Laverty: RSV4 ist der ART sehr ähnlich

Aprilia-Pilot Eugene Laverty beschreibt den Charakter seiner RSV4 und vergleicht 1.000er-Superbikes mit den 600er-Supersportlern

(Motorsport-Total.com) - Eugene Laverty hat in seiner Karriere schon recht viele Motorräder bewegt. Der Nordire sammelte Erfahrungen mit Zweitaktern und wechselte später zu den seriennahen Viertaktklassen. 2009 und 2010 trat Laverty in der Supersport-Weltmeisterschaft an und holte zwei Mal den Vizetitel. 2011 stieg er in die Superbike-WM auf und fuhr eine R1 für das Yamaha-Werksteam. Seit 2012 sitzt Laverty auf einer Aprilia RSV4.

Titel-Bild zur News: Eugene Laverty

Werkspilot Eugene Laverty lobt die Wendigkeit seiner Aprilia RSV4 Zoom

"Die Yamaha und die Aprilia unterscheiden sich ziemlich voneinander", vergleicht Laverty im Gespräch mit 'Crash.net'. "Die Aprilia ist näher an einer richtigen Rennmaschine dran. Sie ist sehr wendig und man kann sie gut kontrollieren. Der V4 unterstützt die Wendigkeit, baut aber etwas länger. Das Motorrad ist kompakt und nicht weit weg von der ART, die in der MotoGP antritt."

Doch die wohl kompromissloseste aller Superbike-Maschinen ist nicht frei von Fehlern. Sowohl in der vergangenen Saison als auch in diesem Jahr musste Laverty einige Rückschläge hinnehmen. "Es gab Probleme, besonders in der Elektronik mit der Anti-Wheelie-Kontrolle und der Motorbremse, die Mitte der Saison Sorgen bereitete", blickt der Aprilia-Pilot zurück. Die Hersteller, die mit Werksteams vertreten sind, bestimmen momentan das Geschehen in der Meisterschaft.

"Die Aprilia und die BMW sind vermutlich die schnellsten Motorräder auf den Geraden. Die Kawasaki hat nicht ganz so viel Spitzenleistung, kommt aber gut aus den Kurven heraus. Ich würde sagen, dass das die drei besten Motorräder im Feld sind", bestätigt Laverty. Durch seine Zeit in der Supersport-Weltmeisterschaft kann der ehemalige Yamaha-Pilot die beiden Klassen gut miteinander vergleichen.


Fotos: Max Biaggi testet die Pramac-Ducati


"Auf der Straße sind 600er okay. Auf der Strecke selektieren die 1.000er die Männer von den Jungs", bemerkt er. "Auf den 600ern muss man sich nur auf die Kurven konzentrieren, weil man sich über die Geraden keine Sorgen machen muss. Da fährt man ohnehin Vollgas. Die 1.000er haben viel mehr Leistung. Was mit einer 600er eine Gerade ist, muss nicht zwangsläufig auch mit einer 1.000er eine Gerade sein, weil man viel mehr Dinge bewältigen muss."

Durch die geringen technischen Unterschiede bei den 600ern sind die Abstände in den Rennen geringer. Oder ist das nicht der Grund? "Der Grund für die geringen Abstände bei den 600ern ist, dass die Fähigkeiten der Fahrer weniger wichtig sind", ist Laverty überzeugt. "Bei einer 1.000er muss man deutlich mehr Dinge kontrollieren, wodurch die Unterschiede größer ausfallen."