Neukirchner-Interview: "Ging alles sehr schnell"
Max Neukirchner berichtet im Interview mit 'Motorsport-Total.com' über seine Genesungsfortschritte, den Wechsel zu Ten-Kate-Honda und die Liebe zu Italien
(Motorsport-Total.com) - Das Jahr 2010 soll für Max Neukirchner einen Neuanfang bringen. Nach rund drei Jahren in Diensten von Alstare-Suzuki endete die Beziehung in einem schwierigen Jahr unter merkwürdigen Begleiterscheinungen. Nach zwei heftigen Unfällen in Monza und Imola ist Neukirchner seit vielen Wochen außer Gefecht. Im Streit um die Fitness kam es zum endgültigen Streit, der schnelle Wechsel zu Ten-Kate-Honda wurde unter Dach und Fach gebracht. Im Interview blickt Max Neukirchner auf die wilden Wochen zurück.

© Alstare
Max Neukirchner wird 2010 an der Seite von Jonathan Rea bei Ten Kate fahren
Frage: "Max, du hast turbulente Wochen und Monate hinter dir. Wie geht es dir gesundheitlich? Und wie sieht es im Kopf aus?"
Max Neukirchner: "Die Reha ist bereits abgeschlossen und sehr gut verlaufen. Ich trainiere fünfmal die Woche sechs Stunden täglich. Zusätzlich gehe ich noch dreimal die Woche 2,5 Kilometer schwimmen. Der Rücken macht keinerlei Probleme mehr. Das einzige, was manchmal noch zwickt, ist der Fuß morgens nach dem Aufstehen. Ansonsten fühle ich mich absolut fit. Mental fühle ich mich auch wieder sehr stark. Natürlich werde ich ein paar Kilometer auf der Rennstrecke brauchen, um wieder auf höchstem Level fahren zu können."#w1#
Frage: "Seit wann ist dir klar, dass du bei Alstare nicht mehr willst, oder nicht mehr gewollt bist?"
Neukirchner: "Kurz nach dem Imola-Rennen Ende September."
Frage: "Stimmt die Darstellung der Geschehnisse, wie sie Alstare auf der Homepage erklärt hat?"
Neukirchner: "Ich habe selbstverständlich eine komplett andere Sicht der Dinge. Aber die Geschichte ist für mich beendet und ich wünsche dem kompletten Alstare Team alles Gute und bedanke mich für die tollen Jahre."
Frage: "Was soll in Zukunft bei Alstare an Haslam/Guintoli besser sein als an Neukirchner/Kagayama?"
Neukirchner: "Diese Frage kann ich euch nicht beantworten. Dazu müsst Ihr meinen Noch-Team-Chef Francis Batta befragen."
Frage: "Wie und wann ist der Kontakt zu Ronald ten Kate entstanden?"
Neukirchner: "Wir hatten unseren Agenten 'Aladin 007' in Magny-Cours. Er hat den Kontakt zu Ronald ten Kate hergestellt. Alles Weitere ging dann sehr schnell."
Frage: "Wie schätzt du deine Chancen auf der Honda 2010 ein? Ein Fortschritt im Vergleich zur Suzuki?"
Neukirchner: "Stellt mir diese Frage bitte nach den ersten Rennen in der Saison 2010."
Frage: "Wie hart ist der Brocken Jonathan Rea?"
Neukirchner: "Johnny hat in diesem Jahr bewiesen, dass er zu den Schnellsten der Welt gehört. Ich schätze ihn auch abseits der Strecke sehr und denke, dass wir uns gegenseitig zu Höchstleistungen pushen können."
Frage: "Wann kannst du denn nun wieder aufs Bike? Sitzt du beim Test in Portugal vielleicht schon auf der Honda?"
Neukirchner: "Von den Ärzten hätte ich grünes Licht beim Rennen in Portugal zu fahren, aber dies wird nicht der Fall sein. Die Saison 2009 ist für mich abgeschlossen. Ich werde am Dienstag nach dem Rennen erstmalig mit der Ten-Kate-Honda testen, worauf ich mich schon sehr freue."
Frage: "In Monza hattest du einen wilden Crash, in Imola gab es einen heftigen Abflug: Liebst du Italien trotzdem noch, oder meidest du es sogar für einen Urlaub?"
Neukirchner: "Wie Ihr richtig sagt, hat mir Italien dieses Jahr nicht so viel Glück gebracht. Monza-Crash, Imola-Crash, Imola-Kündigung. Was man aber nicht vergessen darf ist, dass ich letztes Jahr in Italien dreimal auf dem Podium stand. Jetzt steht es quasi unentschieden. Aber ich schaue jetzt nach vorn und ich weiß, dass ich in Italien sehr viele Fans habe. Nächstes Jahr werde ich auf jeden Fall mehr Glück haben."

