• 13.11.2009 11:28

  • von Lennart Schmid

Ducati: Tardozzi rechtfertigt seinen Rücktritt

Davide Tardozzi unterstreicht, dass ihn rein persönliche Gründe dazu bewegt haben, Ducati zu verlassen - "Ich möchte etwas anderes machen"

(Motorsport-Total.com) - Die Personalwechsel in der Führungsebene von Ducati haben zum Ende der Saison für viel Aufregung gesorgt. Während Livio Suppo die MotoGP-Mannschaft verlässt und zum direkten Konkurrenten Honda wechselt, hat der bisherige Teamchef des Superbike-Werksteams, Davide Tardozzi, noch keinen neuen Job gefunden. "Ich würde gerne eine andere Erfahrung machen, habe aber bis jetzt noch nichts gefunden", so Tardozzi gegenüber der offiziellen Webseite der Superbike-WM.

Titel-Bild zur News: Noriyuki Haga, Michel Fabrizio

Das Ducati-Werksteam bekommt mit Ernesto Marinelli einen neuen Chef

Tardozzi, der künftig durch den bisherigen Technischen Direktor Ernesto Marinelli ersetzt wird, war nach zehn Jahren als Ducati-Teamchef offenbar amtsmüde. "Es gibt manchmal Momente, in denen man sich im Leben - oder in der Karriere - nach etwas anderem sehnt. Ich möchte einfach etwas anderes machen." Allerdings hat Tardozzi laut eigenen Angaben noch keine genaue Vorstellung davon, was das sein könnte. "Ich warte ab, ob mich jemand anruft."#w1#

Der scheidende Teamchef ist sich darüber im Klaren, dass er mit seinem freiwilligen Abschied von Ducati ein Risiko eingeht. "Wenn man so etwas tut, ist es wie eine Art Wette mit dir selbst. Aber es ist auch eine Möglichkeit ehrlich gegenüber den Leuten zu sein, die dich immer bezahlt haben - Ducati. Wenn man das Gefühl hat, nicht mehr den richtigen Spirit zu haben, denke ich, dass man weggehen muss. Ich möchte nicht bleiben, nur um einen Posten zu behalten und ein Gehalt zu beziehen."

Ducati hat Tardozzis Entscheidung akzeptiert - trotz des eigentlich noch laufenden Vertrags. "Ich möchte mich bei Claudio Domenicali und Filippo Preziosi bedanken, die mich gehen lassen, obwohl ich noch einen Zwei-Jahres-Vertrag mit ihnen hatte. Sie haben meine Situation verstanden und realisiert, dass es aus menschlichen Gründen geschieht - und nicht aus professionellen."