• 24.06.2013 21:30

BMW bereit für das "Heimspiel" in Imola

Imola ist für BMW und Marco Melandri ein ganz besonderes Rennen: Der Aufwärtstrend der vergangenen Wochen soll zu zwei Topresultaten führen

(Motorsport-Total.com) - Das BMW-Team bereitet sich auf sein nächstes Heimspiel vor. Die siebte Runde der FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2013 wird am kommenden Wochenende (28. bis 30. Juni) im berühmten "Autodromo Enzo e Dino Ferrari" in Imola ausgetragen. Die Rennabteilung des BMW Werksteams ist in Crespellano beheimatet, nur 60 Kilometer von Imola entfernt.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri reist als WM-Vierter zu seinem Heimspiel nach Imola Zoom

In dieser Saison haben die beiden Werksfahrer Marco Melandri und Chaz Davies mit ihren BMW S 1000 RR bisher insgesamt vier Siege geholt. In der Herstellerwertung belegt BMW derzeit mit 211 Punkten den zweiten Rang. In der Fahrerwertung ist Melandri mit 156 Punkten Vierter. Auch für ihn ist Imola das Heimspiel, da er ganz in der Nähe lebt. Direkt hinter ihm folgt Davies als Fünfter mit 133 Punkten. Nach dem Rennsonntag bleiben die Teams der Superbike-WM in Imola, um am Montag einen eintägigen offiziellen Dorna-Test zu absolvieren.

"Wir kommen in einer entscheidenden Phase der Saison nach Imola", blickt Melandri voraus. "Aus technischer Sicht haben wir den richtigen Weg gefunden, und ich möchte bei meinem Heimrennen in Imola auf das Podium fahren. Ich mag diese Strecke wirklich. Sie ist schwierig, recht technisch und anspruchsvoll, auch für die Fahrer. Man hat keine Gelegenheit, zwischendurch einmal Luft zu holen, und die drückende Hitze, die derzeit herrscht, wird nicht gerade hilfreich sein."

"Körperlich fühle ich mich gut. Nach Portimao konnte ich endlich zum ersten Mal in diesem Jahr ohne irgendwelche Probleme trainieren. Nun möchte ich mir das zurückholen, was mir bisher aufgrund verschiedener unglücklicher Umstände verwehrt blieb." Auch Davies will nach einer kleinen Durststrecke wieder Champagner verspritzen. "Meine Zielsetzung für Imola lautet, auf das Podium zurückzukehren. Die vergangenen Rennen waren aus verschiedenen Gründen etwas schwierig, aber auch wenn sie das waren, haben wir dabei eine Menge dazugelernt."


Fotos: Superbike-WM in Portimao


"Diese wertvollen Erkenntnisse können auch bei anderen Rennen hilfreich für uns sein. Wichtig ist, dieses Wissen umzusetzen und es zu nutzen, um bessere Ergebnisse zu holen. Ich denke, dass wir gute Chancen haben, wieder auf das Podium zu fahren. Mir gefällt Imola recht gut. Es mag zwar vielleicht nicht die tollste Strecke im Kalender sein, aber sie passt gut zu meinem Fahrstil, und ich habe dort immer schon gute Ergebnisse geholt. Imola ist auch deshalb schön, weil es eine dieser typischen alten italienischen Strecken ist, die in einem Park und nah an der Stadt liegen. Deshalb freue ich mich schon darauf."

Chaz Davies

Chaz Davies will in Imola wieder auf das Podest klettern Zoom

Sportdirektor Serafino Foti freut sich auf das Heimspiel: "Es gibt mindestens zwei Gründe, warum Imola für uns eine besondere Veranstaltung ist. Erstens ist die Teamwerkstatt nur ein paar Kilometer entfernt, was Imola zu unserem Heimspiel macht, dem zweiten der Saison. Zweitens ist es ein Italien-Rennen, zu dem traditionell viele begeisterte Zuschauer kommen. Vor allem Marco, der ganz in der Nähe lebt, ist hier von Freunden und Fans umringt. Die Strecke in Imola ist alles andere als einfach. Der Kurs ist technisch sehr anspruchsvoll und für die Fahrer und die Bikes eine Herausforderung."

"Auch deshalb ist es wichtig, dass Chaz sich nach seinem Sturz in Portimao, bei dem er sich eine Ellbogenverletzung und einige Prellungen zugezogen hat, wieder erholt hat und fit ist für dieses anstrengende Rennen. Wir sind gut vorbereitet und konzentriert. Wir wissen, dass das auch für unsere Gegner gilt und dass sie ebenfalls angreifen werden, aber wir sind recht optimistisch. Das Rennwochenende in Portimao verlief positiv. Die Ergebnisse und die allgemeine Performance erlauben uns, zuversichtlich in die weitere Saison zu gehen, auch wenn wir von Rennen zu Rennen denken müssen."

Imola passt zur S1000RR

Technikdirektor Andrea Dosoli will den zuletzt eingeschlagenen Weg in Imola fortsetzen: "Die beiden rennfreien Wochenenden nach Portimao waren für alle im Team wichtig, um neue Energie zu tanken und um sich auf eine wichtige und arbeitsreiche Veranstaltung vorzubereiten. Mit den Rennen in Imola und dem Dorna-Test am Montag geht die erste Saisonhälfte zu Ende, und wir alle arbeiten konzentriert und sind entschlossen, eine gute Leistung abzuliefern. Das 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari' ist eine technische Rennstrecke."

"Es gibt Bergauf- und Bergabpassagen, und der Rhythmus wird durch zahlreiche langsame und schnelle Schikanen unterbrochen. Das Layout ist schwierig und anspruchsvoll, sowohl für die Fahrer als auch für die Bikes. Die blinde 'Piratella'-Kurve und der Abschnitt mit den 'Acque Minerali' sind etwas ganz Spezielles. Auf dieser Strecke ist das Handling ebenso wichtig wie eine gute Bremsstabilität in Kombination mit einem ruhigen Drehmomentverlauf."

Marco Melandri

Wird sich Melandri auch in Imola einen Siegeskuss von seiner Manuela abholen? Zoom

"Unsere BMW S 1000 RR hat sich dort bereits in der Vergangenheit als konkurrenzfähig erwiesen, zum Beispiel mit dem Doppelpodium im vergangenen Jahr. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir beiden Fahrern ein starkes Paket zur Verfügung stellen können, das zudem über einige technische Updates in den Bereichen Motor und Chassis verfügt, die wir kürzlich in Aragon getestet haben."

"Um an die Spitze des Klassements aufzuschließen, setzen wir unsere harte Arbeit fort und verbessern unsere Bikes weiter. Wir freuen uns auf das Rennwochenende in Imola, denn in Portimao haben wir gesehen, dass der Weg, den wir in der Entwicklung eingeschlagen haben, der richtige ist - auch wenn wir aufgrund der Umstände weniger Punkte geholt haben, als unser Potenzial erlaubt."

Dosoli hat aber auch die schlimmen Vorkommnisse aus dem Vorjahr noch im Gedächtnis: "Neben all der Konzentration auf den Rennsport erinnern wir uns bei der Rückkehr nach Imola natürlich an den tragischen Unfall, den Joan Lascorz dort im vergangenen Jahr hatte. Und wir denken auch an die italienische Fahrerin Alessia Polita, die sich bei der jüngsten Runde der italienischen Meisterschaft in Misano eine ähnliche, schwere Verletzung zugezogen hat. Ich habe mich gefreut zu hören, dass Joan sein Team kürzlich beim Testen besucht hat, und unsere Gedanken sind in diesen schweren Zeiten bei Alessia und ihrer Familie."