Die Stimmen zu den Rennen auf dem Nürburgring

Noriyuki Haga und Jonathan Rea hießen die großen Gewinner in der Eifel - Aber auch Max Biaggi hat einen weiteren Schritt Richtung WM-Titel getan

(Motorsport-Total.com) - Beim zweiten Rennen der Superbike-WM auf dem Nürburgring meldete sich Noriyuki Haga nach einer durchwachsenen Saison mit einem Sieg zurück. Bereits im ersten Rennen war der Ducat-Pilot im Spitzenfeld unterwegs, kam aber zu Sturz. Den Sieg feierte Jonathan Rea (Honda), im zweiten kam er hinter Haga als Zweiter ins Ziel. Damit war der Brite auf seiner Honda in den letzten sechs Rennen entweder Erster oder Zweiter. Max Biaggi (Aprilia) sammelte mit den Plätzen vier und fünf wertvolle Punkte und hat zwei Veranstaltungen vor Saisonende 58 Zähler Vorsprung auf Leon Haslam (Suzuki).

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea war mit einem Sieg und Platz zwei der erfolgreichste Pilot

"Zuerst einmal muss ich sagen, wie glücklich ich bin, endlich wieder an der Spitze zu stehen", freut sich Haga. "Nach dem Sturz in Rennen eins bin ich sofort in die Garage gefahren und habe gehofft, meine Techniker können das Motorrad wieder richten, damit ich weiterfahren kann. Leider war der Schaden am Auspuffendtopf zu groß. Für das zweite Rennen haben wir eine Veränderung an der Vordergabel vorgenommen. Das Motorrad hat sich dann besser verhalten. Ich konnte ein starkes Tempo aufrechterhalten und konnte den Job erledigen."#w1#

Die meisten Punkte in der Eifel holte Rea. "Am Freitag sind wir etwas zurückgelegen, aber wir haben über Nacht viel gearbeitet und hatten dann ein gutes Motorrad. Das konnten wir in einen Sieg im ersten Lauf ummünzen. Wir sind vorne weggefahren und haben das Rennen kontrolliert. Nori war dann wirklich schnell, weshalb ich mit Platz zwei zufrieden bin. Ich glaube das war das Maximum, das wir herausholen konnten."

"Die Runde war in zwei Teile geteilt", so Rea weiter. "In den ersten beiden Sektoren war ich schwach, in den letzten beiden richtig stark. Obwohl ich dort etwas aufholen konnte, bin ich zu Beginn etwas abgehängt worden. Als Checa gestürzt ist, habe ich auch meinen Rhythmus verloren. Aber ich bin zufrieden. Ich genieße es auf der Maschine zu fahren."


Fotos: Superbike-WM am Nürburgring


Der angesprochene Carlos Checa (Ducati) wurde in Rennen eins Zweiter und verabschiedete sich in Rennen zwei mit einem Sturz aus der Spitzengruppe. "Ich bin gut weggekommen und zusammen mit Rea und Haga habe ich ein Tempo gefunden, mit dem ich von den anderen wegziehen konnte", beschreibt der Routinier Lauf eins. "Ich hatte ein gutes Duell mit Noriyuki um Platz zwei bis er gestürzt ist. Dann habe ich versucht Johnny einzuholen. Er hatte ein starkes Tempo und ich konnte die entscheidende Sekunde nicht aufholen. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Resultat."

Suzuki-Pilot Leon Haslam musste etwas riskieren, um seinen Rückstand in der WM aufzuholen. Der Brite wurde Achter und Dritter und machte zwei Zähler auf Biaggi gut. Im ersten Rennen stürzte Haslam, woraufhin das Rennen neu gestartet wurde. "Das war ein Highsider und es tut mir leid, dass ich Corser mitgerissen habe. Ich habe mir dabei den rechten Daumen und das linke Knie angeschlagen."

"Als das Rennen neu gestartet wurde, hat das Adrenalin angefangen zu strömen und ich glaube ich wäre schneller gewesen, hätte ich nicht auf die Ersatzmaschine steigen müssen. Die Mechaniker konnten das Motorrad bis zum Neustart nicht reparieren. Auf der Ersatzmaschine habe ich nur einige Runden gedreht, weshalb die Abstimmung nicht so gut war. Das hat mich davon abgehalten, um die Spitze zu kämpfen, nicht meine Verletzungen."

Max Biaggi

Max Biaggi ist nach den Plätzen vier und fünf weiter auf Titelkurs Zoom

"Das Team konnte mein Motorrad für Rennen zwei reparieren und ich fühlte mich viel besser. Meine Mechaniker und die Ärzte in der Clinica Mobile haben tolle Arbeit geleistet. Dank ihnen konnte ich auf das Podium klettern. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Es werden noch 100 Punkte vergeben, alles kann passieren."

Mit Blick auf die Weltmeisterschaft hat Biaggi alles richtig gemacht, zufrieden war er aber nicht. "Schade. Wir haben das ganze Wochenende mit dem Grip und Chattering zu kämpfen gehabt. Ich kann bestimmt schneller sein. Mit dem weichen Reifen haben wir in der Superpole exzellente Zeiten geschafft. Wichtig ist, dass wir mit den Problemen umgehen können. Wir haben wichtige Punkte mitnehmen können. Es sind nur noch zwei Veranstaltungen zu fahren und wir sind an der Spitze. Die Ziellinie ist nah, aber wir dürfen unsere Rivalen nicht unterschätzen."

Cal Crutchlow eroberte die Ränge drei und vier. Außerdem wurde sein Wechsel in die MotoGP zu Tech 3 nach den Rennen verkündet. "Lauf eins war richtig gut. Ich war mit dem Podium sehr glücklich, speziell weil ich von Platz zehn gestartet bin und wir im Laufe des Wochenendes verschiedene Abstimmungsprobleme hatten. Mit Rennen zwei bin ich auch zufrieden, Es war zwar enttäuschend, das Podium zu verpassen, aber mit einem besseren Reifen hätten wir darum kämpfen können. Ich habe das Beste gegeben. Für die Meisterschaft war es gut, denn wir konnten Checa einholen."

Tom Sykes

Tom Sykes konnte mit der Kawasaki im Spitzenfeld mitmischen Zoom

Einen Lichtblick erlebte Kawasaki. Tom Sykes kämpfte munter im vorderen Teil des Feldes mit und holte die Plätze fünf und sieben. "Ich bin sehr glücklich wie es gelaufen ist. Ich habe mir nur gewünscht, in Rennen zwei länger vorne dabei bleiben zu können. Im Gesamten kann ich mich nicht aufregen, denn es ist das beste Resultat in dieser Saison. Wir sind mit einer guten Basisabstimmung hierher gekommen. Wir mussten keine großen Änderungen vornehmen. Wir haben nur kleine Dinge geändert, damit es für mich leichter wird. Es war eine große Anstrengung des ganzen Teams und ich muss jedem dafür danken."

Nicht ganz so erfolgreich ist es für den zweifachen Weltmeister James Toseland gelaufen, der wieder hinter seinem Yamaha-Teamkollegen Crutchlow zurücklag. "Beim Neustart von Rennen ein bin ich gut weggekommen, aber hinter Sykes habe ich die Front verloren", schildert der Brite seinen Ausfall. "Wenn man hier nicht in der ersten Reihe steht, dann ist es schwierig, denn nach den ersten Kurven zieht sich alles auseinander und es ist nicht leicht aufzuholen. Es war sehr frustrierend, in die zweite Reihe versetzt zu werden."

Toseland wurde auf Startplatz acht strafversetzt, da er in Superpole drei auf die Strecke ging, als die Boxengasse noch geschlossen war. "Ich glaube die Strafe hat dem Vergehen nicht entsprochen. Beim Start zu Rennen zwei hatte ich Bremsprobleme. Der Grip vom weichen Hinterreifen war auch nicht optimal." So reichte es nur zu Platz acht.