Stimmen mehren sich gegen Dorna-Pläne

Die Stimmen gegen die Abrüstpläne der Dorna mehren sich in der Superbike-WM - Honda ist gegen eine Art Superstock-Serie und Tom Sykes findet das nur lachhaft

(Motorsport-Total.com) - Seit auch die Superbike-WM unter dem Dach der Dorna ist, mehren sich die Pläne für einen Umbau der seriennahen Rennserie. Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta will die Motorräder technisch abrüsten und damit auch Kosten sparen. Die Superbike-WM soll viel näher zur Serie zurückgerüstet werden. Mit diesem Schritt sollen nicht nur die Kosten gesenkt werden, sondern auch der Abstand zur MotoGP gewahrt werden. Im Dezember gab es in Genf ein Meeting mit Dorna-Verantwortlichen und Teamvertretern der Superbike-Serien. Ideen und Ansatzpunkte wurden ausgetauscht. Es mehren sich allerdings die Stimmen, die gegen Ezpeletas drastische Abrüstpläne sind.

Titel-Bild zur News: Tom Sykes

Tom Sykes will in Zukunft nicht in einer stark abgerüsteten Serie fahren Zoom

"Wir alle wollen die Kosten reduzieren, aber das Image behalten", sagt HRC-Europachef Carlo Fiorani. "Alle müssen ihre Meinungen über die technischen Regeln abschicken. Alle sind sich einig, dass die Kosten reduziert werden müssen. Wie wir das machen werden ist allerdings noch nicht entschieden, auch bei Honda noch nicht." Trotzdem hält der Italiener gegenüber 'Bikesportnews' einen Punkt fest: "Wir wollen nicht die Superstock-Klasse werden. Alle haben die gleiche Meinung."

"Wir wollen eher in die Richtung Production gehen und nicht Superstock. Die Performance der Langstreckenmeisterschaft ist okay. Dort kann man den Zylinderkopf komplett modifizieren." Aber nicht nur das Motortuning, sondern auch die Elektronik soll beschnitten werden. In der MotoGP kommt die Einheitselektronik 2014, aber die Hersteller müssen nur die Hardware verwenden und dürfen weiterhin ihre eigene Software schreiben. Die Pläne für die Superbike-WM sind diesbezüglich noch unklar.


Fotos: Superbike-Tests in Jerez


"Wir wollen die Kosten für die Elektronik reduzieren. Es gibt bis jetzt aber noch keinen Vorschlag. Wir wissen also nicht, ob sie eine Einheits-ECU zum Fixpreis einführen wollen", meint Fiorani. Angedacht sind auch Preisobergrenzen für Bauteile wie die Bremsen und Dämpferlemente. Solange mehrere Hersteller zugelassen sind, befürwortet der HRC-Manager diesen Vorstoß. "Jeder muss das Recht haben, seine eigenen Bremsen zu fahren. Wir haben noch nicht über die technischen Aspekte gesprochen, denn wir befinden uns erst in der Konzeptphase."

"Die Superbike-Rennen waren in den vergangenen vier Jahren fantastisch." Tom Sykes

Fiorani sieht die Dinge mit den Augen eines Managers. Auch unter den Fahrern hat sich die Meinung breit gemacht, dass es nicht gerade begrüßt wird, sollte technisch stark abgerüstet werden. "Ich hoffe, dass es so bleibt wie es ist und wir wieder ein zweites Motorrad pro Fahrer bekommen", meint Kawasaki-Aushängeschild Tom Sykes gegenüber 'Bikesportnews'. Die meisten größeren Teams haben ohnehin ein weiteres Motorrad im Teamtruck stehen. Lediglich der Motor muss noch eingebaut werden.

Sykes sieht in der Ein-Motorrad-Regel keine signifikante Kostenersparnis. "Meiner Meinung nach geben die Leute so viel Geld für schnelle Boxenstopps und solche Dinge aus, obwohl ein zweites Chassis und ein Ersatzmotor herumsteht. Meine Meinung ändert aber nichts. Die Superbike-Rennen waren in den vergangenen vier Jahren fantastisch. Es gibt enge Rennen und viele Hersteller können gewinnen", vergleicht der Brite die Serie mit der MotoGP. "Es funktioniert gut und es ist toll ein Teil davon zu sein. Es ist lachhaft sollten wir in Zukunft in Superstock-Klassen fahren. Ich wäre sehr enttäuscht, wenn das so kommen sollte."