Kawasaki muss erneut auf Vermeulen verzichten

(Motorsport-Total.com) - Kawasaki tritt bei der nächsten Runde der Superbike-Weltmeisterschaft am kommenden Wochenende in Silverstone wieder nur mit zwei Piloten an. Denn Chris Vermeulen muss einmal mehr passen. Der Australier, der seit der vergangenen Saison mit mehreren Verletzungen zu kämpfen hat, hatte am letzten Rennwochenende in Brünn einen heftigen Highsider. Nun rieten ihm die Ärzte, sich erst einmal zu erholen, damit er nach der Sommerpause Anfang September am Nürburgring wieder ganz fit ist.

© Kawasaki

Chris Vermeulen muss bis zum Nürburgring eine weitere Zwangspause einlegen

Damit halten Lokalmatador Tom Sykes und Joan Lascorzs die grünen Kawasaki-Farben in Silverstone hoch. Es ist nicht nur das Heimrennen für das Team von Paul Bird Motorsports, sondern auch von Sykes. Er stammt zwar aus Yorkshire, lebt aber inzwischen in der Nähe von Silverstone. Er hat kürzlich auf dem Cadwell Park Circuit getestet und dort an der Fahrwerksabstimmung für die England-Rennen gefeilt.

"Ich bin im Moment richtig gut drauf und freue mich schon auf Silverstone", sagt Sykes. "Es ist eine tolle Strecke, die wirklich Spaß macht. Der Durchschnittsspeed ist recht hoch, und der Kurs ist sehr flüssig. Ich hoffe, dass wir Gas geben und ein Ergebnis wie in Misano oder Aragon holen können. Ich möchte das Bike abbremsen, einlenken und dann richtig den Gashahn aufdrehen. Ich sehe keinen Grund, warum wir in Silverstone nicht gut sein sollten."

Beim Test in Cadwell habe er verschiedene Dinge ausprobiert und Bereiche ausgemacht, in denen er das Bike verbessern möchte. "Es war gut, ein paar Stunden auf der Strecke zu verbringen, damit wir unsere Trainingszeit am kommenden Wochenende optimal nutzen können", sagt Sykes weiter. "Silverstone ist nur 30 Minuten von mir zuhause entfernt. Ich möchte in Großbritannien eine gute Show abliefern. Und dass meine Familie da ist, verschönt mir das Wochenende zusätzlich. Ich möchte zwei Topergebnisse holen."

Teamkollege Lascorz ist seit Brünn der in der Gesamtwertung bestplatzierte Kawasaki-Pilot. Er hat Sykes überholt und liegt nun auf Rang 13. Vorrangiges Ziel des Spaniers ist, den ersten Podiumsplatz in der Superbike-WM zu holen. Doch er möchte mit zwei guten Ergebnissen auch die Erinnerungen an das Vorjahr vergessen lassen. Damals hatte er in Silverstone einen heftigen Sturz, der ihm aller Chancen auf den Supersport-Titel beraubte.

Wegen der Verletzungen, die er sich damals zugezogen hatte, konnte er sich auch nicht optimal auf seine Superbike-Debütsaison vorbereiten. Doch inzwischen hat Lascorz zwei Top-5-Platzierungen auf seinem Konto.

Lascorz mag den Kurs in Silverstone ebenfalls und ist sich sicher, dass er ohne seinen Unfall ein sehr gutes Supersport-Rennen gehabt hätte. "Schauen wir, wie es dieses Jahr mit der Ninja ZX-10R läuft. Wir entwickeln von Rennen zu Rennen ein besseres Verständnis für die Reaktionen des Bikes", sagt der Spanier. "Kawasaki stellt mir immer das Bike hin, das ich brauche. Und ich versuche einfach, meinen Fahrstil anzupassen, und Bike und Reifen optimal zu nutzen."

Er müsse vor allem noch lernen, korrekt Gas zu geben und seinem Crewchief die Reaktionen des Bikes zu vermitteln. "Ich versuche herauszufinden, welche Aspekte wirklich wichtig sind, damit ich schneller bin", so Lascorz. "Unser Ziel ist nun, so oft wie möglich zwischen Platz fünf und zehn anzukommen und - was vielleicht noch wichtiger ist - ein gutes Qualifying und gute Starts zu haben, um von den erfahrensten Piloten etwas zu lernen."