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Mega-Duell: Rea ärgert "dummer Fehler", Razgatlioglu blickt nicht auf WM-Stand

Jonathan Rea und Toprak Razgatlioglu sprechen über ihr Duell in Donington - Ein entscheidender Fehler sorgt für Führungswechsel in der WM

(Motorsport-Total.com) - Mit zwei Siegen in Donington und einem Sturz von Jonathan Rea hat Toprak Razgatlioglu die Führung in der Superbike-WM übernommen. Es ist nicht das erste Mal, dass der Türke die WM-Wertung anführt. Im Frühling 2020 gewann Razgatlioglu das erste Rennen auf Phillip Island in Australien. Rea schied damals durch Sturz aus.

Titel-Bild zur News: Toprak Razgatlioglu, Jonathan Rea

Razgatlioglu (Yamaha) liefert Rea (Kawasaki) einen großen Kampf Zoom

Seit diesem Sturz kam Rea immer ins Ziel und war mit einer Ausnahme immer in den Top 6 zu finden. Diese Ausnahme war das Saisonfinale in Estoril im Herbst 2020, als er nach einem Sturz weiterfuhr. Auch diesmal stieg Rea wieder auf seine Kawasaki, sammelte als 20. aber keine Zähler.

Im Duell um die Führung wechselte die Spitze mehrmals zwischen Razgatlioglu und Rea. Beide machten kleine Fehler. "Die Strecke hatte deutlich weniger Grip als am Samstag", nennt der Yamaha-Fahrer den Grund dafür.

Rea bringt es so auf den Punkt: "Toprak war unglaublich stark dieses Wochenende. Ich habe mein Limit gefunden und dafür den Preis bezahlt. Es war ein Fehler." Im Samstagsrennen hatte er keine Chance gegen Razgatlioglu gehabt.

Das Superpole-Rennen dominierte Rea bei abtrocknenden Bedingungen. Rennen 2 gestaltete sich von Beginn an auf Augenhöhe. Kawasaki hatte die ZX-10RR für den Sonntag deutlich umgebaut. Rea stellte im Warm-up die Bestzeit auf.

Duell auf Augenhöhe in Rennen 2

Turning und Grip wurden verbessert. Rea sah sich für das Duell mit Razgatlioglu bereit: "Toprak fuhr vorbei und ich machte einen Fehler in der Schikane. Dann machte er einen Fehler in Coppice und ich überholte ihn. Dann wollte ich meinen Rhythmus fahren, weil das Gefühl gut war."

"Aber dann habe ich in Coppice eine Bodenwelle getroffen. Als ich mich in die Kurve legte, war kein Druck auf dem Vorderrad", schildert Rea den Sturz in Kurve 11. "Ich bin frustriert, aber mein Gefühl war positiver als am Samstag."

"Am Samstag hatte ich nicht das Gefühl, dass ich mit ihm kämpfen kann. Diesmal fühlte ich, dass es mein Rennen war, aber ich machte einen dummen Fehler. Wir müssen jetzt in jedem Rennen jede Möglichkeit maximal nutzen."

Zwei Punkte beträgt der Vorsprung von Razgatlioglu auf Rea. In Donington wurde es endgültig zu einem WM-Duell, denn Ducati-Fahrer Scott Redding fehlen bereits 66 Zähler. Mann der Stunde ist Razgatlioglu, der nun drei Hauptrennen hintereinander gewonnen hat.

Razgatlioglu denkt nicht an die WM-Wertung

"Ich versuche immer zu gewinnen", lacht der Yamaha-Fahrer. "Der Sturz von Rea kam überraschend. Danach bin ich etwas ruhiger gefahren, weil ich diesen Sieg für die WM gebraucht habe. Ich führe jetzt die WM-Wertung an, aber darauf konzentriere ich mich nicht."

"Mein Fokus liegt auf den Rennen. Es war nicht einfach. Weil es weniger Grip gab, wäre ich dreimal fast übers Vorderrad gestürzt. Deshalb sagte ich zu mir: 'Ich folge jetzt Johnny und dann sehen wir zum Schluss', aber er machte den Fehler und stürzte."

Toprak Razgatlioglu

Razgatlioglu gewann das dritte Hauptrennen hintereinander Zoom

"Donington ist eine meiner Lieblingsstrecken. 2018 und 2019 war ich hier schon als Zweiter auf dem Podest. Und jetzt waren es zwei Siege. Ich bin sehr glücklich und bedanke mich bei Yamaha und meinem Team."

Donington war erst das vierte Rennwochenende der Saison. Weiter geht es in zwei Wochen in Assen. Zwölf Siege hat Rea schon auf dieser Traditionsrennstrecke erobert. "Assen ist eine gute Strecke für uns. Darauf freue ich mich", sagt der Nordire deshalb.

Im vergangenen Jahr stand Assen nicht im Kalender. Das bedeutet, dass Razgatlioglu mit der Yamaha R1 noch nie dort gefahren ist. "Aber ich glaube, das ist kein Problem", winkt er ab. "Ich freue mich auf Assen. Mir gefällt die Strecke."

Auch in der Herstellerwertung ist es ein Duell Kawasaki gegen Yamaha. Die "Grünen" haben vier Punkte Vorsprung auf die "Blauen".

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