Spies: Nach den Tests wieder mehr Zuversicht
Yamaha-Pilot Ben Spies war nach Valencia "nicht besonders glücklich", doch nach guten Tests in Monza fühlt er sich für Assen bestens gerüstet
(Motorsport-Total.com) - Nach einem fulminanten Auftakt seiner Debütsaison in der Superbike-Weltmeisterschaft erlebte Ben Spies in Valencia einen ersten Rückschlag. Im ersten Rennen landete er im Kies, im zweiten Rennen wurde er zumindest Zweiter. Doch nach drei Siegen in Folge war das für das amerikanische "Wunderkind" eine Enttäuschung. In der Gesamtwertung verlor er als Zweiter etwas an Boden an Gesamtleader Noriyuki Haga. Jetzt geht es ins niederländische Assen. Das ist zwar für den Yamaha-Piloten wieder eine neue Strecke, doch er ist wieder zuversichtlich.

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Ben Spies hat Valencia verarbeitet und kommt bester Dinge nach Assen
Der Grund für seinen Optimismus sind die Testfahrten an Ostern in Monza, wo Spies zurück zu alter Stärke fand. "Ich fühle mich gut und freue mich darauf, wieder anzugreifen", sagte der Amerikaner. Er räumte ein: "Ich war nach Valencia nicht allzu glücklich, aber nach dem guten Test in Monza fühle ich mich wieder besser. Ich glaube, dort haben wir ein bisschen was gefunden."#w1#
Jetzt freut sich Spies auf die Herausforderung Assen: "Es ist toll, wieder auf eine neue Strecke zu kommen, die ich nicht kenne. Es ist klasse, die Strecke zu lernen, zu sehen wie es läuft und am Sonntag wieder an der Spitze zu sein. Es sollte ein prima Wochenende werden."
Auch sein Yamaha-Teamkollege Tom Sykes ist ein Assen-Frischling. "Ohne Frage freue ich mich riesig auf das Wochenende, denn Assen ist eine Strecke, auf der ich immer schon einmal fahren wollte", sagte er. "Leider ist es nicht die alte Strecke, die ich in meienr Kindheit als Zuschauer kennengelernt habe - aber es ist schließlich immer noch Assen! Ich freue mich auch deshalb, weil ich das Gefühl habe, dass die neue R1 dort sehr gut sein wird. Nach einem erfolgreichen Test in Monza kommen wir hoffentlich näher an einen Podiumsplatz oder sogar einen Sieg heran."
Teamchef Massimo Meregalli teilt den Optimismus seiner Fahrer: "Wir hatten einen guten Test in Monza und sind nun für Assen gerüstet. Wir sind sehr positiv gestimmt. Die Strecke sollte der neuen r1 liegen und wir haben das Potenzial, dort gute Ergebnisse zu holen."
Wie geht man eine neue Strecke an?
Auf der Technikseite steht dem Team aber noch einiges an Arbeit bevor, wie Spies Renningenieur Tom Houseworth weiß: "Assen ist für mich und Ben eine neue Strecke und die Maschine ist in diesem Jahr ganz anders. Wir werden mit einer Grundabstimmung in die erste Session gehen, damit Ben die Strecke schnell kennenlernen kann und wir die Möglichkeit haben, wichtige Setup-Daten für die späteren Sessions zu sammeln."
"Das Chassis ist recht gut. An Bike 1 werden wir mit den Basis-Settings des Monza-Tests anfangen", fuhr Houseworth fort. "Bike 2 wird ein bisschen anders eingestellt. Dabei orientieren wir uns an früheren Aufhängungsdaten und an Bens Vorlieben auf diesem Streckentyp. Nach der ersten Session werden uns dann die Daten und das Gefühl des Fahrers sagen, welche Richtung wir einschlagen müssen. Hoffentlich haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und sind mit einer der Maschinen nah dran!"
Aus technischer Sicht sei eine neue Strecke immer eine große Herausforderung, erklärte Houseworth: "Wir müssen die Strecke schnell kennenlernen, das Setup des Bikes evaluieren und schnellstmöglich die richtige Abstimmung finden. Das ist wichtig, denn dann müssen wir uns um die Rennreifen kümmern. Das ist schwierig, wenn man dauernd raus und rein fährt und nach dem richtigen Setup sucht. Je früher wir uns um die Reifen kümmern können, umso größere Chancen haben wir im Rennen."
Sobald das Rennsetup gefunden und die Rennreifen ausgewählt sind, "machen wir uns an das Feintuning des Mappings und der Traktionskontrolle. Dabei beobachten wir auch genau, wie sich Strecken- und Lufttemperaturen entwickeln", so Houseworth. "Alles muss dann zusammenpassen, damit man ein gutes Rennen hat und an der Spitze mitfahren kann."

