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Marinelli: "Eine große und anregende Herausforderung"
Ernesto Marinelli ist der neue Superbike-Teamchef bei Ducati und weiß, dass ihm Vorgänger Davide Tardozzi große Fußstapfen hinterlassen hat
(Motorsport-Total.com) - Ernesto Marinelli steht vor einer großen Aufgabe: Er ist der Nachfolger von Davide Tardozzi als Superbike-Teamchef der Werksmannschaft von Ducati. Der bisherige Chefingenieur und Technikchef des Werkteams weiß, dass sein neuer Job eine große Herausforderung ist, doch er ist bereit, sich ihr zu stellen.

© Ducati
Ernesto Marinelli wird künftig die Geschicke des Ducati-Werksteams leiten
Der 36-Jährige kam Ende 1995 zu Ducati und begann 1996 in der Rennabteilung. 1997 arbeitete er bereits für das Werksteam, dann wechselte er in die USA, wo er von 1998 bis 2000 Ducati-Technikchef in der Amerkanischen Meisterschaft war. 2001 kehrte Marinelli nach Europa zurück und arbeitete seitdem als Technikchef für L&M-, Fila- und Xerox-Ducati.#w1#
Jetzt bereitet sich Marinelli darauf vor, in die Fußstapfen von Tardozzi zu treten. Dieser hatte nach zehn Jahren seinen Job als Teamchef aufgegeben, weil er "etwas anderes machen will" - auch wenn er noch keine neue Aufgabe gefunden hat. Für Marinelli bot sich durch Tardozzis Ausstieg die Chance zum Karrieresprung, doch er bedauert, dass sein Vorgänger sich zu diesem Schritt entschlossen hat.
"Davide ist ein bedeutender Teil der Superbike-Geschichte von Ducati und es ist ein großer Verlust, dass er nicht mehr bei uns ist", sagt Marinelli auf der offiziellen Internetseite der Superbike-Weltmeisterschaft. "Ich habe viele Jahre mit ihm zusammengearbeitet, wir haben das Projekt gemeinsam nach vorn gebracht und ich habe sowohl persönlich als auch beruflich sehr viel von ihm gelernt. Auf der anderen Seite ist es eine große und anregende Herausforderung. Ich hoffe, dass ich einen guten Job machen kann."
Zwar trägt er nun die alleinige Verantwortung für die Geschicke des Teams, doch so ganz neu seien die Anforderungen für ihn nicht, betont Marinelli, "außer, was das Management angeht." Er müsse nun natürlich "etwas globaler denken", doch er habe bereits klare Vorstellungen und Pläne: "Davide hat immer gesagt, dass ein Ingenieur als Ingenieur geboren ist und sich auch nicht ändern wird. Doch ich denke, dass ich sehr flexibel bin und ich versuche, meine neue Rolle so auszufüllen." Die bisherige Teamstruktur wird Marinelli beibehalten: "Die einzige Änderung ist, dass jemand Neues kommen wird, der meinen Platz als Renningenieur von Noriyuki Haga einnimmt."
Stichwort Haga: Der Japaner hatte den lang ersehnten WM-Titel schon in der Hand, verlor ihn jedoch in letzter Sekunde doch noch an seinen Rivalen Ben Spies. Das sei für Haga ein schwerer Schlag gewesen, berichtet Marinelli: "Es war wie bei einem Kind, das ein Eis bekommt und dann kommt jemand anderes und nimmt es ihm wieder weg." Doch Haga sei mental sehr stark und bereit, es erneut zu versuchen, "diesmal mit mehr Entschlossenheit."
Dabei könnte Haga Konkurrenz im eigenen Lager bekommen. Denn laut Marinelli hat sich der zweite Werkspilot Michel Fabrizio inzwischen auch zu einem Titelanwärter entwickelt: "Er ist in den vergangenen beiden Jahren bei uns viel reifer geworden und jetzt ist für ihn die Zeit gekommen, sein ganzes Potenzial zu zeigen. Ich bin froh, dass ich zwei Fahrer vom Kaliber Michels und Noris habe."

