Nürburgring: Die Stimmen der ersten Startreihe

Carlos Checa und die beiden Yamaha-Piloten Eugene Laverty und Marco Melandri blicken den Rennen in Deutschland optimistisch entgegen - Max Biaggi mit Schmerzen

(Motorsport-Total.com) - Auch nach der langen Sommerpause ist Carlos Checa der Mann, den es zu schlagen gilt. In souveräner Manier hat sich der Ducati-Pilot die Pole-Position auf dem Nürburgring gesichert. Nachdem der Spanier bereits im Qualifying der Schnellste war, fuhr er in allen drei Superpole-Abschnitten die Bestzeit. Eugene Laverty hatte als Zweiter 0,368 Sekunden Rückstand. Yamaha präsentierte sich in der Eifel bisher stark, denn Marco Melandri, der zum ersten Mal auf dem Nürburgring unterwegs war, komplettierte als Vierter die erste Startreihe. Dazwischen schob sich Max Biaggi (Aprilia) als Dritter.

Titel-Bild zur News: Eugene Laverty; Carlos Checa; Max Biaggi

Laverty, Checa und Biaggi nach der entscheidenden Superpole

Der Samstag gehörte wie schon oft in dieser Saison Checa. "Am Freitag haben wir viel gelernt und die Änderungen haben die richtigen Resultate gebracht. Wir sind sehr glücklich mit unserer Arbeit", freut sich der WM-Führende. "Wir haben das Motorrad verbessert und die Rundenzeiten sind gekommen. Im ersten Superpole-Abschnitt hatte ich kleine Probleme aber im zweiten und dritten Teil ist es besser gelaufen und ich habe die Pole erobert."

"Der Nürburgring zählt zu jenen Strecken, auf denen Überholmanöver schwierig durchzuführen sind. Es ist also nur von Vorteil, wenn man an der Spitze startet. Ich peile in beiden Rennen die bestmöglichen Resultate an und werde alles für den Sieg geben. Ich glaube, wir werden zwei aufregende Rennen sehen." In der WM hat Checa 62 Punkte Vorsprung auf Biaggi und 71 auf Melandri.


Fotos: Superbike-WM am Nürburgring, Samstag


Erster Verfolger war allerdings Laverty. "Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. Normalerweise arbeite ich in den Trainings an der Abstimmung, aber diesmal hatte ich von Beginn an ein gutes Gefühl und war sofort an der Spitze der Zeitenlisten dabei", sagt Laverty über sein bisheriges Wochenende. "Das war für mich ein toller Start und hoffentlich kann ich das am Sonntag fortsetzen."

"Carlos war heute etwas stärker und er ist sicher der Mann, den es in den Rennen zu schlagen gilt. Es wird nicht leicht, aber ich werde mein Bestes geben. Der Startplatz in der ersten Reihe ist wichtig, weil wir auch nicht wissen, wie das Wetter wird. Man sieht auch an Marcos Ergebnis, dass Yamaha sehr gut gearbeitet hat. Ich bin also zuversichtlich für zwei gute Rennen. Ich peile zweimal das Podium an."

Zwischen die Yamaha-Truppe schob sich Biaggi, der körperlich einige Probleme hatte. Am Freitag traf ihn ein aufgewirbelter Stein am linken Fuß, weshalb ein Knochen gebrochen ist. "Meine Startposition ist eigentlich nicht so schlecht, aber ich weiß nicht, wie viele Runden ich im Rennen fahren kann. Mein verletzter Fuß schmerzt stark und es wird mit jeder Runde schlimmer."

"Ich habe Schwierigkeiten beim Gangwechsel und ich bin generell nicht sehr optimistisch. Wir müssen jetzt warten, wie es Sonntagmorgen wird." Zweimal 20 Runden müssen absolviert werden. Sein Schuhausrüster hat an dem Material gefeilt, um Biaggi bestmöglich zu unterstützen.

Melandri war mit seinem vierten Platz ebenfalls zufrieden. Vor dem ersten Rennen gibt es aber noch Fragezeichen. "Es war kein einfacher Qualifikationstag für mich, aber ich bin froh, dass ich mein Ziel mit der ersten Reihe erreicht habe. Ich hoffe, dass es am Sonntag schönes Wetter gibt und nicht regnet. Das würde einen großen Unterschied ausmachen, weil wir uns heute stark auf die Rennabstimmung konzentriert haben."

"Wir haben noch nicht entschieden, mit welchen Reifen wir fahren werden", so der Superbike-Neuling. "Wir werden daran noch im Warmup arbeiten. Regen würde es sehr schwierig machen. Die wenigen nassen Runden am Freitag waren nicht einfach. Die Strecke macht Spaß, aber sie ist nicht leicht. Speziell die erste Kurve ist eine Herausforderung."