Erster Podestplatz für Crescent-Suzuki

Leon Camier erobert auf dem Nürburgring den ersten Podestplatz für das Crescent-Suzuki-Team - Dagegen blieb sein Teamkollege John Hopkins erneut blass

(Motorsport-Total.com) - Das Crescent-Suzuki-Team hatte auf dem Nürburgring allen Grund zum Feiern. Leon Camier lieferte in beiden Rennen eine bestechende Leistung ab und eroberte den ersten Podestplatz für das Team, das sich in seiner ersten vollen Superbike-WM-Saison befindet. Zunächst sah es aber danach aus als würden die Probleme weitergehen. Vor dem Start des ersten Laufes war Camier an der Box, weil es ein kleines technisches Problem gab. Deshalb musste er als 22. und Letzter starten. Dann folgte eine Aufholjagd, die den Briten auf Platz fünf nach vor brachte. Im zweiten Rennen lief es zu Beginn auch nicht optimal, denn Camier beendete die erste Runde nur als Zwölfter.

Titel-Bild zur News: Leon Camier

Leon Camier (2) lieferte seine beste Leistung in diesem Jahr ab Zoom

Auch diesmal arbeitete sich der 26-Jährige durch das Feld und lieferte sich in der Schlussphase einen engen Zweikampf mit Aprilia-Werksfahrer Eugene Laverty um den zweiten Rang. Kurz vor dem Ziel konnte sich Camier auch durchsetzen, doch dann wäre er beinahe in der NGK-Schikane per Highsider abgeflogen. Laverty nutzte diesen Moment und schob sich wieder auf Rang zwei. Bis ins Ziel änderte sich daran nichts mehr, obwohl Camier bis zur Linie Druck machte.

Es war nicht nur sein erster Podestplatz in dieser Saison, sondern auch die beste Punkteausbeute. Gegen Saisonende wird die Yoshimura-Suzuki konkurrenzfähiger. "Es war wie immer ein ereignisreiches Wochenende. Zunächst musste ich aus der letzten Reihe starten. Das Team hat super gearbeitet und das Problem gelöst, sodass ich an der Aufwärmrunde teilnehmen konnte. Als das Rennen begann gab ich alles, konnte bald einen Fahrer nach dem anderen überholen und machte Runde für Runde gute Fortschritte."


Fotos: Superbike-WM auf dem Nürburgring, Sonntag


"Am Ende bin ich Sykes immer näher gekommen und ich glaube, dass ich ihn noch geschnappt hätte, aber mir ging die Zeit aus", berichtet Camier über das erste Rennen. "In Lauf zwei hatte ich einen grottenschlechten Start und musste mich wieder durch das Feld arbeiten. Nach 13 Runden war ich bereits Dritter, und zwei Umläufe später konnte ich Laverty überholen. Aber ein heikler Moment in der vorletzten Runde in der letzten Schikane - und Laverty war wieder vorbei. Ich gab noch alles, aber er hat mich in Schach gehalten."

Dennoch überwog die Freude über den ersten großen Erfolg in diesem Jahr. "Ich freue mich sehr über das Podium. Das Motorrad fühlte sich sehr gut an. Das Chassis war schon immer gut und die Motec-Elektronik funktionierte auch extrem gut. Das hat dazu beigetragen, dass wir mit den Besten mithalten konnten. Ich freue mich auf die nächsten Rennen und hoffe, dass das Team weiterhin Fortschritte macht und wir ähnlich gute Resultate holen können."

John Hopkins

John Hopkins stand einmal mehr im Schatten seines Teamkollegen Zoom

Dagegen war von John Hopkins nicht viel zu sehen. Der US-Amerikaner stand klar im Schatten seines Teamkollegen und belegte schließlich die Plätze zwölf und 13. "Ich wusste, dass es hart werden würde und so kam es auch. Meine Startposition hat mir auch nicht geholfen, obwohl die Reifen recht konstant waren", so Hopkins. "Ich fühlte aber nicht genug Vertrauen, um das Motorrad in die Kurven zu werfen."

"Ich habe alles gegeben und habe Punkte geholt. Ich gratuliere Leon zu seiner Leistung, denn er hat den ersten Podestplatz für das Team erobert. Das hat lange auf sich warten lassen und ist eine Belohnung für die harte Arbeit." Das Geheimnis für den Erfolg von Camier lag auch in den Reifen begründet. "Wir entschieden uns für einen etwas weicheren Reifen, weil wir dachten, dass wir schon zu Beginn schnell sein müssen und nicht erst später", erklärt Teammanager Jack Valentine.

"Es hat funktioniert, aber wir mussten warten, denn Leon hatte einen schlechten Start, aber er hat sich einmal mehr durch das Feld gekämpft. Platz drei ist ein unglaubliches Resultat. Wenn ihm ein guter Start gelungen wäre, wer weiß was dann möglich gewesen wäre. Er hat gezeigt, dass er ein guter Fahrer ist und die Crescent-Suzuki gut funktioniert. Sein Ergebnis lag nicht am Glück und sein episches Duell gegen Laverty hätte auch anders ausgehen können. Ich bin sehr beeindruckt von ihm", lobt Valentine.