• 22.08.2012 19:30

BMW beim Moskau-Test in der Spitzengruppe

Das erste Kennenlernen der Rennstrecke im Moskau endete üfr die BMW-Werksfahrer Leon Haslam und Marco Melandri auf den Platzen zwei und vier

(Motorsport-Total.com) - Auf der nagelneuen Rennstrecke bei Moskau rollen die Räder: Bevor die Superbike-Weltmeisterschaft am kommenden Wochenende ihre ersten Russland-Rennen austrägt, nahm das Team BMW Motorrad Motorsport heute am offiziellen Test auf der erst kürzlich eröffneten Strecke teil. Der "Moscow Raceway" liegt rund 80 Kilometer westlich der russischen Hauptstadt Moskau in der Nähe des Ortes Wolokolamsk und wurde am 15. Juli eingeweiht. Mit sonnigem Wetter, Lufttemperaturen bis zu 19 Grad Celsius und Streckentemperaturen bis zu 36 Grad Celsius herrschten gute Bedingungen.

Titel-Bild zur News: Leon Haslam

Leon Haslam musste sich nur Weltmeister Carlos Checa geschlagen geben Zoom

Der Testtag bestand aus zwei Teilen. Am Vormittag wurde zwei Stunden lang gefahren, am Nachmittag zwei Stunden und 20 Minuten. Beide Sessions mussten nach Unfällen unterbrochen werden. Die BMW Motorrad Werksfahrer Marco Melandri und Leon Haslam machten sich zunächst mit dem Layout und den Eigenheiten der neuen Strecke vertraut. Dann begannen sie mit ihren Crews, ihre BMW S 1000 RRs für das kommende Rennwochenende abzustimmen. Insgesamt absolvierten die beiden Werksfahrer heute 145 Runden oder 569,995 Testkilometer. Die Bestzeit fuhr Carlos Checa (Althea-Ducati) in 1:35.891 Minuten.

"Bisher macht mir die Strecke großen Spaß." Leon Haslam

"Es war ein guter Tag", sagt Haslam, dessen beste Rundenzeit von 1:36.071 Minuten für Rang zwei im Testklassement gut war. "Wir hatten zwei vollkommen trockene Sessions. Dies haben wir genutzt, um an der Abstimmung für diese neue Strecke zu arbeiten und Informationen über die Getriebeeinstellung, Fahrlinien und einiges mehr zu sammeln. Bisher macht mir die Strecke großen Spaß. Es gibt einige Bergauf- und Bergabpassagen. Die Kurven werden überwiegend im ersten und zweiten Gang durchfahren, aber es ist eine recht aggressive Strecke und ich mag sie."

Melandri kritisiert enge Strecke

Moskauer Raceway

Die Rennstrecke bei Moskau wurde erst im Juli eröffnet Zoom

"Was die Überholmöglichkeiten angeht, werden dank der beiden Geraden die letzte und die erste Kurve aufregend", meint der Brite. "Ich gehe zuversichtlich in das Wochenende. Wir waren recht nah an der Spitze und haben uns auf die Rennabstimmung konzentriert. Auf die Renndistanz hatten wir mit den harten Reifen ein gutes Gefühl. Natürlich müssen wir noch sehr viel ausprobieren und testen. Aber bisher läuft es gut und am Freitag geht es wieder auf die Strecke."

"Der Test war nicht schlecht", findet auch Melandri, der mit einer Zeit von 1:36.306 Minuten auf den vierten Platz fuhr. "Die Strecke macht recht viel Spaß, aber ich denke, dass sie für Superbikes recht klein ist. Die Kurven sind sehr eng und bisher sehe ich in der Mitte der Strecke nicht viele Überholmöglichkeiten", kritisiert der Italiener. "Doch warten wir es ab. Die Strecke wird mit jedem Tag schneller."

"Ich denke, dass sie für Superbikes recht klein ist." Marco Melandri

"Wir haben heute am Getriebe gearbeitet, um eine Einstellung zu finden, mit der das Bike in den Kurven sanfter agiert. Auf der langen Gerade können wir die Leistung unseres BMW-Motors nutzen und Zeit gut machen, doch in den Kurven verlieren wir Zeit. Wir werden nun unsere heutigen Daten analysieren und versuchen, uns bis Freitagmorgen zu verbessern. Ducati scheint hier stark zu sein, und für uns wird es nicht einfach. Doch wir geben unser Bestes und werden sehen, wie es am Sonntag läuft."

Problemstelle Vorderreifen?

"Wegen des neuen Streckenbelags könnte es Schwierigkeiten mit den Vorderreifen geben." Rennleiter Andrea Dosoli

"Es war gut, dass wir diesen neuen Kurs bei so guten Wetterbedingungen kennenlernen konnten. Das war nötig, um sich mit dem Layout, der Charakteristik und den Anforderungen der Strecke vertraut zu machen", sagt Rennleiter Andrea Dosoli. "Beide Fahrer haben ein gutes Gefühl und mit ihren Crews eine Basisabstimmung erarbeitet. Da wir für diese Strecke noch keine Referenzen hatten, haben sie am Getriebe, an der Fahrwerksabstimmung und dem Motormanagement gearbeitet."


Fotos: Superbike-WM-Test in Moskau


"Sicherlich müssen wir noch einiges tun, um für das Rennwochenende gerüstet zu sein. Die Ergebnisse waren bereits heute gut, und wir sind zuversichtlich, dass wir uns mit den gesammelten Daten und noch mehr Zeit auf der Strecke weiter steigern können. Wegen des neuen Streckenbelags könnte es Schwierigkeiten mit den Vorderreifen geben. Deshalb arbeiten wir nicht nur an der Performance und dem Renntempo, sondern auch an der Reifenhaltbarkeit, damit wir am Rennwochenende konstant schnell sind", so Dosoli.


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