle Augen auf ihn gerichtet sein. Spies' Teamkollege ist der Brite Tom Sykes.

Hannspree Ten Kate Honda tritt gleich mit drei Piloten an. Führungspilot ist Altstar Carlos Checa, der bereits 2008 gezeigt hat, dass er nichts verlernt hat und in diesem Jahr zu den Titelfavoriten zählt. Ihm zur Seite stehen Ryuichi Kyonari und Jonathan Rea. Kawasaki setzt auf Routinier Makoto Tamada und den Australier Broc Parkes. Nach dem Rückzug aus der MotoGP investiert Kawasaki noch mehr in die Superbike-Weltmeisterschaft.

Deutschlands Hoffnungen: Neukirchner und BMW

Die Augen der deutschen Fans richten sich auf Max Neukirchner und auf BMW. Neukirchner sorgte mit seinen beiden Siegen für einen neuen Superbike-Boom in Deutschland. Schließlich war der Alstare-Suzuki-Pilot der erste Deutsche überhaupt, der in dieser Serie gewinnen konnte. In dieser Saison gehört der Deutsche ebenfalls zu den Topfavoriten auf den Titel. Neukirchners Vertrag mit dem Team wurde bis einschließlich 2010 verlängert, sein Teamkollege bleibt Yukio Kagayama.

Max Neukirchner

Mit Max Neukirchner haben auch die Deutschen einen Titelkandidaten dabei Zoom

BMW hat sich für die Debütsaison mit großen Namen verstärkt. Die Bayern holten für ihr World-Superbike-Projekt den zweimaligen Weltmeister Troy Corser und den mehrfachen Rennsieger Ruben Xaus an Bord. Aprilia kehrt 2009 zurück in die Serie. Die Italiener gaben sich bei ihrer Fahrerwahl ebenfalls nicht bescheiden und verpflichteten die beiden Topstars Max Biaggi und Shinya Nakano.

Doch in der Superbike-WM sollen nicht nur die großen Werksteams um die vorderen Plätze kämpfen. Das Reglement wurde so gestaltet, dass die Kosten im Rahmen bleiben und auch Privatteams die Chance haben, erfolgreich mitzufahren. Auch 2009 sind wieder einige Privatteams dabei, die sich ebenfalls die Dienste guter Fahrer sichern konnten, weil sie konkurrenzfähiges Material anbieten. Die größten Chancen bei den Privatiers werden Shane Byrne, Leon Haslam, Roberto Rolfo, Jakub Smrz, Brendan Roberts und Régis Laconi zugerechnet.

Neues Qualifyingformat

Für die kommende Saison wurden im Reglement ein paar Änderungen vorgenommen. So müssen sich die Piloten in der Superpole nicht mehr mit einer schnellen Runde die besten Startplätze sichern. Stattdessen wurde ein KO-System eingeführt: Zuerst treten die 20 besten Qualifyer an, von ihnen kommen 16 weiter, dann wird auf acht reduziert. Diese acht fahren dann die Plätze in den ersten beiden Startreihen untereinander aus. Damit soll die Qualifikation für die Zuschauer spannender werden.

Mit Phillip Island bietet wieder eine der spektakulärsten Rennstrecken des Kalenders die Kulisse für den Saisonauftakt. Der Kurs südlich von Melbourne bietet einen Mix aus schnellen und langsamen Kurven. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist mit 175 km/h extrem hoch. Die insgesamt 4,445 Kilometer lange Strecke hat sieben Links- und fünf Rechtskurven. Die größte Herausforderung ist Kurve elf, eine schnell, langgezogene Linkskurve, in der die Piloten sich fast mit Vollgas in die Kurve legen können. Die schnellste Runde in einem Rennen fuhr Troy Corser 2007 mit Yamaha, in 1:31.826 Minuten. Den Rundenrekord holte im vergangenen Jahr Ducati-Pilot Troy Bayliss mit 1:31.493 Minuten.