Aragon: Biaggi feiert ersten Saisonsieg

Weltmeister Max Biaggi hat im zweiten Rennen in Aragon zugeschlagen und seinen ersten Saisonsieg gefeiert - Marco Melandri trotz Fehler Zweiter

(Motorsport-Total.com) - Der zweite Lauf im Motorland Aragon war ein Abziehbild vom ersten Rennen. Max Biaggi (Aprilia) und Marco Melandri (Yamaha) zogen vorne weg und machten sich den Sieg untereinander aus. Wie zu Mittag folgte Melandri dem Weltmeister wie ein Schatten. Diesmal passierte jedoch Melandri der entscheidende Fehler. Somit war für Biaggi der Weg zum ersten Saisonsieg frei. Melandri wurde Zweiter. Lokalmatador Carlos Checa (Althea-Ducati) feiert vor heimischer Kulisse den dritten Platz.

Titel-Bild zur News: Max Biaggi

Weltmeister Max Biaggi hat 14 Rennen für den ersten Saisonsieg gebraucht

Beim Start setzte sich Biaggi durch und ging sofort in Führung. Hinter dem Weltmeister reihte sich Melandri ein, gefolgt von der zweiten Werks-Aprilia von Leon Camier. Checa verlor von seinem vierten Startplatz einige Position und reihte sich an der sechsten Stelle ein. Im Laufe der ersten Runde gingen zwei Fahrer zu Boden. Maxime Berger (Supersonic-Ducati) und Troy Corser (BMW) kollidierten in der Haarnadel. Corser wurde anschließend ins Streckenkrankenhaus zu Untersuchungen gebracht. Jakub Smrz (Liberty-Ducati) stürzte wie in Lauf eins und verließ Aragon ohne Punkte.

An der Spitze zeigte sich rasch ein ähnliches Bild wie im ersten Rennen. Biaggi und Melandri setzten sich ab und duellierten sich um Platz eins. Checa hatte sich auf Rang drei nach vorne gearbeitet, hatte gegen Halbzeit aber bereits vier Sekunden Rückstand. Damit führte "El Matador" die Verfolgergruppe an. Suzuki-Speerspitze Michel Fabrizio, der im ersten Rennen spektakulär abgeflogen war, folgte auf Platz vier.


Fotos: Superbike-WM in Alcaniz


Kawasaki-Pilot Tom Sykes verabschiedete sich durch einen Sturz aus dem Verfolgerfeld. Dafür zeigte sein Teamkollege Joan Lascorz eine starke Leistung und kämpfte auf Platz fünf munter mit. Knapp dahinter duellierten sich Noriyuki Haga (Pata-Aprilia) und Eugene Laverty (Yamaha) um die sechste Position. Camier war nach der starken Anfangsphase gegen Halbzeit bis auf Platz acht zurückgefallen. Ayrton Badovini und Leon Haslam lieferten sich ein BMW-Duell für Rang neun.

Alle Piloten standen aber im Schatten der beiden Italiener an der Spitze, die ihren Privatkampf um den Sieg fortsetzten. Wie bereits im ersten Lauf folgte Melandri der Aprilia wie ein Schatten und setzte lange keine Manöver. Die Aprilia ist bekannt für die gute Höchstgeschwindigkeit, doch auch die Yamaha hat genügend Kraft. Alleine konnte Melandri die gleichen Topspeedwerte wie Biaggi fahren. Im Windschatten war der Italiener aber deutlich langsamer als der Weltmeister. Die Taktikspielchen liefen.

Melandri beinahe gestürzt

Die Entscheidung fiel fünf Runden vor Schluss. Melandri passierte auf der Bremse ein Fahrfehler. In der ersten Kurve wäre dem ehemaligen MotoGP-Piloten beinahe das Vorderrad weggerutscht. Mit dem linken Knie drückte er die R1 wieder nach oben, musste aber aufmachen und über die asphaltierte Auslaufzone fahren. Fünf Sekunden hinter Biaggi reihte sich Melandri wieder ein. Trotz des Fehlers war der 28-Jährige weiterhin Zweiter. Das war die Entscheidung um den Sieg.

Biaggi ließ es in den verbleibenden Runden ruhig angehen und verwaltete seinen Vorsprung sicher ins Ziel. Im 14. Rennen feierte der Weltmeister seinen ersten Saisonsieg. Damit verkürzte er in der Gesamtwertung den Rückstand auf Checa auf 43 Punkte. Melandri kam sicher auf dem zweiten Platz ins Ziel. WM-Spitzenreiter Checa hatte gegen die beiden Italiener keine Chance und sah die Zielflagge als Dritter. Vor heimischem Publikum ließ sich der Ducati-Pilot feiern.

Hinter dem Trio herrschten einige Duelle. An der Spitze der Verfolgergruppe kam Fabrizio ins Ziel, dessen Gashand nach seinem Sturz zuletzt in Misano immer noch angeschlagen ist. Lascorz feierte mit Rang fünf sein bestes Ergebnis in seiner noch jungen Superbike-WM-Karriere. Yamaha-Pilot Laverty sammelte als Sechster weitere Punkte, lag aber weit hinter seinem Teamkollegen Melandri zurück.

BMW: Haslam schlägt Badovini knapp

Bis zur Ziellinie kämpfte Laverty gegen Routinier Noriyuki Haga. Schließlich musste sich der Japaner geschlagen geben. Ein einsames Rennen fuhr Camier, der nach seiner guten ersten Runde den achten Platz belegte. Das BMW-Duell um Rang neun dauerte bis zur Ziellinie an. Schlussendlich konnte sich Werksfahrer Haslam knapp gegen Badovini durchsetzen.

Sylvain Guintoli (Liberty-Ducati) fuhr ein blasses Rennen und wurde Elfter. Hinter dem Franzosen reihten sich die weiteren Kawasaki-Piloten ein. Mark Aitchison hielt als Zwölfter Roberto Rolfo und Chris Vermeulen in Schach. Schlusslicht war Lorenzo Lanzi, der zum zweiten Mal den verletzten James Toseland bei BMW-Italia ersetzte. Honda-Pilot Ruben Xaus schied bei Rennhalbzeit aus.