Neues MIE-Honda-Team: CBR600RR nicht homologiert, aber es gibt Ausnahme

Das MIE-MS-Honda-Team hat die CBR600RR nicht homologiert - Rennteilnahme vorerst nur mit Ausnahmegenehmigung - Mackenzie und Norrodin die Schlusslichter

(Motorsport-Total.com) - In der Supersport-WM 2023 ist wieder ein Honda-Team vertreten. Das MIE-Team von Midori Moriwaki ist eine Kooperation mit dem MS-Racing-Team eingegangen. Die beiden CBR600RR werden von Tarran Mackenzie, dem Britischen Superbike-Champion von 2021, und von Adam Norrodin gefahren.

Titel-Bild zur News: Adam Norrodin, Tarran Mackenzie

Das neue Honda-Team präsentierte sich bisher nicht als konkurrenzfähig Zoom

Allerdings kam das Projekt im Winter erst in letzter Minute zustande. Die Vorbereitungszeit war begrenzt. Ende Januar gab es in Portimao ein Rollout. Es handelte sich aber nicht um die komplette Rennspezifikation, da diese Performance-Teile von Japan nach Australien gebracht wurden.

Somit gab es Anfang der Woche am Montag und Dienstag auf Phillip Island lediglich zwei richtige Testtage, um die Honda CBR600RR für die Rennen vorzubereiten. Aber es lief nicht alles glatt. Technische Probleme kosteten beiden Fahrern viel Fahrzeit.

Das neue Projekt ist klar hinter dem Plan. Auch der Trainingsfreitag verlief ernüchternd. Das neue Honda-Team belegte die letzten beiden Plätze. Norrodin hatte 3,6 Sekunden Rückstand und Mackenzie vier Sekunden.

Beinahe hätte das Team überhaupt nicht am Rennwochenende teilnehmen dürfen, da die Homologation der CBR600RR noch nicht abgeschlossen ist. Erst mit Zustimmung der Konkurrenz erlaubte der Motorrad-Weltverband FIM eine Ausnahmegenehmigung.

"Aufgrund von Problemen mit Logistik und Zoll war es für Honda unmöglich, den Motor (und andere Homologationsteile) rechtzeitig für die Phase 2 der FIM-Homologation vorzulegen", heißt es in der Stellungnahme des Weltverbandes.

"Obwohl Phase 2 der Homologation läuft, ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Motorrad zeitgerecht homologiert werden kann. Deshalb erhält Honda eine Ausnahmegenehmigung, denen alle anderen Hersteller zugestimmt haben."

Tarran Mackenzie

Nur mit einem Waiver darf MIE-MS-Honda in Australien und Indonesien fahren Zoom

"Die einstimmige Zustimmung wurde von der [Herstellervereinigung] MSMA bestätigt. Damit darf Honda und das MIE-MS-Racing-Team an den ersten beiden Veranstaltungen der Saison 2023 teilnehmen."

"Alle gesammelten WM-Punkte des Teams bleiben provisorisch, bis die Phase 2 der Homologation abgeschlossen ist. Das muss spätestens bis zur ersten Veranstaltung in Europa passieren, die in Assen stattfindet."

Somit darf das Team an diesem Wochenende in Australien und am darauffolgenden Wochenende in Indonesien dabei sein. Anschließend hat man Zeit, denn der Europaauftakt findet erst vom 21. bis 23. April in Assen statt.

Nicht zum ersten Mal erhält ein Motorrad eine Ausnahme, obwohl die Homologationsauflagen vorerst nicht erfüllt sind. 2014 fuhr Bimota mit dem Alstare-Team in der Superbike-WM. Da nie die geforderten Stückzahlen der Serienmodelle gebaut wurden, wurde die Startberechtigung zurückgezogen und alle Ergebnisse gestrichen.

In der Supersport-WM ist zum ersten Mal seit 2020 wieder ein Honda-Team am Start. Damals fuhr der Deutsche Patrick Hobelsberger für das Dynavolt-Team. Das zweite Motorrad teilten sich drei Fahrer. Mit neun Fahrertiteln ist Honda nach Yamaha die zweiterfolgreichste Marke der Supersport-WM. Diese Erfolge erzielte das Ten-Kate-Team mit der CBR600RR. Letzter Honda-Weltmeister war Michael van der Mark im Jahr 2014.

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