• 02.04.2012 21:15

Positiver Imola-Test für BMW

Das BMW-Werksteam zog aus dem Testtag in Imola positive Rückschlüsse - Speziell Marco Melandri konnte die Chattering-Probleme beheben

(Motorsport-Total.com) - Die sportlichen Aspekte rückten beim heutigen offiziellen Infront-Test in den Hintergrund. Der Tag wurde überschattet von einem Sturz des Spaniers Joan Lascorz, der sich eine schwere Rückenverletzung zugezogen hat. Er musste für weitere Untersuchungen in das Maggiore-Krankenhaus nach Bologna geflogen werden. Das gesamte Team BMW Motorrad Motorsport sendet ihm die besten Wünsche.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri konnte die Abstimmung beim Test entscheidend verbessern

Das Werksteam von BMW Motorrad nutzte den Test, um in verschiedenen Bereichen zu arbeiten. Dabei konnten beide Werksfahrer, Leon Haslam und Marco Melandri, weitere Fortschritte machen. Die Bedingungen waren gut, die Sonne schien, und mit Lufttemperaturen um 20 Grad Celsius und Streckentemperaturen um 25 Grad Celsius war es wärmer als gestern.

Haslam begann den Tag damit, neue Reifenmischungen von Pirelli zu evaluieren. Der italienische Hersteller hat für diesen Test einen neuen Vorderreifen und drei neue Hinterreifen-Mischungen mit nach Imola gebracht. Zudem testeten der Brite und seine Crew am Vormittag verschiedene Anpassungen am Heck seiner BMW S 1000 RR. Am Nachmittag arbeitete er an der Elektronikabstimmung und evaluierte weiter die neuen Reifenmischungen.


Fotos: Superbike-WM in Imola


"Zunächst möchte ich Joan und seiner Familie meine besten Wünsche senden. Es ist immer schrecklich, wenn schwere Unfälle passieren", sagt Haslam. "Mit meinem Testtag bin ich recht zufrieden. Wir konnten alle Punkte auf unserer Arbeitsliste abhaken und zudem einige Daten sammeln."

"Wir haben die neuen Reifen ausprobiert und im Bereich Strategien ein paar verschiedene Ansätze getestet. Die Rundenzeiten waren genauso schnell wie gestern, und auf den mittelharten Reifen waren wir sogar schneller. Von daher bin ich zufrieden. Es war gut, nach dem Rennen zu testen und einfach ein paar Dinge durchzugehen."

Melandri behebt Chattering

Melandri und seine Crew beschäftigten sich erfolgreich mit dem Thema Chattering und fanden eine Lösung, mit der sie die hochfrequenten Vibrationen am Motorrad reduzieren konnten. Danach konzentrierte sich Marco auf die Balance seiner RR und testete verschiedene Einstellungen für die Aufhängung. Dies brachte Verbesserungen mit sich, sodass Marco auf Rennreifen konstante Rundenzeiten von 1:48.0 Minuten fahren konnte.

"Was Joan passiert ist, ist sehr traurig. Ich wünsche ihm viel Glück und hoffe, dass alles gut ausgeht. Mit den sportlichen Aspekten bin ich wirklich zufrieden. Ich denke, dass dies mein bester Testtag war, seit ich bei BMW Motorrad bin", sagt der Italiener. "Heute haben wir zum ersten Mal Antworten bekommen, und darüber freue ich mich sehr."


Melandris Freundin Manuela im Interview

"Wir sind heute vor allem mit derselben Reifenspezifikation wie im Rennen gefahren, um herauszufinden, wie sehr wir uns im Vergleich zu gestern gesteigert haben. Das Team hat einen sehr guten Job gemacht. Ich hoffe, dass die Basis unseres Motorrads auf einer Strecke wie Assen gut funktioniert. Ich weiß noch nicht, ob es uns gelungen ist, das Chattering ganz zu beheben, aber wir sind sicher, dass wir uns verbessert haben. Von daher kann ich nur optimistisch sein."

"Zunächst möchten wir Joan alles Gute wünschen. Es ist immer traurig, wenn sich ein Fahrer und ein Freund von uns schwer verletzt", sagt Rennleiter Andrea Dosoli. "Um über den Testtag zu sprechen: Es ist generell sehr produktiv, am Montag nach dem Rennen auf derselben Strecke zu testen. Denn dadurch kann man sich unter den gleichen Bedingungen auf die Themen konzentrieren, die einen während des Rennwochenendes beschäftigt haben. Wir denken, dass wir eine Lösung für Marcos Schwierigkeiten gefunden haben, zumindest für diesen Kurs."

"Doch wir sind zuversichtlich, dass sie auch in Assen und auf anderen Strecken funktionieren wird. Zudem haben Marco und seine Crew an verschiedenen Lösungen für die Aufhängung und an der Heckeinstellung gearbeitet. Das hat ihm ermöglicht, auf den härtesten Reifen ein recht hohes Tempo zu gehen. Leon hat einen Teil des Vormittags und den Nachmittag damit verbracht, die neuen Reifen von Pirelli zu testen und hat dabei gute Lösungen gefunden, die in Zukunft nützlich sein könnten. Auch haben er und seine Crew erfolgreich an Elektronik-Strategien gearbeitet."