Konstante Rundenzeiten: Stefan Bradl kämpft sich in die Top 10

Stefan Bradl fährt in Thailand zum ersten Mal in die Top 10 und sieht positive Aspekte - Bei den generellen Schwierigkeiten mit der Elektronik dreht sich das Team im Kreis

(Motorsport-Total.com) - "Platz zehn ist okay, aber wir haben uns an diesem Wochenende nicht verbessert", sieht Stefan Bradl sein bisher bestes Ergebnis in der Superbike-WM nüchtern. Der Deutsche fuhr im ersten Rennen in Thailand zwei Sekunden hinter seinem Teamkollegen Nicky Hayden über die Ziellinie. Erstmals waren beide Honda-Fahrer in den Top 10. Bradl zeigte eine kämpferische Leistung und schnappte sich in der letzten Runde noch Ducati-Privatfahrer Xavi Fores. Da Eugene Laverty mit technischem Defekt an seiner Aprilia ausschied, machte Bradl zum Schluss noch zwei Positionen gut.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl, Randy Krummenacher

Stefan Bradl im Duell mit dem Schweizer Randy Krummenacher Zoom

Der zehnte Platz täuscht aber nicht über die nackten Zahlen hinweg. Etwas mehr als 30 Sekunden Rückstand auf Sieger Jonathan Rea sind bei einer Renndistanz von 20 Runden viel. Bradls schnellste Rennrunde war eine 1:35,0, während Rea auf 1:33,4 Minuten kam. "Der einzige gute Punkt ist, dass ich im Rennen konstant fahren konnte", streicht Bradl einen positiven Aspekt des Rennens hervor. "Meine letzte Runde war nur um eine Zehntelsekunde langsamer als meine schnellste. Das ist ein positives Zeichen."

Von Startplatz 16 war seine Ausgangslage nicht einfach. Nach der ersten Runde war Bradl weiterhin auf dieser Position zu finden. "Zu Beginn konnte ich das Potenzial des neuen Reifens nicht nutzen", spricht er auch die Probleme in der Superpole an. "Meine erste Runde war auch nicht so gut. Wenn der Reifen frisch ist, arbeitet die Elektronik nicht optimal. Als ich dann meinen Rhythmus gefunden habe, waren meine Zeiten konstant. Im Vergleich zu Australien ist das wenigstens positiv."

Grundsätzliche Probleme weiter vorhanden

Im Rennen arbeitete sich Bradl kontinuierlich nach vorne. Ein langes Duell mit dem Schweizer Randy Krummenacher konnte er für sich entscheiden. Auch Aprilia-Fahrer Lorenzo Salvadori wurde von Bradl geschnappt. Der zehnte Platz knapp hinter Hayden zeigt, dass mit der Fireblade momentan nicht mehr möglich ist. Trotzdem trifft das Rennergebnis Bradl bezüglich der neuen Startaufstellung für Rennen 2. Er wird am Sonntag wieder auf Startplatz 16 stehen, während Hayden auf Rang sechs (!) in die zweite Reihe nach vorne rutscht.

Stefan Bradl

Von Startplatz 16 wird auch das Sonntagsrennen kein Spaziergang Zoom

Somit wartet auf Bradl am Sonntag ein ähnlich schwieriges Rennen. "Ich kann mich nur wiederholen, vor uns liegt viel Arbeit. Wir müssen es Schritt für Schritt angehen. Jetzt bin ich zwar in den Top 10, aber morgen ist ein neuer Tag und wir starten wieder bei null", so Bradl, der vor allem bei einem Punkt ansetzen will: "Wir müssen versuchen, es zu Rennbeginn besser zu machen. Der zweite Teil war nicht so schlecht."

Insgesamt dreht sich die Ten-Kate-Mannschaft vor Ort im Kreis, auch wenn es in Thailand ein wenig besser läuft als in Australien. Trotzdem findet der Deutsche klare Worte: "Alle Veränderungen, die wir bei der Elektronik vorgenommen haben, haben nicht funktioniert. Wir machen zwei Schritte nach vor, einen zurück, wieder einen nach vor. Wir müssen so viel wie möglich am Motorrad arbeiten. In diesem Rennen haben wir viele Daten gesammelt. Momentan haben wir aber nicht die Möglichkeiten, die Situation drastisch zu verbessern."

Ein schwieriges Rennen erlebte auch Markus Reiterberger (Althea-BMW), dessen Chancen auf ein Top-10-Ergebnis gleich beim Start ruiniert waren. "Meine Rennpace war generell nicht so schlecht. Das Problem war, dass ich zu Beginn von der Strecke gedrängt wurde, als ein Fahrer vor mir beinahe gestürzt wäre." Das warf "Reiti" bis auf Platz 17 zurück. Ins Ziel kam er als 14. "Ab der vierten Runde war meine Pace ziemlich gut, aber ich hatte schon zu viel Boden verloren. Ich hoffe, wir machen morgen einen Schritt nach vorne und die ersten Runden laufen besser."