• 14.07.2010 15:35

  • von Britta Weddige

Die MotoGP reizt Biaggi überhaupt nicht mehr

Tabellenführer Max Biaggi fühlt sich in der Superbike-WM richtig wohl, was seine Siegesserie in der aktuellen Saison eindrucksvoll unter Beweis stellt

(Motorsport-Total.com) - Max Biaggi scheint mit seinen 39 Jahren gerade seinen zweiten Frühling zu erleben. Der Aprilia-Pilot ist in der Superbike-Weltmeisterschaft der Seriensieger der aktuellen Saison und führt die Tabelle mit 68 Punkten Vorsprung auf Verfolger Leon Halsam (Alstare-Suzuki) an. Und schon gibt es Gerüchte, der Italiener könnte im Falle des Titelgewinns gemeinsam mit Aprilia im nächsten Jahr in die MotoGP wechseln.

Titel-Bild zur News: Max Biaggi

Max Biaggi fühlt sich in der WSBK richtig wohl: Kein Interesse mehr an der MotoGP

Biaggi fuhr von 1998 bis 2005 in der höchsten Grand-Prix-Klasse, holte dort 13 Siege und wurde dreimal Vize-Weltmeister. Doch inzwischen hat er das Kapitel abgehakt. Die MotoGP reizt den Italiener überhaupt nicht mehr und so sagt er gegenüber 'gpone.com' zu den Wechselgerüchten: "Ich verspüre absolut keinerlei Wunsch, in die MotoGP zurückzukehren, nicht einmal als neue Herausforderung."#w1#

Der Altstar fühlt sich in der Superbike-WM richtig wohl - und das zeigen auch die Ergebnisse. An den bisherigen neun Rennwochenenden der Saison hat er neun Siege eingefahren, vier Mal gewann er beide Rennen einer Runde. Am vergangenen Wochenende in Brünn konnte Biaggi "nur" einen Sieg im zweiten Rennen holen, nachdem er seine Aprilia RSV-4 etwas umbauen ließ. Im ersten Rennen wurde er zweiter hinter Ten-Kate-Pilot Jonathan Rea.

"Wir haben eine Lösung ausprobiert, die wir zuvor nicht getestet hatten", berichtet Biaggi über Lauf zwei. Modifikationen an Getriebe und Hinterradaufhängung hätten gut funktioniert: "Dafür möchte ich dem Team danken. Sie haben an das geglaubt, um was ich sie gebeten habe. Das zeigt, dass wir ein gutes Team sind. Nicht nur im Bereich Racing, sondern auch, was das Zwischenmenschliche angeht."

"Ich hätte auch einfach hinter Rea bleiben können, aber ich dachte mir, dass ein Duell am Ende des Rennens riskant sein könnte, da dabei alles passieren kann. Also habe ich beschlossen, gleich zu versuchen, an ihm vorbeizugehen. Und ich konnte direkt einen Vorsprung von zwei Zehntelsekunden herausfahren", schildert Biaggi weiter. "Zu diesem Zeitpunkt wollte ich mir eine optimale Ausgangslage schaffen, denn meine Reifen begannen, abzubauen. Das war am Schluss dann ja der Fall, aber da war mein Vorsprung schon zu groß."